Genre: 3D-Plattformer Release: unbekannt Plattformen: PS5, Xbox Series X/S, PC Entwickler: Knights Peak
Wenn ich von unerfahrenen Spieler*innen gefragt werde, was sie denn mal ausprobieren sollen – liebe Grüße an meine Schwägerin – dann schlage ich gern einsteigerfreundliche Koop-Titel vor, die sie gemeinsam mit Partnern oder Freund*innen erleben können. Ganz oben auf dieser Liste stehen immer zwei Titel: It Takes Two und Unravel 2.
Perfekt also, dass die ehemaligen Macher*innen der Unravel-Reihe mit ihrem neuen Debüt-Titel Hela nun auch das GOTY 2021 als Vorbild nehmen. Statt in Puppengröße geschrumpfter Menschen, spielen wir hier zwar magisch begabte Mäuse, aber das Größenverhältnis der kleinen Spielcharaktere zur überlebensgroßen Welt, die von skandinavischer Folklore inspiriert ist, bleibt dabei bestehen.
Vier Mäuse-Freunde müsst ihr sein
Im Rahmen eines gamescom-Termins konnte ich mir eine knapp halbstündige Hands-Off-Präsentation von Hela anschauen. War Unravel 2 noch ein geradliniger 2D-Titel, geht Hela komplett in eine frei begehbare 3D-Open-World über, in der es zahllose Geheimnisse und Verstecke zu finden gibt. Auf Wunsch sogar mit bis zu drei Freunden gleichzeitig (2-Spieler-Splitscreen und 4 Spieler via Online-Anbindung).
In Hela schlüpfen wir in die Rolle einer Maus, die einer erkrankten Hexe dabei helfen muss, verschiedene Aufträge zu erfüllen. In der Regel bedeutet das, in die Spielwelt zu wandern und nach seltenen Zutaten für Tränke zu suchen. Versteckt sind die Zutaten überall und wer für eine Feder ein Vogelnest aufsuchen möchte, muss erst einmal den gigantischen Baum erklimmen können.
Um das zu erreichen, sind die Mäuse in Hela mit einem magischen Froschrucksack ausgestattet, dessen Zunge wie ein Greifhaken eingesetzt werden kann. Auf diese Weise können wir schwere Türen aufziehen, auf unerreichbar scheinende Plattformen kraxeln oder in bester Spider-Man-Manier durch die Gegend schwingen. Der Froschzungen-Greifhaken agiert hier als physikbasiertes Multi-Tool, das viel, viel Bewegungsfreiheit ermöglicht.
So können wir uns beispielsweise an einen vorbeilaufenden Hund ketten und ihn als schnelles Fortbewegungsmittel benutzen. Der Froschrucksack dient zudem auch als Gleitschirm, der sich wunderbar mit dem Greifhaken für luftige Tricks jeder Art kombinieren lässt. Das kreative Potenzial des Physik-Systems wirkt schon in dem noch recht frühen Entwicklungsstadium von Hela recht beeindruckend.
Ein Koop-Märchen zum Verlieben
Wer Unravel 2 kennt, der weiß auch, dass hier auch die grafische Finesse eine große Rolle spielt. Das ist bei Hela nicht anders, denn schon jetzt wirkt die Spielwelt wunderschön. Viele Details und eine tolle Lichtstimmung sorgen für eine märchenhafte Atmosphäre, die zum entspannten Erkunden und gemeinsamen Entdecken einlädt. Und gerade der Koop-Aspekt wird eine wichtige Rolle bei Hela spielen.
Zwar kann der Titel theoretisch auch allein durchgespielt werden, dafür kommen dann temporäre Klone zum Einsatz, die Türen offen halten oder Aufgaben übernehmen können. Der große Anreiz soll laut der Entwickler*innen aber definitiv die soziale Erfahrung sein. Auch abseits der Aufgaben soll Hela durch eine Vielzahl an “Spielzeugen” zum Herumprobieren mit den Gameplay-Mechaniken einladen.
Fazit der Redaktion
Hannes Rossow
@Treibhausaffekt
Hela ist bisher meine schönste Überraschung auf der gamescom. Ich habe It Takes Two geliebt und auch die Unravel-Spiele immer gemocht. Hela führt die Koop-Tradition definitiv fort und scheint ein einsteigerfreundlicher, physikbasierter Open World-Plattformer zu werden, der mit Charme und kreativen Spielideen überzeugen möchte.
Es kann leider noch etwas dauern, bis Hela zur Verfügung steht. Immerhin wurden die Entwickler*innen nicht müde zu erwähnen, dass sie noch am Anfang der Entwicklung stehen. Was ich davon aber sehen konnte, wirkt in Sachen Spielkonzept schon sehr durchdacht und ich sehe mich schon mit meiner Freundin dunkle Scheunen erkunden und durch die Lüfte gleiten.
Viele Features wie die Interaktion mit anderen Tieren (später sogar Menschen) waren in der Präsentation noch nicht enthalten. Mit einer finalen Spielzeit von etwa 12 Stunden soll Hela aber dennoch eine Größenordnung einnehmen, die niemanden überwältigen dürfte. Wenn ihr euch nur einen Trailer von der diesjährigen gamescom anschauen könnt, dann lasst es Hela sein.
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