Forspoken: Das Open World-Spiel für PS5 hinterlässt uns zwiegespalten

Wir haben endlich ausführliches Gameplay zum kommenden Open World-Abenteuer Forspoken gesehen. Das PS5-Spiel erinnert dabei stark an Infamous, lässt uns in Sachen Optik aber enttäuscht zurück.

Forspoken hinterlässt uns zwiegespalten. Forspoken hinterlässt uns zwiegespalten.

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In Forspoken, dem Open World-Abenteuer von Luminous Productions, begleiten wir die 21-jährige New Yorkerin Frey, die eines Abends plötzlich in der bedrohlichen Fantasywelt Athia landet. Zum Glück muss sie dort nicht völlig wehrlos zurechtkommen und wird mit mächtigen magischen Fähigkeiten gesegnet, die sie mithilfe ihres sprechenden Armreifs ausführen kann. So wehrt sie sich nicht nur gegen Monster, sondern bewegt sich auch mit halsbrecherischen Parkours-Manövern fort.

Mit den ersten Trailern schraubte Forspoken die Erwartung vieler Open World-Fans bereits mächtig in die Höhe. Einerseits aufgrund des vielversprechenden Konzepts, Magie und Parkours miteinander zu verbinden und gleichzeitig eine spannende Geschichte zu erzählen. Andererseits wegen der Optik, oder eher gesagt: wegen Square Enix' selbstbewusstem Versprechen, dass Forspoken dank FidelityFX Super Resolution alle anderen Open World-Spiele visuell übertreffen soll.

Nachdem wir im Rahmen einer digitalen Gameplay-Präsentation endlich mehr von der Spielwelt und den Kämpfen gesehen haben, sind wir auf spielerischer Ebene zwar durchaus angetan, aber ausgerechnet von der Optik enttäuscht.

Die Kerninfos:

  • Release: 24. Mai 2022
  • Genre: Action-RPG, Open World
  • Plattformen: PS5, PC

Hier könnt ihr noch einmal den Gameplay-Trailer zu Forspoken sehen:

Forspoken - Neuer Gameplay-Trailer zum PS5-exklusiven Open World-Titel Video starten 3:17 Forspoken - Neuer Gameplay-Trailer zum PS5-exklusiven Open World-Titel

Schön aber leblos

Klar, Forspoken sieht auf den ersten Blick fast schon unverschämt schön aus. Knackige Texturen, realistische Beleuchtung und Schatten, spektakuläre Magieeffekte, und all das soll dank AMDs neuer Super Resolution-Technologie sogar noch in 4K und butterweichen 60fps dargestellt werden.

Jetzt kommt das große Aber: Während unseres Preview-Events konnten wir ein wenig hinter Forspokens glänzende Fassade schauen und stellen zwei Dinge ernüchtert fest, die sich in den ersten Trailern bereits angedeutet haben:

  1. Freys Charaktermodell wirkt aktuell noch etwas leblos, fast schon puppenhaft. Ihrem Gesicht fehlen entscheidende Details, die sie menschlich machen würden. Sie wirkt aalglatt, keine sichtbaren Hautunebenheiten, Härchen und Fältchen, alles scheint makellos. Untermalt wird das von einer starren Mimik, die gerade dann negativ auffällt, wenn sie spricht.
  2. Die Spielwelt sieht bislang eher trist aus: Im gezeigten Gameplay-Video läuft Frey beispielsweise durch die Straßen einer Stadt, die erschreckend detailarm daherkommt. Es gibt zwar Menschen, die laufen aber größtenteils lediglich wie Roboter umher. Dass sie etwa wie in beispielsweise Assassin's Creed Odyssey Aufgaben nachgehen, suchen wir vergeblich. Und sie sind obendrein in ihren braun-schwarzen Kutten allesamt nur schwer voneinander zu unterscheiden. Eine lebendige Stadt stellen wir uns anders vor.

Auch außerhalb der Stadtmauern erschien uns Athia bislang eher leer, teils richtig öde. Jedoch haben wir bislang zu wenig gesehen, um uns ein vollständiges Urteil erlauben zu können. So hoffen wir wirklich, dass die weiten, zerklüfteten Landschaften Athias genügend Geheimnisse und spannende Orte für uns bereithalten, und nicht nur zur bloßen Kulisse verkommen.

Nur eine Kulisse? Wir hoffen, dass Forspoken am Ende mehr ist als das und es in der Welt tatsächlich spannende Dinge zu entdecken gibt. Nur eine Kulisse? Wir hoffen, dass Forspoken am Ende mehr ist als das und es in der Welt tatsächlich spannende Dinge zu entdecken gibt.

Traversal im Fokus

Fairerweise müssen wir natürlich sagen, dass die Open World von Forspoken auf "magischen Parkours" ausgelegt ist. Wie beispielsweise in Infamous oder Marvel's Spider-Man bewegt sich Frey dank ihrer Fähigkeiten größtenteils durch die Lüfte, und das teils rasend schnell.

Wie ein kräftiger Windstoß "dasht" die magisch begabte Heldin durch die Lüfte, manipuliert die Gravitation, um ihren Fall zu verlangsamen. Elegant springt sie von Felsvorsprung zu Felsvorsprung. Mit einem herbei gezauberten "Enterhaken" schwingt sie von Ast zu Ast, um Abgründe noch schneller überwinden zu können. Athia wirkt wie ein wahrer Parkours-Spielplatz! Nur was die Welt darüber hinaus zu bieten hat, überzeugt uns bislang eben noch nicht.

Einen extrem hohen Detailgrad wie in Red Dead Redemption 2 oder Horizon Zero Dawn brauchen wir in Forspoken aufgrund des Fokus auf Fortbewegung und akrobatische Luftmanöver ohnehin nicht erwarten. Ein wenig mehr Leben in Athia wäre dennoch wünschenswert. Denn Traversal – so toll die Mechanik am Ende auch funktionieren mag – macht immer noch am meisten Spaß, wenn die Umgebungen nicht nur hübsch ausschauen, sondern tatsächlich Erkundungsdrang wecken.

Frey ist eine Meisterin der Lüfte und kann sich mittels Magie rasend schnell fortbewegen. Frey ist eine Meisterin der Lüfte und kann sich mittels Magie rasend schnell fortbewegen.

So funktionieren Kampfsystem und Charakterfortschritt

Aber nicht nur in der Luft, sondern auch im Kampf glänzt Frey mit ihren magischen Fähigkeiten. Ganz egal ob Vogelwesen, Drachen oder zombieartige Humanoide – jedes Monster in Athia ist aggressiv und greift die junge Frau an, wenn sie ihnen zu nahe kommt. Und das sogar in Gruppen. Meistens muss es die Heldin mit mehreren Gegnern gleichzeitig aufnehmen, und kombiniert dafür unterschiedlichste magische Elementarfähigkeiten:

  • Sie beschwört verheerende Blitzschläge, die mehrere Feinde auf einmal treffen
  • Sie feuert pistolenschuss-artige magische Geschosse ab, um einzelne Gegner gezielt zu malträtieren
  • Sie schließt einen ganzen Gegnerpulk in eine riesige Wasserblase ein, in der sie Schaden nehmen
  • Sie zaubert ein riesiges Feuerschwert herbei, mit dem sie mächtige Nahkampfangriffe ausführt
  • Oder Frey umgeht Kämpfe ganz, indem sie sich mit einem Stealth-Zauber unsichtbar macht

Frey greift auf eine ganze Palette von unterschiedlichen Elementarzaubern zurück. Frey greift auf eine ganze Palette von unterschiedlichen Elementarzaubern zurück.

Die Kämpfe wirken beim reinen Zusehen aufregend: Frey bewegt sich rasend schnell um ihre Feinde drumherum und muss mindestens genauso schnell entscheiden, welche ihrer Fähigkeiten sie abfeuert. Ob sich das ganze so spaßig spielt, wie es aussieht, müssen wir natürlich noch abwarten.

Fortschrittssystem: Freys ausgeteilter und eingesteckter Schaden wird (Action)-RPG-typisch direkt in Zahlen angezeigt, beispielsweise wie in Final Fantasy 15. Frey hat also spezifische Charakterwerte, die ihre Angriffs- oder Verteidigungskraft bestimmen. Diese Werte können wir verbessern, in dem wir die Heldin unter anderem mit neuen Umhängen oder Halsketten ausstatten. Außerdem wird Frey im Laufe des Abenteuers noch viel mehr Fähigkeiten erlernen können, die wir auf einem klassischen Skilltree freischalten und natürlich auch upgraden können.

Hier zaubert sich Frey beispielsweise ein Feuerschwert herbei, mit dem sie auf kurze Distanz angreifen kann. Hier zaubert sich Frey beispielsweise ein Feuerschwert herbei, mit dem sie auf kurze Distanz angreifen kann.

In Sachen Gameplay macht Forspoken einen guten ersten Eindruck. Die Dynamik und Schnelligkeit im Kampf und bei der Fortbewegung könnten am Ende ausschlaggebend für den Spielspaß sein, sollten beide Mechaniken perfekt ineinandergreifen. Nur in Sachen Optik sind wir noch skeptisch, und die macht bei einem Open World-Abenteuer nun mal ebenfalls viel aus.

Was ist eure Meinung zu Forspoken? Freut ihr euch auf das Open World-Abenteuer?

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