Als Electronic Arts vor einigen Wochen FIFA 14 ankündigte, dürfte das niemanden großartig überrascht haben. Schließlich geht die erfolgreiche Fußballserie in diesem Jahr in die mittlerweile 21. Runde. Überraschend war dagegen die Ankündigung, mit EA Ignite eine neue Engine einzusetzen. Allerdings nur auf den Next-Generation-Konsolen Xbox One und PlayStation 4, der PC sowie die aktuellen Konsolen bleiben außen vor. Aber ist Ignite in der Lage, die seit Jahren auf sehr hohem Niveau leicht stagnierende Serie einen merkbaren Schub zu verpassen? Auf der E3 in Los Angeles konnten wir probespielen.
Ignite ist nicht einfach nur eine neue Engine, sondern vielmehr die Zusammenführung aktueller Technologien aus Rendering, künstlicher Intelligenz, Animation und Online-Komponenten. Jede dieser Bereiche hat EA stark verbessert, das Gesamtpaket bildet die Grundlage der Engine. Ausgemachtes Ziel ist dabei die möglichst realistische Umsetzung des Spiels. Kicker sollen unter anderem eigenständig clevere Entscheidungen treffen oder zum Beispiel durch Stadionatmosphäre eingeschüchtert werden.
Die Ignite-Engine zündet
Außerdem ermöglicht Ignite eine lebendigere Darstellung von Spielfeldumgebung und Stadion. Da für die Berechnung dieser komplexen Daten entsprechende Power benötigt wird, gibt es die Ignite Engine nur für Xbox One und PS4 - warum der PC leer ausgeht, bleibt allerdings so unverständlich wie manch eine Schiedsrichterentscheidung in der Bundesliga. Neben FIFA 14 wird die Ignite Engine übrigens zukünftig in allen weiteren EA-Sportspielen eingesetzt, darunter NBA Live 14, Madden NFL 25 und UFC, welches allerdings erst im nächsten Jahr erscheinen wird.
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FIFA 14 - Screenshots aus der PS3 / Xbox 360-Version ansehen
Am Stand von EA können wir eine frühe Xbox One-Version von FIFA 14 anspielen. Was zuerst auffällt: Alles sieht etwas besser und detaillierter, ja fast schon etwas steril aus. Einzelne Grashalme sind erkennbar, die Spielergesichter sind realistischer modelliert und auf den Rängen feiern ausmodellierte Zuschauer ihre Helden auf dem Rasen. Ja, richtig gehört. Ausmodellierte Zuschauer. Die Zeit der Pappkameraden scheint mit der nächsten Generation endgültig vorbei zu sein.
Direkt nach dem Anpfiff passen wir den Ball in der Abwehrreihe hin und her und bemerken eine weitere große Neuerung, die EA »Precision Movement« nennt. Das betrifft sowohl Sprints, Ballannahmen oder auch Dribblings. Der Spieler steht dank überarbeiteter Animationen jederzeit korrekt zum Ball, auch spontane Richtungswechsel sehen nicht mehr abgehackt, sondern natürlich aus. Außerdem hat EA das Gewichtsgefühl für die Spieler verbessert. Wir merken richtig, wie sich manche Spieler wuchtig in die Zweikämpfe schmeißen oder bei einem schnellen Antritt ihre Körpermasse nach vorne beschleunigen.
Weiterhin hat sich EA der Ballphysik und den Schüssen angenommen. In den letzten Jahren hatte es wiederholt Klagen über Mängel in diesen Bereichen gegeben. Beim Anspielen fällt uns aber zunächst keine Verbesserung auf, immer noch kullert die Pille bei manchen Passen gefühlt viel zu schwach über den Platz. Nach ein paar Minuten und ein paar Abprallern von Gegnern und dem Pfosten müssen wir uns aber korrigieren. Die Ballphysik hat einen deutlichen Sprung nach vorne gemacht, was man besonders in hektischen Strafraumsituaionen merkt. Haben wir uns den Ball dann passend parat gelegt, ballern wir gezielter drauf denn je.
Lobenswert nämlich: Angeschnittene Bälle verändern nun realistischer ihre Flugrichtung, außerdem können wir nun noch genauer bestimmen, wo unsere Schüsse landen werden. In Los Angeles klappt das schon ganz gut, auch wenn der Schussknopf noch ziemlich empfindlich ist und man allzu schnell aus der Distanz meterweit über oder neben das Tor drischt.
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