Strategie oder nicht?
Wirft Final Fantasy jetzt also alle Strategie über Bord? Momentan gibt es dazu leider keine definitiven Aussagen. Allen Vorwürfen zum Trotz könnte Final Fantasy 15 sehr wohl einen ausgeprägten Taktikaspekt besitzen, je nachdem, wie die Möglichkeiten im fertigen Spiel realisiert werden. Nur wäre der eben an das Echtzeit-Kampfsystem angepasst. Klar, uns fehlt die Ruhe, um eine ausgeklügelte Strategie auszutüfteln, dafür müssen wir aber unsere Waffen mit Bedacht wählen und das mitten im Kampf.
Das wirkt unserer Meinung nach flüssiger, als andauernd die gesamte Garnitur zu ändern wie im Vorgänger Lightning Returns. Generell fühlt sich der Kampf viel direkter an. Gerade bei schwächeren Gegnern macht das sogar mehr Spaß, denn zwei, drei Hiebe sind schneller verteilt als im Kampfmenü ausgesucht. Im Kampf mit den dickeren Gegnern hat das System wahrscheinlich seine Vor- und Nachteile.
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Final Fantasy 15 - Gameplay-Trailer mit Bosskampf und Stadtbesuch
Um den Behemoth herumrennen, seinen Angriffsmuster vorausahnen und den blinden Fleck finden hat jede Menge Spaß gemacht. Wenn allerdings einer der serientypischen, wirklich langen Endgegnerkämpfe ansteht, werden wir uns wahrscheinlich ab und an eine kleine Verschnaufpause wünschen.
Allein unter Gnomen
Abgesehen von dem Kampfsystem konnten wir uns auch ausgiebig mit der Spielwelt befassen. Die ist riesig und reicht von Landstraßen mit Tankstellen über Seen bis hin zu felsigen Berglandschaften. Bei allem Entdeckerspaß sollten wir allerdings immer die Zeit im Auge behalten: Bricht die Nacht herein, werden auch die Gegner fieser. So kommen zum Beispiel Gnombanden aus den Dungeons, in denen sie sich den Tag über verstecken, und machen uns das Leben schwer.
Dann sollten wir uns so schnell wie möglich zu unseren Lagerfeuern teleportieren, die quer über die Karte verteilt freigeschaltet werden können und als Speicherpunkte fungieren. Einfach irgendwo ein Lagerfeuer errichten ist nicht möglich, wahrscheinlich können die Jungs als echte Stadtpflanzen nur an ganz bestimmten Orten eines entzünden. Am Lagerfeuer werden neben der Energie auch die Statuswerte wieder aufgeladen, denn nach einiger Zeit wird auch der ausdauerndste Abenteurer müde.
Wie Final Fantasy bist du?
Final Fantasy 15 bricht also in Sachen Kampfsystem und Figurendesign auf den ersten Blick mit allen Traditionen. Schaut man genauer hin, ist es bei allen Änderungen jedoch immer noch offensichtlich Teil einer Serie. Ob und wie die für die Serie typischen Strategieaspekte in das Spiel eingearbeitet werden, wird selbstverständlich noch viel dazu beitragen.
Aber spätestens, wenn wir nach kurzer Rast kampfbereit und mit Riesenschwert einem gigantischen Monster gegenüberstehen und die Kampfmusik ertönt, fühlen wir uns wie in einem »richtigen« Final Fantasy, egal, ob das Kampfsystem jetzt direkt oder rundenbasiert ist.
Denn auch, wenn es nicht alle Kriterien eines »klassischen« Final Fantasy erfüllt: Beim ersten Anspielen hat es wirklich Spaß gemacht, die Welt ist groß, wunderschön designt und frei erkundbar, und die Story birgt Potenzial für epische Schlachten. Zwar sind die Erwartungen nach acht Jahren Wartezeit hoch, bis jetzt sieht es aber so aus, als könnte das Spiel einem großen Teil gerecht werden.
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