Beste Grafik: Red Dead Redemption 2 (PC)
Entwickler: Rockstar San Diego
Publisher: Rockstar Games
Release-Termin: 05. November 2019
Plattform: PC
Wertung GameStar: 92
Markus Schwerdtel, GameStar: Nein, eigentlich ist mir Grafik nicht wichtig. Mit den meisten Spaß hatte ich 2019 mit Baba is You, dem pixeligen Indie-Knobelspiel kann man nun wirklich keine Grafikprotzerei vorwerfen. Natürlich sehe ich den Unterschied zwischen 30, 60 und 120 Bildern pro Sekunde und selbstverständlich ist Framerate in vielen Spielen essentiell - mein Lebensglück mache ich aber trotzdem nicht davon abhängig.
Und ja, 4K (und mehr) ist super, aber in meiner Jugend waren wir mit 200x160 Pixeln bei 16 vordefinierten Farben (na, welches Gerät?) ja auch glücklich. Kurz: Ich bin kein Grafikfetischist, reine Zahlenspiele, Shader-Kauderwelsch und "meine VRAM ist größer als deins"-Vergleiche interessieren mich nicht. Technik-Checks überlasse ich auch lieber den Hardware-Kollegen, die können das besser. Spannend wird es für mich allerdings, wenn die Grafik direkt auf die Atmosphäre eines Spiels einzahlt. Und das ist in kaum einem Titel so sehr der Fall wie in Red Dead Redemption 2.
Das Grafikmenü von Red Dead Redemption 2 ist mit fast 40 Optionen riesig, aber man muss nicht alle Regler ganz nach rechts reißen, um die Optik von Rockstars Cowboy-Abenteuer zu genießen. Denn die Schönheit liegt hier - wie so oft - im Detail. Das fängt beim Helden Arthur Morgan selbst an: Bartwuchs, unreine Haut, Gesichtsausdrücke - unser Mann im Wilden Westen sieht extrem realistisch aus und macht es mir leicht, mich mit ihm zu identifizieren. Klingt blöd, aber das gilt natürlich genauso für seinen Gaul. Wie da die Mähne im Wind fliegt, irgendwelche Gurte am Sattel baumeln, überhaupt die Animationen!
Da macht es einfach schon Spaß, mit Arthur und seinem geliebten Reittier ziellos durch die Gegend zu galoppieren. Was natürlich auch an der Gegend liegt. Gras, Büsche, Bäume, Felsen usw. erzeugen eine Wildwest-Atmosphäre, wie sie selbst viele Filme kaum hinkriegen. Ich persönlich hätte mir zwar noch etwas mehr Wüste wie im ersten Red Dead Redemption (PC-Version? Hallo?) gewünscht, aber man kann nicht alles haben.
Klasse auch, wie belebt die Landschaft ist, so eine realistische Tierwelt (allein die Vögel!) bietet kein anderes Spiel. Außer vielleicht irgendwelchen Jagd-Simulationen, wobei Red Dead Redemption 2 ja schon selber fast eine solche ist.
Der Höhepunkt ist es aber, wenn all diese Faktoren zusammenspielen und sozusagen ein Wildwest-Gemälde erzeugen. Wenn Arthur auf dem Pferd sitzend oben auf einer Klippe steht, während in der Ferne die Wolken ziehen und die Sonne langsam untergeht (diese Lichteffekte!). Dann ist Red Dead Redemption 2 vielleicht nicht das beste, für mich aber ganz sicher aber das schönste PC-Spiel des Jahres 2019.
- 2. Platz in der Kategorie Beste Grafik: Death Stranding
- 3. Platz in der Kategorie Beste Grafik: Metro Exodus
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