Vor diesem Action-RPG hatte ich immer Angst, aber jetzt liebe ich es!

Samara hat sich kürzlich an eine beliebte Rollenspiel-Reihe rangetraut, die ihr immer zu kompliziert und zu schwierig erschien – und ist jetzt begeistert.

Path of Exile ist während der letzten Jahre immer wieder auf meinem Radar aufgetaucht. Die düstere Monsterschnetzelei sah für mich nicht nur ansprechend aus, ich habe auch viel Positives darüber gehört. Ein einziger Blick auf den gigantischen, weit verzweigten Fähigkeitenbaum hat aber trotzdem gereicht, um mich fernzuhalten. 

Das Action-Rollenspiel gilt schließlich nicht nur als einer der besten, sondern auch als einer der komplexesten Genre-Vertreter. Und ich bin eher der Typ, der sich einfach ein Schwert schnappt und stumpf draufhaut. Wenn ich zu viel verinnerlichen und erst mal in Build-Guides recherchieren muss, ist es bei mir schnell vorbei.

Beim Early Access-Release von Path of Exile 2 war ich aber allein schon aus beruflichen Gründen von Beginn an dabei. Jetzt bin ich begeistert und hole zusätzlich Teil 1 nach.

Samara Summer
Samara Summer

Samara hat als großer Souls-Fan nicht unbedingt Angst vor schweren Spielen, aber wenn es zu komplex bei den Builds wird, verliert sie oft die Lust oder läuft Gefahr, sich bei der Recherche völlig zu verzetteln. Lieber legt sie direkt los und lernt in zahlreichen Versuchen Boss-Bewegungsmuster, als erst einmal Tabellen und Textboxen zu studieren.

Der Einstieg war nicht ganz leicht, hat sich aber gelohnt

Im Hack&Slay-Bereich habe ich bisher vor allem Diablo 3 und 4 gezockt, aber beim Einstieg in Path of Exile 2 wurde mir schnell klar, dass ich hier ganz anders spielen muss. Der Early Access-Titel verlangt mir viel mehr Konzentration ab. 

Weil viele Mechaniken sehr eigen sind, musste ich mich zunächst ordentlich reinfuchsen. Ungewohnt war für mich beispielsweise schon, dass ich meine aktiven Kampffähigkeiten nicht im Skilltree auswähle, sondern dafür ein Extra-Menü habe. 

Path of Exile 2 zeigt vor dem Early Access Gameplay von allen 6 Klassen und die Endgame-Map Video starten 2:39 Path of Exile 2 zeigt vor dem Early Access Gameplay von allen 6 Klassen und die Endgame-Map

Die Skills sind in Stufen unterteilt und um sie auszurüsten, muss ich erst mal das passende Item ergattern – eine Stufe 1 Gemme für Stufe 1-Fähigkeiten, Stufe 2-Gemme für Stufe 2-Fähigkeiten und so weiter. Zusätzlich kann ich sie mit Unterstützergemmen auf vielfältige Weise verstärken. 

Die Welt von Path of Exile 2 hat mich aber so in ihren Bann gezogen, dass mir die Eingewöhnungsphase gar nicht so schwerfiel. Settings wie die fahrende Wüstenkarawane als Hub in Akt 2 oder die mysteriösen Dschungeltempel in Akt 3 gehören für mich zu den coolsten Schauplätzen in ARPGs ganz allgemein. Dazu kommen abwechslungsreiche und toll inszenierte Kämpfe sowie großartige Musik. 

Der passive Fähigkeitenbaum hat schnell seinen Schrecken verloren

Außerdem habe ich den gefürchteten Fähigkeitenbaum sogar zu schätzen gelernt. Auf den ersten Blick sah er für mich aus wie die unendlichen Weiten einer ganzen Galaxie – schlichtweg unüberschaubar. Ich meine: über 1500 Knoten – wer soll da den Überblick behalten? Dank seines Aufbaus hat er sich aber doch für mich erschlossen.

Der Skilltree kann erst mal ziemlich erschlagend wirken, auch für eingefleischte RPG-Fans. Der Skilltree kann erst mal ziemlich erschlagend wirken, auch für eingefleischte RPG-Fans.

Das Besondere an Path of Exile ist nämlich, dass sich alle Klassen einen Baum teilen, jedoch an unterschiedlichen Punkten starten. Die Knoten, die anfangs in Reichweite sind, bieten eine relativ übersichtliche Auswahl nützlicher Skills für die gewählte Klasse.

Das  heißt nicht, dass ich sofort den perfekten Build gebaut habe. Ganz im Gegenteil: Guide-Autor Stephan hat zu Beginn Kopfschmerzen von meinen Experimenten bekommen. Inzwischen spiele ich aber eine klassische Minion-Hexe, weil ich für ein paar Goldmünzen umgeskillt habe.

Beim Rumprobieren haben mich zwei Dinge überzeugt: PoE2 bietet nahezu unendliche Möglichkeiten für immer neue Builds und noch wichtiger: Einen für die Kampagne funktionierenden Build zu bauen, ist gar nicht so schwierig wie befürchtet. 

Wer wie ich etwas Simples sucht und nicht min-maxen will, findet massenweise knackige Tipps, beispielsweise auf YouTube oder natürlich auch in unseren GamePro-Guides und muss dafür nicht bei jedem Levelup Tabellen studieren. 

Frustresistenz ist trotzdem nützlich

Eine andere Sache, die Path of Exile 2 mir schnell eingebläut hat: Einfach alles umpflügen wie in Diablo 4 ist hier nicht drin. Bosse können ganz schön fordernd sein und ihre vielseitigen Angriffsmuster muss ich lernen, um präzise auszuweichen. Im Koop habe ich etwas mehr Ruhe als solo, aber die Zähigkeit der Feinde wird dabei erhöht. 

Was Settings und Atmosphäre angeht, ist Path of Exile 2 schwer zu übetreffen, findet Samara. Was Settings und Atmosphäre angeht, ist Path of Exile 2 schwer zu übetreffen, findet Samara.

Darum waren auch in den gemeinsamen Sessions konzentriertes Schweigen und gezielte Absprachen an der Tagesordnung, während der Diablo 4-Koop gerne zum Plauderstündchen ausartet. Beides hat seine Vorteile. 

Die Herausforderung bei den sehr vielseitigen Path of Exile 2-Kämpfen macht richtig Laune, aber ein bisschen dürfte Grinding Gear Games gerne noch am ein oder anderen Lebensbalken sägen, sodass manche Begegnungen sich nicht zu sehr ziehen.

Jetzt bin ich sogar noch im ersten Teil gelandet

Nachdem Teil 2 mich nun schon im Early Access so gepackt hat, musste ich natürlich auch einen Blick in den Vorgänger werfen, um den ich so lange herumgetänzelt bin – und auch der macht mir jetzt richtig Spaß!

Path of Exile - Ankündigungs-Trailer für die PS4-Version - Ankündigungs-Trailer für die PS4-Version Video starten 2:35 Path of Exile - Ankündigungs-Trailer für die PS4-Version - Ankündigungs-Trailer für die PS4-Version

Zu Beginn hieß es gleich wieder umgewöhnen, weil der neue Ableger doch ganz schön viel umkrempelt, aber jedes Spiel hat seine Vorzüge und beide fesseln mich mit ihrer großartigen düsteren Atmosphäre. 

So funktionieren beispielsweise besagte Gemmen im ersten Teil anders. Zudem ist der Titel in einigen Punkten verzeihlicher. Sterbe ich beispielsweise, nachdem ich den Bosslebensbalken bereits auf die Hälfte runtergeprügelt hatte, darf ich beim nächsten Versuch an diesem Punkt wieder anfangen. 

Ich werde bestimmt nie richtig tief in die Systeme einsteigen, göttliche Builds entwerfen oder jede Mechanik ausreizen. Daher merke ich, dass ich an gewisse Grenzen stoße. Weil die Spiele aber so viele Inhalte und allein schon Klassen- und Build-Optionen bieten, stecken bereits in den Kampagnen zahlreiche Stunden Spielspaß - und ich froh bin, mich doch noch getraut zu haben. 

Seid ihr selbst Path of Exile-Profis oder hat euch die Komplexität auch bisher abgeschreckt? Verratet uns eure Gedanken über die Reihe!

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