Noch eine Kurve, dann folgt die Zielgerade. Jetzt bloß keinen Ausrutscher leisten. Ein Bremsfehler kann 58 Runden harte und schweißtreibende Arbeit zunichte machen. Also sachte bremsen, in die Kurve gleiten, und obendrein den Gegner auf Abstand halten. Wir streicheln die Curbs und treten zum Schlussspurt das Gaspedal fast durchs Bodenblech unseres Boliden.. Der Motor jault ohrenbetäubend, wir spüren beinahe, wie uns die G-Kräfte ins Sofa pressen. Die Zielgerade kommt näher und damit auch unser erster Sieg über die volle Distanz - Check! Erster! Die Hände sind nassgeschwitzt, das Nervenkostüm zerfetzt wie ein geplatzer Reifen, dafür laufen wir für den Rest des Tages mit einem breiten Grinsen durch die Gegend. Codemasters Birmingham setzt in F1 2011 primär auf Feintuning der Stärken der Vorjahresversion. Ob das auch dieses Jahr wieder zum Platin-Hit reicht?
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Formel 1 mit neuen Regeln
Die offensichtlichsten Neuerungen im Cockpit von F1 2011 sind gleichzeitig auch die größten Änderungen im Reglement durch die Motorsport-Dachorganisation F.I.A. (Fédération Internationale de l’Automobile): Seit dieser Saison stehen den Fahrern zwei Systeme zur Verfügung, die der Karre zusätzlichen Schub verpassen. Per Knopfdruck aktiviert der Pilot das Energierückgewinnungssystem KERS (Kinetic Energy Recovery System), das dem Motor ein paar weitere PS zur Seite stellt. Dabei tritt ein Elektromotor in Aktion, der durch zuvor gespeicherte (Brems-)Energie betrieben wird. Hilfreich ist KERS vor allem beim Gasgeben, also etwa auf dem Weg aus der Kurve. Dahingegen sollte DRS (Drag Reduction System) nur auf langen Geraden eingesetzt werden, da das Auto beim Einsatz Anpressdruck verliert. Ein Heckflügel klappt nach oben und reduziert so den Luftwiderstand. Das verschafft dem Fahrzeug etwa 15 Stundenkilometer mehr Geschwindigkeit. Im Windschatten eines Gegners hat man mit DRS gute Überholchancen.
Sowohl KERS als auch DRS haben die Macher gut sichtbar im HUD unten rechts neben der Geschwindigkeitsanzeige geparkt (siehe Kasten), genau wie die echten Formel 1-Piloten aktiviert ihr die kleinen »Nachbrenner« per Knopfdruck.
PS-Bändiger
Nach der Theorie folgt die Praxis: Mit dem amtierenden Weltmeister Sebastian Vettel klettern wir ins Cockpit eines Red Bull-Boliden. Der Ort des Geschehens ist Suzuka. Im Großen Preis von Japan hat »Seb« 2010 bereits sehr gut abgeschnitten, wir rechnen uns deshalb gute Chancen aufs Treppchen aus. Die Introsequenz zum Rennen erinnert stark an die Vorjahresversion: Die Kamera zeigt die Startaufstellung von vorn, nähert sich unruhig einigen Kontrahenten, bevor sie sich je nach eingestellter Perspektive vor dem eigenen Wagen, in der Cockpit-Sicht, der TV-Perspektive über dem Helm oder in einer von zwei Stufen hinter dem Boliden positioniert. Was letztes Jahr bereits cool war, ist auch dieses Jahr sehr schick, allerdings hätten wir uns zum Rennstart dann doch etwas mehr Drumherum gewünscht: Uns fehlt die Möglichkeit, selbst zum Startplatz zu fahren oder die Einführungsrunde zu drehen. Und wo sind eigentlich die Grid Girls, wenn man sie mal braucht? Auf der Strecke sind sie jedenfalls nicht. Dinge die nicht zwingend notwendig sind und die einige Leute sicherlich auch überspringen würden, allerdings auch Dinge, die zum F1-Feeling dazugehören.
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