'Keine Story über Frauen, die gerettet werden': One Piece hat laut Oda bessere Frauenrollen als andere Manga

One Piece startet morgen auf Netflix und der Erfinder Eiichiro Oda hat jetzt ein seltenes Interview mit US-Medien gegeben. Darin lobt er sich selbst und die Frauenrollen in One Piece.

Nami ist eine der Frauen in One Piece, die in der Regel auch ganz gut alleine klar kommen. Nami ist eine der Frauen in One Piece, die in der Regel auch ganz gut alleine klar kommen.

One Piece erscheint morgen endlich auf Netflix als Serien-Verfilmung mit echten Schauspieler*innen. Die Adaption wird mit Spannung erwartet, immerhin gehört One Piece zu den erfolgreichsten Manga- und Anime-Franchises, die die Welt je gesehen hat. Was unter anderem natürlich an den Figuren und ihrer Darstellung liegt.

One Piece setzt absichtlich nicht auf das "Jungfrau-in-Nöten"-Klischee

Darum geht's: Morgen, am 31. August, bringt Netflix endlich die Realfilm-Adaption von One Piece in Serienform an den Start. Im Rahmen der Promo dafür hat Zeichner und Schöpfer Eiichiro Oda mit der NY Times gesprochen – unter anderem auch über die Darstellung der weiblichen Figuren in One Piece.

Der One Piece-Erfindet betont dabei, dass es ihm wichtig gewesen sei, auf starke, selbstbestimmte Frauen zu setzen. Das sei in den meisten Mangas aus seiner Kindheit nicht so gewesen und er wollte das ganz bewusst anders machen.

Darum habe er besonders intelligente Frauen wie Robin oder weibliche Figuren mit speziellen Fähigkeiten à la Nami eingebaut. Auch in den feindlichen Piraten-Crews gebe es absichtlich starke und attraktive Frauen, erklärt Eiichiro Oda:

"In den Mangas, die ich als Kind gelesen habe, gab es immer einen Punkt, an dem die Heldin nur existiert hat, um gerettet zu werden. Das hat sich für mich nicht richtig angefühlt. Ich wollte keine Story erschaffen, in der Frauen entführt und gerettet werden.

Ich zeige Frauen, die wissen, wie sie sich in Kämpfen selbst behaupten können und nicht gerettet werden müssen. Falls ein Moment kommt, in dem sie überwältigt werden, helfen ihnen ihre Schiffskameraden und andersherum."

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One Piece hat im Vergleich zwar starke Frauenrollen, aber da ist immer noch Luft nach oben

Im Hinblick auf viele andere Manga- und Anime-Franchises liegt Eiichiro Oda da durchaus richtig. Nichtsdestotrotz ginge es auch immer noch ein bisschen besser und fortschrittlicher, wenn wir uns die Genderrollen-Verteilung und Vielfalt in One Piece ansehen.

  • Da wäre zum Beispiel der Punkt, dass es so gut wie gar keine richtig großen Haupt-Antagonistinnen und damit quasi Bossgegner in One Piece gibt, die weiblich sind.
  • Außerdem setzt One Piece zum Teil auf starke Übersexualisierung in der Darstellung seiner weiblichen Figuren, auch wenn das oft als "Fanservice" abgetan wird.
  • Ausnahmen wie Big Mom bestätigen die Regel eher: Die Antagonistin dürfte nicht zufällig einem Körpertypen entsprechen, der traditionell eher als unattraktiv geframet wird.

Außerdem hat sich Eiichiro Oda auch selbst nicht gerade mit Ruhm bekleckert, als er vor einigen Jahren erklärt hat, wieso es nie Romanzen in One Piece geben wird. Die Begründung dafür offenbart ein sehr altmodisches Rollenverständnis.

Trotzdem hat der One Piece-Schöpfer Recht mit seiner Aussage, dass die Genre-Standards der Manga- und Anime-Welt oft noch fragwürdiger sind, zu wünschen übrig lassen und dass One Piece diesbezüglich zumindest einige Dinge besser hinbekommt.

Was haltet ihr von den Aussagen über One Piece? Wie empfindet ihr die Darstellung der weiblichen Figuren?

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