Beim Summer Game Fest wurde mein Hunger nach einem Lebenszeichen zu Elden Ring endlich gestillt - und was war das für ein Lebenszeichen. Ein rund dreiminütiger Gameplay-Trailer brachte zahlreiche neue Eindrücke.
Das hat natürlich Diskussionen über verschiedene Elemente aufgebracht. Unter anderem kam die Frage auf, ob das für die Soulsborne-Spiele typische Gefühl der Beklemmung noch vorhanden ist, wenn wir in der offenen Spielwelt schnell mal auf dem Pferd davondüsen können. Warum ich diesbezüglich zuversichtlich bin, verrate ich euch hier.
Berechtigte Frage
Als ich zum ersten Mal auf die Bedenken anderer Fans in Sachen neuer Freiheit gestoßen bin, war ich zuerst geneigt zuzustimmen. Klar, Soulsborne-Spiele leben von ihrer brutalen Boshaftigkeit, vom Gefühl, nicht entkommen zu können, von: "Ich muss da jetzt durch." Wenn wir in einer engen Gasse Yharnams auf einen gewaltigen springenden Gegner mit einer Axt treffen, ist das Adrenalin pur - und ich liebe es.
Wie verändert sich die Spielerfahrung, wenn wir auf einmal Platz haben, uns aus der Affäre zu ziehen - und das mit dem gehörnten Pferd auch noch richtig flott? Ich muss ganz ehrlich sagen, wenn ich beispielsweise in Ghost of Tsushima auf herumstreifende Mongolentrupps stoße, sage ich meistens: "Ich bin dann mal weg."
Folglich können wir uns fragen, wie die neue Freiheit von Elden Ring das Spielerlebnis beeinflussen wird.
Bewegungsfreiheit birgt auch Gefahren
Zunächst musste ich an Sekiro denken. Der letzte FromSoftware-Titel bot wesentlich mehr Bewegungsfreiheit als frühere Spiele des Studios. Klettern, Sprünge, Greifhaken-Schwung - Man könnte meinen, dass wir Gegnern mit den neuen Tricks des Wolfs ganz einfach entkommen können. In der Praxis sah das anders aus.
Ob mehr Agilität auch mehr Sicherheit bringt, hängt stark davon ab, wie agil unsere Feinde sind. In Sekiro wurden wir beispielsweise auch auf den Dächern von fiesen Attacken überrascht. Genauso könnten in Elden Ring berittene oder fliegende Fieslinge keinerlei Probleme haben, mit uns mitzuhalten.
Außerdem könnte der Fakt, dass Gegner uns nicht mehr unbedingt an festgelegten Orten begegnen, einen spannenden Zufallsaspekt mit sich bringen.
Nehmen wir doch nur mal den riesigen Drachen aus dem Trailer und stellen uns vor, er jagt uns in eine enge ausweglose Schlucht. Falls die große Freiheit auch für Gegner gilt, kann daraus eine fortwährende Bedrohung entstehen - also genau das, was wir an den Spielen so lieben. Die Kämpfe könnten außerdem noch taktischer ausfallen, wenn wir unseren Vorteil in der Umgebung suchen.
Zur Autorin: Samara wurde erst durch Dark Souls 3 auf die Soulsborne-Spiele aufmerksam. Kaum hatte sie damit angefangen, gab es jedoch kein Halten mehr. Nach mehreren Spieldurchläufen folgten die anderen Teile der Reihe, Bloodborne, Demon's Souls, und schließlich auch Sekiro. Bloodborne steht seither fast ganz oben auf ihrer persönlichen Topliste der besten Spiele überhaupt und auch Dark Souls 3 und Demon's Souls - vor allem das geniale Remake - sind ganz weit oben.
Scheue Pferde und nachtaktive Monster
Zudem gibt es eine Vielzahl weiterer Möglichkeiten, unsere Reise "schön beschwerlich" zu gestalten. Denken wir nur mal an andere Open World-Spiele: In RDR2 scheut unser treues Ross beispielsweise schon wegen der kleinsten Schlange. Nahen größere Raubtiere liegen wir ganz schnell auf der Nase und müssen schauen, wo wir bleiben.
Der angekündigte Tag-Nacht-Zyklus von Elden Ring bietet ebenfalls eine interessante Option: Was, wenn in Sachen Gefahr nicht nur der räumliche, sondern vielmehr der zeitliche Faktor, eine große Rolle spielt? Vielleicht kriechen ja bei Einbruch der Nacht besonders fiese Monster aus ihren Löchern. So wie das beispielsweise auch bei der Dying Light-Reihe oder in Dragon's Dogma der Fall ist.
Elden Ring mit frei platzierbaren Bonfires?
Der YouTuber VaatiVidya, berühmt für seine Soulsborne-Story-Interpretationen, hat außerdem in seiner Trailer-Anlayse zu Elden Ring eine interessante Vermutung geäußert: Er glaubt, die Entscheidung, wo wir unser Lagerfeuer aufschlagen, läge womöglich dieses Mal bei uns.
Eine Mechanik, die zunächst ebenfalls nach einer Vereinfachung aussehen kann. Bei der wesentlich lineareren Souls-Reihe wäre das sicher der Fall gewesen. Vermutlich wurde die Mechanik für diese Spiele genau deshalb wieder verworfen. In einer offenen Spielwelt könnte das Element jedoch sehr gut funktionieren. Statt einfacher könnte das Spiel taktischer werden, wenn wir unseren Lagerplatz klug wählen müssen - falls VaatiVidya mit seiner Vermutung recht hat.
Weitere Infos zu Elden Ring:
- Elden Ring unterstützt Online-Koop-Modus für bis zu 4 Personen
- Elden Ring sieht aus wie Dark Souls 4 und das ist nichts Schlechtes
- Fünf spannende Details, die ihr im Trailer vielleicht übersehen habt
Alles in allem gibt es also unzählige Möglichkeiten, wie FromSoftware uns das Leben in der Open World schwermachen könnte - und seien wir mal ganz ehrlich: Wenn sie eins können, dann das.
Habt ihr Bedenken bezüglich der offenen Spielwelt oder freut ihr euch darauf?
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