Tim Sweeney, der Gründer von Epic Games, zeigt auf der Game Developers Conference 2016 in einem bis auf den letzten Platz besetzten Auditorium, dass man den Leveleditor der Unreal Engine 4 nun komplett in einer Virtual-Reality-Umgebung bedienen kann. Auch Unity und Crytek versuchen, ihre Engines als VR-Wunderwaffen unters Entwicklervolk zu bringen. Sony verkündet selbstbewusst den 399-Euro-Kampfpreis für sein PlayStation-VR-Headset, das im Oktober als PS4-Zubehör erscheint. Wissenschaftler und Designer referieren über die Psychologie der Virtual Reality und darüber, wie Wahrnehmung funktioniert und sich Gehirne austricksen, aber auch Fehler und Übelkeit vermeiden lassen.
Und überall blühen die kuriosesten Ideen! Die jungen Macher des Whirlwind Vortex etwa versuchen, einen klobigen Zylinder Entwicklern schmackhaft zu machen, weil der warme Luftströme sowie heftige Windstöße erzeugen und damit Virtual-Reality-Erfahrungen bereichern kann. Auf dem Showfloor der GDC sind VR-Headsets omnipräsent, ich sehe zahlreiche Controller- und Zubehör-Startups, die im VR-Sektor Fuß fassen wollen. Nur wenige werden es schaffen. Aber sie sind alle nach San Francisco gekommen. Die Virtual Reality ist in der Spiele-Entwicklung angekommen. Vielleicht ist sie nicht die alleinige Zukunft der Spiele. Aber sie ist ein Teil davon.
Daran hege ich mittlerweile keinen Zweifel mehr. Seit der GDC 2013 und meinen ersten Spielerfahrungen mit VR – damals noch mit dem Oculus-Rift-Devkit der ersten Generation, mieser Auflösung und schrecklich schmieriger Darstellung – bin ich davon überzeugt, dass diese Art Spielerfahrung etwa ist, das einfach nur groß werden kann. Und ich habe nach dem Bekanntwerden des hohen Verkaufspreises für die Oculus Rift ohne zu Zögern Stellung für die Technologie bezogen. Aber trotz allem war ich mir nie sicher, ob sich VR am Ende wirklich durchsetzen oder ob es vielleicht doch nur ein Strohfeuer sein würde – vergleichbar mit dem Hype um 3D-Fernseher vor einigen Jahren.
Der Autor
Sebastian Stange ist der Virtual-Reality-Prediger der Redaktion. Es gibt keinen Kollegen, dem er noch kein VR-Headset übergestülpt hat. Und die GDC 2016 bestätigt, was er schon immer gehofft, ach was, gewusst hat: Die Branche sieht in der Virtual Reality eine große Chance, Neues zu erschaffen. Dass sich manche Entwickler schon beschweren, dass ihnen der Hype um VR auf die Nerven geht, bestätigt Sebastian nur darin: Etwas kann ja nur auf die Nerven gehen, wenn es allgegenwärtig ist. Und was allgegenwärtig ist, wird so schnell nicht verschwinden.
Jetzt geht's los!
Doch nach nur zwei Tagen auf der GDC 2016 ist für mich jeder Zweifel beseitigt. Denn Oculus, HTC und Sony stellen überzeugende Hardware mit einem soliden Spielekatalog vor, der jeweils eine eigene Nische in der kommenden VR-Welt bedient. Obendrein ist die gesamte Branche spürbar elektrisiert, wenn es um das Thema Virtual Reality geht. Noch herrscht hier kein knallharter Wettbewerb, noch will jeder einzelne, der mit seiner Firma, seinem Spiel, seiner Hardware oder Software auf VR setzt, dass Virtual Reality generell ein Erfolg wird. Noch sind Nischen zu besetzen, noch sind nicht alle VR-Ideen ausgelutscht.
Heinrich Lenhardt vs. VR: Der nervigste Trend 2016
Wir stehen am Anfang – und alle ziehen alle an einem Strang. Vor VR-Vortragsräumen sammeln sich lange Schlangen; das Thema ist heiß, gerade Indie-Entwickler sehen im VR-Segment die Chance, aufzufallen. Der Zug fährt los, schnell aufspringen! Diese Stimmung ist elektrisierend, wie bei einem Goldrausch. Oder wie in der Spielebranche der Achtziger: Jetzt kann man sich noch Neues ausdenken, die taufrische Technologie macht auch simple Spielerfahrungen faszinierend. Damals haben die Spieler mit großen Augen Pac-Man und Super Mario bewundert, heute stehen sie mit nicht minder großen Augen vor Virtual-Reality-Spielen. Wer weiß, vielleicht steht in den langen Schlagen vor den GDC-Räumen irgendwo der zukünftige Sid Meier oder Will Wright der Virtual Reality?
Doch wozu vage um den heißen Brei herumreden, lieber erkläre ich mal, wie die einzelnen Hersteller VR dieses Jahr zur Wirklichkeit werden lassen. Und eines vorneweg: Es gibt einen eindeutigen Gewinner.
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