Als Spielerin, die meistens Singleplayer vorzieht, aber in Ausnahmefällen auch mit Freund*innen zockt, ist Monster Hunter der perfekte Hybrid für mich. Ich kann alleine jagen und meine Ruhe haben oder auch mal in einer geschlossenen Gruppe mit anderen zusammen Monster erlegen.
Am Wochenende begann die große Open Beta von Monster Hunter Wilds und da war es für mich keine Frage: Natürlich wollte ich alle 14 Waffen testen und dann mit Freund*innen jagen! Was könnte da schon schiefgehen, dachte ich mir.
Allerdings hätte mich nichts darauf vorbereiten können, wie kompliziert es in der Beta war, mit Freunden und Freundinnen auf eine Jagd zu gehen oder eine Erkundungstour zu starten. Capcom hatte es tatsächlich geschafft, das Koop-System noch komplizierter zu machen, als es schon auf der Switch mit Rise war.
Ihr wollt in der Lobby eine geschlossene Gruppe haben? Dann erstmal Linken
Gleich nach der Einführungsmission in der Open Beta hat Monster Hunter Wilds mich in eine Lobby mit 99 anderen Spielern und Spielerinnen gesteckt, von denen 15 weitere neben mir in meiner Spielwelt angezeigt werden. Wird hier eine Quest gepostet, können grundsätzlich alle Lobby-Mitglieder dieser joinen. Das hat natürlich zur Folge, dass das Quest-Board ziemlich schnell unübersichtlich wird.
Will ich jedoch wirklich nur mit meinem engsten Kreis auf eine Quest gehen, so habe ich folgende Möglichkeiten:
- Ich stelle in den Multiplayer-Einstellungen bei Händlerin Alma ein Passwort ein, bevor ich Quests poste. Planen andere Personen beizutreten, müssen sie den Code erst eingeben. Nur wenn ich ein SOS während der Jagd abfeuere, wird das Passwort deaktiviert. Das löst aber nicht das Problem mit den unzähligen Quests anderer Lobby-Mitglieder am Brett. Damit wird nur sichergestellt, dass niemand außer meinen Freund*innen meiner Jagd beitreten kann.
- Ich erstelle eine Link Party, damit ich in einer geschlossenen Gruppe aus bis zu vier Personen zusammen losziehen kann. Sobald ein Hunter aus der Gruppe eine Quest postet, werden alle anderen Mitglieder benachrichtigt und können beitreten.
Die Link Party ist also langfristig die beste Wahl, um zusammen mit Freund*innen auf Quests zu gehen. Allerdings tummeln sich trotz geschlossener Gruppe bis zu 15 weitere Personen in unserer Welt, besonders im Basislager bleibt es also voll. Obendrein hat die Link Party einen weiteren Haken – ich kann nicht einfach mit meinem Team auf Erkundungstour gehen!
Von Link Party zum Environment Link
Wer Monster Hunter World gespielt hat, kennt sicherlich die Expeditionen, in denen wir ganz ohne Quest-Timer frei Monster jagen und Gebiete erkunden konnten. Auch in Wilds gibt es das wieder. Wollen wir aber gemeinsam mit unserer Gruppe auf Erkundungstour gehen, wird es direkt kompliziert.
Mit unserer Link Party können wir zwar zusammen auf Quests gehen, wollen wir aber einfach eine Expedition starten, müssen wir stattdessen eine komplett andere Funktion benutzen: den Environment Link.
Den zu erstellen ist aber komplizierter als gedacht. Zuerst einmal müssen die ausgewählten Freund*innen bereits mit uns in einer Link Party sein, denn nur dann können wir sie in eine Environment Link-Gruppe einladen und mit ihnen losziehen, ohne erst eine Quest posten zu müssen.
Es wird noch komplizierter: Während wir uns in einem Environment Link befinden, können wir bei Alma nämlich keine Quests mehr posten. Wir können also nur Monster jagen, die sich gerade auf der Karte befinden. Kreaturen wie Rey Dau, die nur bei bestimmtem Wetter auftauchen, treffen wir also nur mit sehr viel Glück überhaupt an. Das schränkt uns beim Farmen unglaublich ein.
Wenn wir etwa Rey Dau für Materialien jagen wollen und er gerade nicht auf der Karte ist, müssen wir den Environment Link erst wieder lösen, um dann als Link Party bei Alma seine Quest posten zu können. Es sei denn, wir wollen einfach Däumchen drehen und hoffen, dass Rey Dau irgendwann in der Welt auftaucht.
Kurz gesagt: Unnötig kompliziert
Zusammenfassend lässt sich also sagen: Um in einer Lobby mit 100 Spieler*innen als geschlossene Gruppe möglichst unkompliziert Quests gemeinsam zu absolvieren, müssen wir eine Link Party gründen. Um zusammen auf Erkundungstour gehen zu können, brauchen wir zusätzlich einen Environment Link, den wir nur erstellen können, wenn wir bereits in der Link Party sind. Wollen wir zwischen Quests und Expeditionen mit der Gruppe hin und her wechseln, müssen wir auch jedes Mal den Environment Link verlassen oder neu erstellen.
Das geht auch besser Capcom
Als langjähriger Monster Hunter-Fan bin ich enttäuscht darüber, dass Capcom nach so langer Zeit noch immer kein gutes Koop-System gefunden hat. Bereits in den früheren Spielen wurde dieser Punkt von der Community kritisiert. In Monster Hunter World gab es immerhin Jagdgruppen, auch wenn wir mit denen nur auf Expedition gehen konnten, wenn wir nach einer Quest zusammen im Gebiet geblieben sind.
Wilds will das mit der Aufteilung in Link Parties und Environment Link leichter machen, stattdessen wird es nur unnötig komplizierter.
Ich hoffe wirklich, dass bis zum Release noch etwas an der Funktion gefeilt wird. Zum Beispiel könnte Capcom die Link Party und den Environment Link einfach kombinieren, so könnten wir mit unseren Freund*innen in die Welt hinausgehen und gleichzeitig Quests posten.
Idealerweise sollte es auch eine Option geben, die Modelle fremder Spieler*innen in der Lobby komplett auszuschalten – noch besser wäre zu Release sogar die Möglichkeit, eine private Lobby zu erstellen.
Trotz all meiner Kritik an der Koop-Funktion hat mir die Beta nämlich super viel Spaß gemacht. Ich kann es kaum erwarten, Ende Februar wieder mit meinen Freund*innen auf Jagd zu gehen. Wenn jetzt auch noch das gemeinsame Spielen einfacher wird, bin ich wunschlos glücklich.
Habt ihr die Open Beta gespielt und falls ja: Wie haben euch die Lobbys bisher gefallen?
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