Seite 2: Fallout 4 - Wir bauen uns eine strahlende Zukunft

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Mods für Konsolen

Auf dem PC haben Bethesdas Rollenspiele wie Fallout 3 und Skyrim traditionell eine riesige Modding-Community. Die Fans basteln alles von Grafik-Verbesserungen und neuen Items bis hin zu neuen Missionen oder gar eindrucksvollen Total Conversions wie Enderal, die schon fast als völlig neue Spiele durchgehen können. Das treibt die Langlebigkeit der Spiele enorm in die Höhe und gibt den Spielern potenziell immer neue Abenteuer - völlig kostenlos.

Konsolenspielern blieb die Welt des Moddings bis dato vorenthalten, aber mit Fallout 4 soll sich das ändern. Zum ersten Mal können wir auf dem PC erstellte Mods auch auf Konsolen herunterladen. Zunächst nur auf der Xbox One, aber später will Bethesda das auch auf der PlayStation 4 ermöglichen. Großartige Neuigkeiten, auch wenn sie einige Fragen aufwerfen.

Microsoft und Sony sind dafür bekannt, dass sie selbst Patches für Konsolen erst einem Zertifizierungsprozess unterziehen, PC-Modding läuft dagegen größtenteils frei und unbeaufsichtigt. Nur illegale Inhalte und auch Pornographie sollen entfernt werden - keine gute Nachricht für die Nacktmods, die zumindest auf dem PC wie schon bei Fallout 3 und Skyrim wieder als Erstes umgesetzt werden dürften. Aber abgesehen davon wollen die Entwickler möglichst wenig Schranken oder Aufsicht. Damit wir unser Spiel nicht versehentlich per Mod zerschießen, legt Fallout 4 immer eine Sicherheitskopie unseres Spielstands an, bevor wir mit einer Mod loslegen.

Soweit jedenfalls die Pläne von Bethesda, ob Microsoft und Sony das mit der Modding-Aufsicht ähnlich lässig sehen, ist aber noch nicht ganz klar. Möglicherweise werden die Konsolenhersteller doch etwas genauer überprüfen, welche Inhalte wir uns auf ihre Plattformen laden können. Schließlich könnten beispielsweise Grafikmods die Systemanforderungen des Spiels über die Kapazitäten der Konsole hinaus erhöhen.

Lesenswert: Kolumne zu bezahlten Mods

Und noch eine Frage stellt sich: Ist das alles ein weiterer Ansatz von Bethesda, für Mods Geld einzustreichen? Auf dem PC wollten sie der Community kürzlich erlauben, für ihre Mod-Kreationen auf Steam Geld zu verlangen - aber 45 Prozent der Erlöse sollten dabei direkt an Bethesda gehen. Nach kontroversen Reaktionen zog der Entwickler die Aktion zurück. Fallout 4 wäre eine offensichtliche Gelegenheit, es erneut zu versuchen. Dann sollen Mods nämlich über den eigenen neuen Internetservice Bethesda.net laufen. Auf der E3 versprach Bethesda allerdings, dass es keine kostenpflichtigen Mods für Fallout 4 geben wird. Wir sind in jedem Fall gespannt, wie sich der Modding-Vorstoß für Konsolen entwickeln wird.

Der Pip-Boy der Zukunft

Sicher ist dagegen die Rückkehr des Pip-Boy. Auch diesmal trägt der Held die klobige Apparatur am Arm, die als Inventar und Statusanzeige dient. So nett animiert war sie aber noch nie: Wenn man zwischen verschiedenen Reitern hin- und herwechselt, dreht die Spielfigur tatsächlich am zugehörigen Regler, als würde sie das Gerät bedienen. Auch neu: Der jüngste Pip-Boy hat eine Handvoll Minispielchen auf der Platine, in denen wir russische Atomraketen in bester Space-Invaders-Manier vom Himmel blasen.

Pip-Boy im Spiel... Den Pip-Boy trägt unsere Spielfigur als Inventar und Statusanzeige am Arm.

...und in echt. Der Collector's Edition liegt ein echter Pip-Boy bei, der unser Handy als Bildschirm nutzt.

All das gibt's auch für unser Handy, denn der neue Pip-Boy soll auch als Mobile-App erscheinen. Die verknüpfen wir mit unserem Spiel, sodass wir sie tatsächlich als zweiten Bildschirm für unser Inventar nutzen können. Ganz in die Vollen geht Bethesda mit der Collector's Edition. Hier liegt tatsächlich ein echter Pip-Boy bei. Der braucht zwar ein Handy, das man als Bildschirm einsetzt, aber dann können wir uns das Teil stilecht an den Arm gurten wie ein wahrer Ödland-Bewohner. Wie es Todd Howard von Bethesda treffend während seiner E3-Präsentation formulierte: eine dümmliche Spielerei, aber eine verdammt coole!

Alles zerlegen!

Besonders stark betonte Bethesda auf der E3 das umfangeiche Crafting in Fallout 4. Rund 50 Basiswaffen wie Baseball-Schläger oder Laserpistole motzen wir mit 700 Upgrades auf und passen sie unseren Wünschen an. In den Schläger kann man etwa ein paar Nägel hämmern oder gleich ein Kreissägenblatt dranschrauben. Die perfekte Pistole lässt sich dagegen aus einem Sammelsurium an Griffen, Läufen und anderen Bauteilen zusammenbauen. Sogar die Power-Rüstung darf man ordentlich tunen.

Waffen Wir sollen uns mit 50 Basiswaffen und 700 Erweiterungen austoben dürfen.

Power-Rüstung Auch unsere Rüstung dürfen wir nach eigenem Gusto anpassen und lackieren.

Die Rohstoffe für diese Erweiterungen liefern die in der Spielwelt gefundenen Gegenstände. Selbst der scheinbar noch so nutzloseste Gegenstand kann seinen Sinn haben und uns wichtige Materialien liefern. So lässt sich zum Beispiel aus einer Babyflasche das nötige Glas für ein Zielfernrohr gewinnen. Mehr noch, sogar ganze Gebäude dürfen wir plattwalzen und recyceln.

Alles bauen!

Gesammelte Materialien können wir noch in viel mehr stecken als nur Waffen oder Rüstungen. Fallout 4 lässt uns damit ganze Häuser, ja sogar Festungen bauen. Wir richten etwa eine Wohnung mit passenden Sofas ein oder befestigen eine Stellung mit automatischen Geschützen gegen Raider-Übergriffe. Allerdings wird man seine Häuser vermutlich nicht einfach in die Landschaft stellen können, wir gehen von designten Positionen aus - sonst würde unter Umständen die Balance zu sehr leiden.

Gamewatch - Fallout 4 - Folge 2: Crafting, Housing + PipBoy 3000 Video starten 09:24 Gamewatch - Fallout 4 - Folge 2: Crafting, Housing & PipBoy 3000

Trotzdem haben wir jede Menge Freiheit, denn mit einem einzelnen Haus ist es nicht getan. Wir können ganze Siedlungen errichten und damit andere Bewohner anlocken - darunter auch Händler mit besonders umfangreichem Sortiment. Wer will, kann für seine neuen Schützlinge sorgen, indem er Nahrung anbaut oder Stromgeneratoren platziert. Daran schließen wir Geräte an, die wir dann per ebenfalls selbstgebauter Konsole steuern dürfen.

Lesenswert: Bastler an die Macht - Kolumne zu Bethesda auf der E3

Die Auswahl reicht vom Mützlichen wie etwa Straßenbeleuchtung bis hin zum Luxus wie unsere leuchtenden Anzeigetafeln. Wer sogar mehrere Siedlungen beherrscht, darf zwischen ihnen Handelskarawanen einrichten. Gut: Reine Rollenspieler ohne Crafting-Ambitionen können diesen Teil des Spiels einfach ignorieren, sie sehen trotzdem das Ende. Aber wenn der Siedlungsbau wirklich so umfangreich und vielseitig wird wie in der Demo gezeigt, dann wollen wir ihn bestimmt nicht verpassen.

Ob Fallout 4 also die beste Postapokalypse der Rollenspiel-Geschichte liefern wird, lässt sich noch schwer einschätzen. Dazu haben wir auf der E3 zu wenig von den Quests und der Geschichte gesehen. Aber es wird auf jeden Fall die gemütlichste Postapokalypse der Rollenspiel-Geschichte! Denn das haben wir schließlich selbst in der Heimwerker-Hand.

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