Genre: Action-RPG Release: 2024 Plattformen: Xbox Series X/S, PC Entwickler: Microbird
Action-Rollenspiele gibt es nur in ausgefallenen Fantasy-Settings? Das muss nicht sein. Wie wäre es denn mal mit Monstern, Magie und Loot in einer Kleinstadt in den österreichischen Alpen? Dungeons of Hinterberg verfrachtet bekannte RPG-Elemente (mit Zelda-Flair) in ein modernes, deutschsprachiges Szenario und kombiniert das Konzept mit einem stylischen Art-Design und einer Prise Persona 5.
Monster, Magie und Tourismus
Darum geht’s: Hinterberg ist eine österreichische Kleinstadt, in der plötzlich magische Wesen und Dungeons auftauchen – das kurbelt natürlich den Tourismus an. Also pilgern zahlreiche Abenteurer*innen in die idyllische Ortschaft, um ihr Glück zu suchen.
So auch wir, also stürzen wir uns mit Zaubersprüchen und Breitschwert im Gepäck in den Kampf – vor dem Hintergrund von Skilift-Kabinen und Eismarillenknödeln.
Wie das Ganze ausschaut, könnt ihr euch in diesem Trailer ansehen:
Im Rahmen der gamescom hatte ich die Gelegenheit, etwa 30 Minuten von Dungeons of Hinterberg zu spielen – das erste Mal, dass sich die österreichischen Entwickler*innen von Microbird dem direkten Feedback der Presse aussetzen. Und schon vor dem Spielstart war ich angetan vom Konzept, das Dungeons of Hinterberg zugrunde liegt. Eigentlich verstecken sich hier nämlich zwei Spiele in einem.
Österreich statt Fantasy-Königreich
Tagsüber erkunden wir die vier Biome von DoH, die alle von unterschiedlichen Regionen Österreichs inspiriert sind, und meistern insgesamt 25 handgefertigte Dungeons voller Rätsel und Scharmützel.
Geht es auf den Abend zu, wechselt das Spiel zu sozialen Aspekten, denn auch die namensgebende Stadt Hinterberg erkunden wir ausgiebig. Und dort gibt es allerlei Menschen, die wir kennenlernen und mit denen wir persönliche Bindungen eingehen können.
Erinnert ihr euch noch an den Persona 5-Teil, den ich eingangs erwähnt hatte? Der kommt hier zu tragen, denn ein Großteil des Charakterfortschritts passiert über Upgrades, die wir durch das Festigen von Freundschaften erhalten.
Gehe ich abends mit dem untersetzten Albert Knödel essen, verbessere ich damit beispielsweise die maximalen Punkte meiner Energieleiste. Allerdings kann ich nur begrenzte Aktionen pro Tag in Angriff nehmen, denn irgendwann werde ich ins Bett geschickt.
Mehr zu den spannenden Titeln der gamescom:
Guter Mix aus Schnetzeln, Knobeln und freundlich sein
Das eigentliche Action-RPG-Gameplay fußt auf einem simpel gehaltenen, aber dennoch unterhaltsamen Kampfsystem. Auf Knopfdruck wird entweder ausgewichen oder mit leichten, respektive schweren Angriffen ausgeteilt.
Halte ich den rechten Trigger gedrückt, kann ich noch drei Spezialattacken einsetzen, die im Anschluss einen Cooldown erfordern. Der linke Trigger ermöglicht mir hingegen den Einsatz von Magiefertigkeiten.
Letztere sind besonders interessant, weil ich sie nämlich auch außerhalb der Kämpfe einsetzen muss, um Rätsel zu lösen. Beispielsweise beschwöre ich eine magische Bombe mit Fernzündung, um einen Steinhaufen wegzupusten.
Der liegt allerdings auf einer Anhöhe, also muss ich mit einem Fernkampfzauber erst einen Fahrstuhl aktivieren, der meinen Zauberknaller in die Höhe wuchtet. Die Kombination der magischen Kräfte erinnert dabei an das Rätseldesign aus Zelda-Titeln.
Der ständige Wechsel zwischen Kampfphasen, Rätsel-Einlagen und den sozialen Elementen sorgt für ein rundes Paket, bei dem nichts zu kurz kommt, aber auch nichts zu viel Raum einnimmt. Ich kann mir schon jetzt eine Endlosschleife an “Oh, einen Tag spiele ich jetzt noch” vorstellen, wenn Dungeons of Hinterberg 2024 an den Start geht.
Wunderschöner Look, aber da geht noch mehr
Der Charme von Dungeons of Hinterberg wird aber erst durch den äußerst stimmigen Grafikstil abgerundet, der die Spielwelt in einen faszinierenden Comic-Look taucht. Mit einer farbenfrohen Gestaltung wird die Idylle der österreichischen Landschaft wunderbar eingefangen, was wiederum einen passenden Hintergrund für die täglichen RPG-Ausflüge bietet.
Hinterberg wirkt tatsächlich wie eine Kleinstadt, wie ich sie in der Nähe von Salzburg oder Innsbruck erwarten würde. Die Liebe zum Lokalkolorit überträgt sich übrigens auch auf die niedlich gestalteten Monster, die wir regelmäßig bekämpfen. Diese sind nämlich von tatsächlicher Folklore aus Österreich inspiriert, so treten wir beispielsweise gegen die Winterdämonen Percht an.
Aktuell befindet sich Dungeons of Hinterberg in der Pre-Alpha, was man dem Titel auch ansieht. So hübsch es in Hinterberg auch ist, noch trüben ein paar Ruckler den Spielfluss – was für die finale Version aber hoffentlich kein Thema ist.
Was mich aber dann doch sehr stört: Es gibt keine Sprungtaste. Jeder Hüpfer über Abgründe oder Hindernisse erfolgt automatisch. Kein Dealbreaker, aber ich fühle mich dennoch in meiner Bewegung eingeschränkt.
Fazit der Redaktion
Hannes Rossow
@Treibhausaffekt
Ich mag Dungeons of Hinterberg schon jetzt. Die Grundidee einer alpinen Ortschaft, die von Touri-Abenteurern überflutet wird, die in magischen Dungeons Krampus und Co. verprügeln, hat mich sofort angesprochen.
Die Aufteilung des Gameplays in Kämpfe, Rätsel und Kleinstadtleben sorgt für Abwechslung – wenn die Microbird hier in allen Bereicht die Spielerfahrung frisch halten kann, könnte Dungeons of Hinterberg meine Indie-Hoffnung 2024 werden.
In den letzten Jahren habe ich viele persönliche Bezüge zu Österreich aufgebaut, was es mir ermöglicht, dem Lokalkolorit einiges abzugewinnen. Aber auch ohne jährliche Ausflüge ins Mühlviertel, fällt Dungeons of Hinterberg durch sein einzigartiges Setting auf.
Die Tatsache, dass der Xbox-Release im Game Pass-Rahmen stattfinden wird, könnte dabei helfen, dem Team von Microbird die nötige Aufmerksamkeit zu verleihen. Mich würde es freuen.
Jetzt wollen wir aber erst mal wissen: Wie klingt das alles für euch?
Nur angemeldete Benutzer können kommentieren und bewerten.
Dein Kommentar wurde nicht gespeichert. Dies kann folgende Ursachen haben:
1. Der Kommentar ist länger als 4000 Zeichen.
2. Du hast versucht, einen Kommentar innerhalb der 10-Sekunden-Schreibsperre zu senden.
3. Dein Kommentar wurde als Spam identifiziert. Bitte beachte unsere Richtlinien zum Erstellen von Kommentaren.
4. Du verfügst nicht über die nötigen Schreibrechte bzw. wurdest gebannt.
Bei Fragen oder Problemen nutze bitte das Kontakt-Formular.
Nur angemeldete Benutzer können kommentieren und bewerten.
Nur angemeldete Plus-Mitglieder können Plus-Inhalte kommentieren und bewerten.