Linker Außenverteidiger: Mega Man Soccer
Da sage noch einer, Sportspiele bräuchten keine tiefgründige Story: Zu Beginn von Mega Man Soccer wird die TV-Übertragung eines Fußball-Matches durch eine Explosion auf dem Platz unterbrochen – und plötzlich rennen böse Roboter auf dem Rasen herum. Zum Glück hat der Erfinder Dr. Light ebenfalls ein paar Blechbüchsen parat: Mega Man und seine Kumpels kicken das Böse in diversen Modi aus dem virtuellen Stadion. Ganz so absurd ist der spielerische Ablauf dieses SNES-Titels dann aber doch nicht: Bis auf einige Spezialattacken bleibt Mega Man Soccer erstaunlich authentisch. Die Superschüsse haben es jedoch in sich: Ballert beispielsweise Mega Man persönlich auf die Bude, so verwandelt sich der Ball in fliegende Hackebeile – da hatte es Mario Götze bei seinem WM-Finaltor deutlich schwerer.
Rechter Außenverteidiger: LEGO Football Mania
LEGO Football Mania stammt aus einer Zeit, in der die Software-Adaptionen des Plastik-Spielzeugs noch müde Geldmacherei waren. Schon die Grundidee wirkt wie der Hirnfurz eines Marketing-Praktikanten: Klobige Kunststoffmännchen spielen (in gefühltem Zeitlupentempo) gegeneinander Fußball und damit niemand überfordert wird, gibt es kein Abseits, kein Aus und keine Freistöße. Hinzu kommen Power-Ups, die einfach mal dreist von Mario Kart geklaut sind: Eine Bombe, die den Ballführenden weghaut. Eine Rakete, die das Leder ins gegnerische Tor trägt. Mehr Ideen haben die Entwickler nicht. In den USA heißt das Spiel übrigens LEGO Soccer Mania, damit kein Konsument durcheinander kommt. Blöde Frage: Warum gab es eigentlich noch kein Barbie Soccer?
Defensives Mittelfeld: Battle Soccer
Die Japaner sind ein verrücktes Völkchen und produzieren dementsprechend auch gerne bizarre Videospiele. Ein Paradebeispiel ist Battle Soccer: Der Super-Nintendo-Kick kümmert sich gemäß seines Titels um die raue Seite unsere Lieblingssports und lässt herrlich skurrile Monster um den Ball kämpfen. So spaziert beispielsweise Godzilla persönlich über den Pixel-Rasen und tritt gegen Gundam-Roboter und anderes Nippon-Getier an. Jeder der Möchtegern-Sportler hat dabei seine ganz eigenen Superkräfte: Titanosaurus (ja, der heißt wirklich so!) verwandelt das Leder beispielsweise kurzzeitig in einen Tornado. Doof nur, dass die Steuerung so träge reagiert wie ein durchschnittlicher T-Rex – aber vielleicht ist das auch nur eine Form von japanischem Realismus.
Linkes Mittelfeld: Disney Sports Fußball
Klarer Fall von Etikettenschwindel: Da erwartet man wilden Arcade-Fußball mit Zeichentrick-Lizenz, bekommt aber trocken-träge 08/15-Kost geboten. Denn Disney Sports Fußball für Nintendos Game Cube ist trotz seines quietschbunten Looks kein supersimpler Spaß-Kick, sondern erfordert geordneten Spielaufbau – übertriebene Spezialangriffe sind hier nur Nebensache. Daran ändern auch die klassischen Helden aus dem Disney-Universum nichts: Micky, Donald & Co. agieren als Käpitane ihrer jeweiligen Mannschaften und können dank Zauberschuhwerk besondere Tricks ausführen. Den Vogel schießt jedoch der Kommentator ab: Egal ob auf Deutsch oder im englischen Original – der Marcel Reif auf Speed nervt dermaßen, dass wir Disney Sports Fußball auf die Außenbahn verbannen müssen. So weit nach außen, dass wir das Gebrülle nicht mehr hören...
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