Final Fantasy 7 Rebirth ist wohl eines der schönsten Spiele des Jahres, der Titel hatte vor Release aber auch mit Kritik zu kämpfen. Der Leistungsmodus in der vorab veröffentlichten Demo-Version war vielen Fans nämlich viel zu unscharf.
Nun stellt sich natürlich die Frage: Wie ist es denn im fertigen Spiel?
Sagen wir mal so: Ihr müsst euch immer noch zwischen zwei Bildmodi entscheiden, die unterschiedlicher kaum sein könnten. Aber wir helfen euch dabei!
Der Grafikmodus ist um Längen schärfer
Wie eingangs erwähnt, litt der Leistungsmodus in der Vorabfassung unter einer gewaltigen Unschärfe. Wir können diesbezüglich auch keine Entwarnung geben, denn in der finalen Version hat sich diesbezüglich kaum etwas geändert.
Im Direktvergleich ist der Leistungsmodus immer noch extrem verwaschen:
Könnte das an den unterschiedlichen Auflösungen liegen? Der Leistungsmodus von Final Fantasy 7 Rebirth läuft mit circa 1200p, der Grafikmodus hingegen mit 1800p.
Obwohl dem Grafikmodus damit über die doppelte Menge an gerenderten Pixeln zur Verfügung stehen (2,5 Millionen Pixel zu 5,7 Millionen Pixel), sollte er jedoch nicht so exorbitant viel schärfer ausfallen als der Leistungsmodus.
Letzterer erinnert zeitweise eher an die 720p-Ausflüge von Final Fantasy 16 oder Alan Wake 2.
Stattdessen vermuten wir eine künstlerische Entscheidung, die ein bisschen in die Hose gegangen ist: Square Enix hat laut den Technik-Experten von Digital Foundry einen Nachbearbeitungseffekt implementiert, der die gesamte Bildausgabe weichzeichnet. Ebenso könnte aber auch die verwendete Skalierungmethode der ausschlaggebende Grund sein.
Die Entwickler*innen könnten damit versucht haben, das grobe Verpixeln der enormen Detailfülle im Grafikmodus zu verhindern. Außerdem ist die Spielegrafik näher an vorgerenderten CGI-Sequenzen, die grundsätzlich ein weicheres Bild bieten.
Während sich der unscharfe Skalierungseffekt im Grafikmodus jedoch eher zurückhaltend über die gerenderten Frames legt, agiert er im Leistungsmodus viel zu aggressiv, wodurch dieser wiederum extrem verwaschen aussieht.
Wollt ihr eine möglichst scharfe Bildausgabe auf eurem Fernseher erhalten, dann also führt kein Weg am Grafikmodus vorbei.
Der Leistungsmodus punktet hingegen mit einer hohen Framerate
Entscheidet ihr euch für den Grafikmodus, läuft Final Fantasy 7 Rebirth bei äußerst stabilen 30 Bildern pro Sekunde. Uns sind nur wenige Ruckler aufgefallen und auch die Frame-Taktung ist exzellent:
Dennoch wirkt der Titel im Grafikmodus selbst nach einiger Eingewöhnungszeit nicht einhundertprozentig flüssig, was unserer Ansicht nach an dem teilweisen Wegfall von Motion Blur liegt. Bewegungsunschärfe wird nämlich lediglich auf die Personen in einer Szene angewandt, nicht aber auf die Umgebung:
Die niedrigen 30 Bilder pro Sekunde des Grafikmodus werden also kaum kaschiert, weswegen ein stockender Bildeindruck entsteht.
Zumindest als zusätzliche Option hätten wir uns eine kompetent eingebaute, pixelgenaue Bewegungsunschärfe im gesamten Bildausschnitt gewünscht, um ein scheinbar geschmeidigeres Spielgefühl zu erhalten.
Tatsächlich flüssig wird es dann aber im Leistungsmodus. Der läuft in weitgehend stabilen 60 fps, in Kämpfen sorgen Transparenzeffekte jedoch für ein paar Wackler, die aufgrund der ganzen Zeitlupen und Partikel aber nur selten auffallen:
Beim Durchqueren der Spielwelt tauchten bei unseren Messungen zudem Nachladeruckler auf und die Bildwiederholrate schwankte in Arealen mit hoher Weitsicht und vielen NPCs. Etwa auf der Chocobo-Farm zu Beginn des zweiten Kapitels:
Sogar Zwischensequenzen bleiben vor solchen Wacklern nicht verschont, hier scheinen die ganzen zusätzlichen Nachbearbeitungseffekte über der Spielwelt und den Charakteren für sprunghafte Slowdowns zu sorgen:
Gerade in Kämpfen machen sich die weitaus flüssigeren Animationen aber absolut bemerkbar; es fällt viel leichter, dem Geschehen zu folgen.
Legt ihr darauf mehr Wert als auf eine möglichst schicke Grafik oder möchtet Final Fantasy 7 Rebirth in einem höheren Schwierigkeitsgrad meistern, dann kommt ihr nicht um den Leistungsmodus herum.
Verwendet ihr darüber hinaus einen Fernseher mit einer variablen Bildfrequenz (VRR), dann könnt ihr mit dem modernen TV-Feature nahezu alle Ruckler ausgleichen. Final Fantasy 7 Rebirth verlässt im Leistungsmodus so gut wie nie den 60 Hertz-VRR-Bereich, der bei der PS5 auf 48 bis 60 fps festgelegt wurde.
Bei bestimmten TV-Modellen kann die Bildausgabe im Verbund mit HDR dann jedoch leicht flackern.
Grafik- versus Leistungsoptimierung: Das sind die grafischen Unterschiede
Während unserer Analyse sind wir neben der höheren Auflösung auch noch auf einige weitere Pluspunkte für den Grafikmodus gestoßen.
Darunter fällt zum Beispiel ein höherer Detailgrad auf mittleren sowie hohen Distanzen, der im Leistungsmodus unter anderem dafür sorgt, dass Lampen in der Luft schweben:
Zudem wirkt der Leistungsmodus in vielen Einstellungen gröber, da Texturfilterung und Kantenglättung bei schrägen Kamerawinkeln nicht so hochwertig ausfallen.
Schaut in diesem Vergleich zum Beispiel einmal auf die Gitterstreben am Boden, die Grafikmodus klar zu erkennen sind, in der 60 fps-Optionen aber wie ein schwarzer Block wirken:
Auf ganz hoher Distanz verpixeln dann auch noch Schatten recht grobkörnig:
Von den genannten Punkten abgesehen, ähnelt sich die Grafik in beiden Modi jedoch recht stark. An der immensen Partikelanzahl in Kämpfen ändert sich also wenig, genau wie bei den fantastisch modellierten Charakteren und der hochgradig detaillierten Spielwelt.
Es sind eben nur ein paar negative Aspekte im Leistungsmodus, die sich summieren und den eigentlich tollen Look mit ihrer Unschärfe leiden lassen.
Alle weiteren Einstellungs-Tipps zu Final Fantasy 7 Rebirth findet ihr in einem gesonderten Artikel:
Meinung der Redaktion
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