Der Konsolen-Generationswechsel steht an und damit eine der größten Generalüberholungen der FIFA-Reihe seit Einführung der Xbox 360. Aber gilt das auch für die Fassungen auf den jetzigen Konsolen und dem PC? Die nutzen bekanntermaßen die alte FIFA- und nicht die neue Ignite Engine. Wir haben uns aufgemacht in die Münchner Allianz Arena, um das neue FIFA 14 für die »alten« Konsolen - und vermutlich den PC - gründlich Probe zu spielen. Soviel können wir schon sagen: Auch Fans ohne Xbox One oder PlayStation 4 können sich auf einige echte Neuerungen freuen. Vor allem Taktikfüchse kommen auf ihre Kosten.
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Geringeres Spieltempo
Das erste, was uns beim Spielen von FIFA 14 auffällt, ist die heruntergeschraubte Geschwindigkeit. Das Spieltempo zu drosseln, ist durchaus nachvollziehbar, denn kein Spielzug in einem echten Fußball-Match ist so schnell wie ein vergleichbarer in FIFA 13. Dieser »Slowdown« hat für Spieler durchaus Vorteile: Mehr Zeit, um sich Spielzüge zu überlegen oder sich auf Angriffe des Gegners einzustellen.
Dennoch birgt die Verlangsamung des Gameplays auch Risiken: Agieren die Spieler gar zu träge, kann sich das auf die gesamte Partie übertragen. Lahme, ereignislose Spiele können im realen Fußball durchaus mal vorkommen, haben in einem Videospiel aber nichts verloren. Wir haben das neue Spieltempo beim Anspielen allerdings nicht als störend empfunden, auch wenn der vorgegebene Takt der beiden Erstliga-Mannschaften Augsburg und Freiburg unserer ersten Partie nicht gerade hoch war. Auch das hat mit Realismus zu tun, denn die Spielergeschwindigkeit ist, genau wie deren Beschleunigung, den realen Vorbildern nachempfunden.
So kommt es auch, dass die anschließende Partie zwischen dem FC Bayern München und dem FC Barcelona deutlich mehr Tempo hatte. Spannend wird es in diesem Zusammenhang zu sehen, wie sich die Spiele mit Zweitliga-Beteiligung gestalten -- schließlich sollten Mannschaften wie Bielefeld oder St. Pauli (zumindest rein rechnerisch) noch mal einen Tick langsamer unterwegs sein, als etwa Augsburg und Freiburg.
Präzisere Dribblings
Dringen wir in den Strafraum ein, fällt auf, dass wir uns freier bewegen können. Das hängt einerseits mit der reduzierten Geschwindigkeit zusammen, ist aber auch Verdienst eines Verbesserungspakets, das die Electronic Arts Pressestelle »Precision Movement« nennt. Die Kicker fühlen sich agiler an, beschleunigen und bremsen wie ihre realen Vorbilder. Mit diesen neuen Funktionen im Rücken und gutem Timing spaziert ein Spieler wie Ribéry mal eben durch die versammelte Abwehr von Barcelona. Dass er den Ball dem Valdés dann direkt in die Arme semmelt, ist eine andere Geschichte.
Mitdenken und das eben erwähnte Timing sind zwei Punkte, die in FIFA 14 noch wichtiger sind, als zuvor. Denn nicht nur Angriffe lassen sich mit dem richtigen Gefühl für den Spielrhythmus und dem Voraussehen der gegnerischen Spielzüge ausnutzen, sondern auch Verteidigungsaktionen fallen uns etwas leichter: Einen Gegenspieler im Sprint vom Ball zu trennen funktioniert dann am besten, wenn man instinktiv zum richtigen Zeitpunkt das Bein ausfährt und sich so die Kugel schnappt. Auf der anderen Seite gelingt uns das Abschirmen und Beschützen des Balls nun besser. Auch aus dem Vollsprint heraus können wir uns mit dem Rücken zum Gegner stellen, um die Kugel in Besitz zu halten.
Dumm: Wenn der Gegner das genauso gut beherrscht ist viel Mittelfeldgeplänkel die Folge und genau das passierte auch in einigen Partien beim Anspielen. Solange zumindest, bis einer der Kontrahenten auf die zündende Idee kam und den entscheidenden tödlichen Pass zum Stürmer spielte. Die Zehnerposition ist bei Videospielen eben immer am Controller und nicht vor den Sechsern auf dem Spielfeld.
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