Du bist das Event
Ein Open-World-Racer lebt natürlich nicht nur von seiner lebendigen offenen Welt, sondern auch von seinen Rennevents. Und da hat Playgrounds Forza-Spinoff einiges zu bieten. In klassischen Rundstrecken-Rennen rangeln wir mit sieben Konkurrenten auf abgesteckten Kursen um die Spitzenpositionen und die damit verbundenen Credits und Fahrerpunkte.
Damit es nicht langweilig wird, haben die Entwickler auch an Etappenrennen gedacht. Hier geht es ebenfalls um Geld und Ruhm, jedoch mit einem Unterschied: Statt stupide im Kreis wird in dieser Rennart auf offener Strecke und mit Gegenverkehr dem Ziel entgegen geheizt. Ebenfalls cool: Anders als bisher in der Forza Motorsport-Serie sind wir in Forza Horizon nicht mehr nur auf Asphalt unterwegs, sondern auch abseits befestigter Straßen in Staub und Dreck. Extra dafür hat Playground die Fahrphysik von Forza Motorsport 4um Offroad-Elemente erweitert. Dadurch bewegen sich die Boliden fast wie in einem echten Ralley-Spiel.
Damit es nicht nur bei den klassischen Rennmodi bleibt, hat sich Playground noch ein paar Besonderheiten ausgedacht. So schaltet man durch riskante Fahrmanöver wie Beinahe-Unfälle Talentpunkte frei, die uns im Fahrerlevel aufsteigen lassen. Wenn wir bestimmte Stufen erreicht haben, erhalten wir Einladungen zu speziellen Sponsoren-Events.
Diese Herausforderungen sind besonders cool inszeniert und machen richtig Laune. Im Event »Mustang vs. Mustang« etwa sollen wir im Muscle Car gegen das gleichnamige Sportflugzeug antreten – nichts lieber als das! Auf gerader Stecke hätten wir natürlich nicht den Hauch einer Chance, denn der Flieger ist viel schneller als unser Bodenbrummer. Zum Glück findet das Rennen aber in einem gewundenen Canyon statt, so dass wir durch geschickte Kurvenmanöver den Geschwindigkeitsnachteil ausgleichen können. In einem nervenaufreibenden Rennen, an dessen Checkpoints immer wieder der Flieger knapp über uns hinwegfegt, schaffen wir es mit einer Stoßstange Vorsprung ins Ziel – der Hammer!
Im weiteren Spielverlauf erwarten uns noch einige andere Challenges, die mal mehr, mal weniger aufregend daherkommen. Wer aber schon immer mal ein Rennen gegen einen Heißluftballon fahren wollte, geht hier sprichwörtlich in die Luft.
Das war aber noch nicht alles, denn Playground hat im virtuellen Colorado Außenposten verteilt, die uns auch weit weg vom Festivalgelände Zugriff auf Werkstatt, Autosalon und Lackiererei gewähren. Einmal entdeckt, darf man gegen Gebühr eine Schnellreisefunktion nutzen, um im Button-Umdrehen dorthin zu springen. Wer dagegen keine Lust hat, seine sauer verdienten Credits für eine kleine Zeitersparnis auszugeben, darf pro Außenposten drei sogenannte PR-Stunts absolvieren, um sich einen Rabatt auf die Gebühr zu verdienen.
Auf jeder Stufe, sprich mit jedem neuen Armbändchen, treten wir gegen einen neuen Rivalen mit besonderen Fähigkeiten an. Als Siegprämie gibt es dann nicht nur Credits, sondern auch die Autos der Konkurrenten. Wenn euch übrigens in den Weiten Colorados ein Horizon-Teilnehmer begegnet, könnt ihr auch den sofort zu einem Rennen fordern. An bestimmten Punkten findet man Treffpunkte für illegale Straßenrennen. Hier gibt es zwar keine Punkte fürs Festival-Ranking, aber eine Menge Asche fürs Festgeldkonto. Folglich ist also nicht nur das Drumherum gelungen und abwechslungsreich inszeniert, sondern auch in Sachen Modi eine Menge Spaß geboten!
Bis zum Horizont
Im Vergleich zu Burnout Paradise, wo der Mehrspieler-Part direkt mit dem Solospiel verbunden war, sind Solo- und Multiplayermodi in Forza Horizon voneinander getrennt. Im Startbildschirm wählen wir aus, ob wir alleine Colorado oder mit bis zu sieben Xbox-Live-Freunden unsicher machen wollen.
Neben den bereits angesprochenen klassischen Rennarten wie Rundstrecken- oder Straßenrennen bietet Horizon zudem aufgepeppte Varianten der Forza-Klassiker: In »Infiziert« muss ein Spieler die anderen »anstecken«, in »Katz & Maus« tragen wir eine Art Crash-Challenge aus, und in »König« ist jener Spieler der King, der am längsten fährt, ohne gerammt zu werden.
Das Highlight ist aber der Modus »Freie Fahrt«, denn hier können sich die Spieler in ganz Colorado wie auf einem riesigen Abenteuerspielplatz austoben – Test Drive Unlimited lässt grüßen. Garniert werden die Mehrspieler-Modi mit einigen Sozial-Gimmicks wie den Car Club (eine Art Clan für Autonarren), zudem lassen sich Autos sowie Designs tauschen und Rennen gegen die Geister von Freunden austragen. Hinzu kommen Blitzer-Challenges: Wenn ein Freund einen neuen Geschwindigkeitsrekord an einem der unzähligen in Colorado verteilten Blitzer aufstellt, werden wir darüber informiert und können mit einem eigenen Geschwindigkeitsrekord kontern.
Unterm Strich ist der Online-Modus sehr spaßig, nutzt aber das Potenzial, das die offene Spielwelt und der Singleplayer-Teil bieten, nicht konsequent genug aus. Wie wär’s beispielsweise mit einer vollständigen Integration des Mehrspielerteils in den Solopart gewesen? Oder mit einem lokalen Mehrspielermodus? Schade, denn hier verschenkt Forza Horizon unnötig Potential.
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