Mehr Grips
Die Ignite-Engine merkt man dem Spiel schon nach sehr kurzer Zeit an. Vor allem die Mitspieler scheinen gehörig an Grips dazugewonnen zu haben, Flügelspieler stoßen zum Beispiel in den richtigen Momenten nach vorne oder in die Mitte, um einen Pass unseres Mittelfeldspieler zu bekommen. Gerade die Seiten spielen in FIFA 14 endlich eine größere Rolle, in den letzten Jahren war das typische FIFA-Spiel immer ziemlich mittenlastig. Auch sonst scheint unser Team deutlich mehr mitzudenken.
Als wir zum Beispiel mit unserem Stürmer einen gegnerischen Abwehrspieler tief in der eigenen Hälfte angreift, rückt das offensive Mittelfeld nach und übt dadurch noch mehr Druck auf den ballführenden Spieler aus, ohne dass wir dadurch einen zusätzlichen Knopf drücken müssen. Das drängt die KI beim Anspielen zu einem risikoreichen Rückpass. Klasse! Bei unserem Mittelfeldspieler schnalzen wir kurze Zeit später mit der Zunge, als er einen perfekt ausgeführten Pass mit dem Außenrist ins Ziel bringt. Das müssen wir unbedingt noch einmal sehen!
Im Replaymenü gibt's den nächsten Wow-Moment. Aus der Nähe und mit frei bewegbarer Kamera wirken die Animationen nämlich noch einmal doppelt so gut, besonders die fließenden Übergänge der einzelnen Fußanimationen sehen klasse aus. Auch das überarbeitete Abschirmen des Balles - in FIFA 14 sichern wir das Spielgerät mit einer Schultertaste - wirkt realistisch, auch wenn sich die Erfolgsquote beim Anspielen gegen Null tendiert. Außerdem entdecken wir viele Feinheiten, die wir in der Teleansicht glatt übersehen hätten.
Hochwirbelndes Gras bei einer Grätsche oder kleine Schmutzflecken am unteren Bereich des Pfostens zeigen die Detailverliebtheit der Entwickler. Genau wie unser heimliches Highlight beim Anspielen. Als der Ball nach einem gegnerischen Fehlpass ins Aus kullert, kickt einer unserer Auswechselspieler das runde Leder schnell zu unserem einwerfenden Spieler zurück. Es sind diese kleinen Details, die FIFA 14 nicht nur realistischer, sondern vor allem auch glaubwürdiger machen.
Und wo wir gerade bei den Einwechselspielern sind. Nicht nur auf dem Platz ist deutlich mehr los, auch am Spielfeldrand und auf den Rängen hält das blühende Leben Einzug. Orange beleibte Kicker laufen sich warm, Ordner und Fotografen stromern herum, Blitzlichter flackern und Konfetti rieselt an manchen Stellen auf den Rasen. Die Zuschauer reagieren nun merkbar emotionaler auf das Geschehen, was uns besonders deutlich wird, als wir mit unserem Stürmer alleine aufs Tor zulaufen und sich im Hintergrund der Großteil des Publikums von den Sitzen erhebt.
Bei einem Torjubel reagieren manche Teile des Publikums enthusiastischer als andere, die Menge verhält sich schlicht stadionnäher als in den letzten Jahren. Es ist schön zu sehen, dass mit der nächsten Hardwaregeneration die üppigen Technikreserven endlich auch für vermeintlich Zweitrangiges verwendet werden. Denn auch das dürfte dazu beitragen, dass FIFA 14 auf Xbox One und PlayStation 4 aller Voraussicht nach ein besonders intensives Fußballerlebnis bietet.
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