Nach 90 Minuten ist alles gesagt. 90 lange und manchmal auch viel zu kurze Minuten entscheiden über Sieg und Niederlage. Anderthalb Stunden, die eine ganze Nation in kollektiven Freudentaumel oder in tiefe Trauer stürzen. In dieser Zeit werden die Kicker auf dem Rasen zu Akteuren in einem riesigen Medienspektakel, das seinesgleichen sucht: Gut gegen böse, Erzfeind gegen Erzfeind oder einfach nur zwei Rivalen, die noch eine alte Rechnung zu begleichen haben. Und bis zu einer Milliarde Menschen weltweit schauen zu. Fußball ist Emotion: Glücksgefühle, Schadenfreude, Mitgefühl, Hass. Das nervliche Auf und Ab macht für viele Fans den Reiz dieser Sportart aus - ganz besonders wenn es darum geht, die beste Fußballnation zu küren. Electronic Arts hat es sich zur Aufgabe gemacht, das größte Sportereignis des Planeten auch für Sofa-Fußballer erlebbar zu machen. Ein undankbarer Job? Vielleicht. Aber wenn man beim Spielen von FIFA WM 2010 das Gefühl hat, mittendrin zu sein im Trubel der Weltmeisterschaft, dann haben die Kanadier einiges richtig gemacht.
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FIFA WM 2010: Die Verbesserungen
Wenn es nach den Entwicklern von FIFA WM 2010 geht, sollte man den Gerüchten von schleppenden Ticketverkäufen keinen Glauben schenken. Zumindest sind die Ränge in den virtuellen Stadien immer proppenvoll - egal ob im vergleichsweise kleinen Royal-Bafokeng-Stadion oder im Soccer-City-Stadion in Johannesburg. Die Fans feiern den Fußball und ihre Mannschaft - inzwischen sind aus den pixeligen Stehaufmännchen, die im Hintergrund immer wieder mal im Kollektiv abrupt in die Luft gesprungen sind, sogar recht ansehnliche Gestalten geworden, auch wenn diese noch lange nicht an die brillanten Zuschauer der American-Sports-Kollegen heranreichen. Das hat Electronic Arts aber ganz gut kaschiert, denn erstens bekommt ihr die Zuschauer meist sowieso nur unscharf im Hintergrund zu sehen und zweitens blenden euch die Macher während der Unterbrechungen häufig Nahaufnahmen von ein paar extra hergerichteten, feiernden Fans ein. Während auf dem Stadiondach Feuerwerkskörper gezündet werden fliegen bunte Konfettis auf das Spielfeld und die Mannschaften betreten das Spielfeld - leider wiederholt nicht aus den Katakomben der Arenen, sondern vielmehr vom Seitenrand aus. Die Kamerafahrten während der auf die Eröffnungszeremonie folgenden Nationalhymnen und den Aufwärmübungen geben schon einen guten Einblick in die aufgepeppten Spielergesichter. Mimik und Schweißperlen erinnern mehr denn je an die realen Vorbilder. Aber auch hier gilt: Bis zur Qualität von anderen Sportspielen, wie NBA Live 10 oder NHL 10, ist es noch ein ganzes Stück.
FIFA WM 2010: Tolle Atmosphäre
Einzigartig ist dafür die Stimmung im Stadion. Dazu gehören natürlich die in Südafrika schon zur Tradition gewordenen Vuvuzela-Klänge. Aber auch die individuellen Fangesänge und Stimmungsschwankungen je nach Spielsituation. Gerade mit einer entsprechenden Sound-Anlage kommt die Stadion-Atmosphäre besonders zur Geltung - und das besser, als in den meisten Fußball-Übertragungen. Auch der deutsche Kommentar der Sky-Moderatoren Sebastian Hellmann und Tom Bayer kann sich hören lassen, auch wenn wir uns ein paar mehr neue Sprüche gewünscht hätten. Alte FIFA-Hasen sind mit den meisten Floskeln des Kommentatoren-Duos nämlich bereits vertraut.
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