Charaktere mit Charakter
Was Dragon Age: Origins zu einem großartigen Spiel macht, ist die Art, wie die Geschichte erzählt wird. Da wäre zum Einen die Sprache. Statt generell auf sperrige Mittelaltersprache zurückzugreifen, wie sie bei Rollenspielen normalerweise Standard ist, inszeniert Bioware das blutige Epos sehr viel bodenständiger. Niemand erwartet bei einem Fantasy-Spiel Sätze, wie sie in Dragon Age fallen. Ein Beispiel: »Verzieh dich und verreck irgendwo!« Das ist vielleicht zunächst etwas befremdlich, doch der stellenweise sehr schmutzige Jargon passt hervorragend zu der Welt von Dragon Age: Origins. Zumal die Entwickler zwischen höher gestellten Personen und Fußvolk unterscheiden, wenn es um die Ausdrucksweise geht. Viel wichtiger als die Sprache sind aber die bereits erwähnten Persönlichkeiten der Figuren und ihre Verhaltensweisen --nicht nur euch gegenüber, sondern auch untereinander.
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Je nachdem, wen ihr in eure Party aufnehmt, bekommt ihr unter den Gefährten immer wieder kleine Zankereien oder Plaudereien mit. Habt ihr beispielsweise eine Hexe und einen ehemaligen Hexenjäger in der Gruppe, ist dicke Luft natürlich vorprogrammiert. Wer Star Wars: Knights of the Old Republic gespielt hat, weiß sofort, was gemeint ist. Ironischerweise gibt es bei Dragon Age: Origins sogar einen Charakter, der wie einer der Fan-Lieblinge aus KotOR agiert: Der Steingolem, den ihr per Download-Content freischaltet, ist ein richtiger Griesgram und will genau wie der Killerdroide HK-47 alles töten, was ihm in die Quere kommt.
Auf in den Kampf!
Neben dem Kampf um die Gunst eurer Mitstreiter geht es natürlich auf dem Schlachtfeld heiß her: Ständig trefft ihr auf Widersacher, denen ihr ordentlich den Kühler verbeulen müsst. Für ein Fantasy-Rollenspiel untypisch spritzt bei Dragon Age: Origins das Blut bei den Kämpfen literweise über den Bildschirm, kritische Treffer führen nicht selten sogar zu rollenden Köpfen. Um dem Ganzen die Krone aufzusetzen, seid ihr schon nach wenigen Schwerthieben von oben bis unten blutbesudelt. Die (abschaltbaren) roten Spritzer verschwinden zwar mit der Zeit wieder, doch wohl dem, der einen Hund an seiner Seite hat: Sprecht mit dem Tier und lasst es das Blut kurzerhand ablecken, um wieder wie aus dem Ei gepellt auszusehen.
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Anders als die bisherigen BioWare-Fantasy-Spiele setzt Dragon Age: Origins nicht auf das »Dungeons & Dragons«-Regelwerk, sondern vertraut in den Kämpfen auf ein eigenes System. Wer ein wenig Erfahrung im Genre hat, wird sich aber trotzdem sofort wie zuhause fühlen: Die Kämpfe laufen zwar streng genommen rundenbasiert ab, wirken aber, als würden die Scharmützel in Echtzeit stattfinden. Sobald ihr euch einen Gegner herausgepickt habt, startet der Schlagabtausch, pausieren könnt ihr nicht. Ihr könnt euren Charakter entweder automatisch mit der Hauptwaffe zuschlagen lassen oder Spezialfähigkeiten einsetzen. Bis die sich nach dem Einsatz wieder regeneriert haben, dauert es einige Zeit. Die Fähigkeiten könnt ihr jederzeit über das per linkem Trigger einblendbare Ringmenü bearbeiten, über das ihr außerdem Zugriff auf euer gesamtes Inventar habt: Insgesamt sechs Sonderangriffe oder Gegenstände dürft ihr den drei freien Aktionstasten zuweisen -- drei bei einfachem Druck auf die jeweilige Taste und drei bei zusätzlichem Druck auf den rechten Trigger des Controllers.
Über die Schulter geschaut
Wie es sich gehört, dürft ihr bei Dragon Age: Origins natürlich auch ordentlich aufleveln und dabei eure Fähigkeiten ausbauen -- entsprechende Erfahrungspunkte vorausgesetzt. Je nachdem, welche Klasse ihr zu Beginn des Spiels gewählt habt, stehen unterschiedliche Fertigkeiten und Spezialisierungen zur Wahl. Schurken dürfen sich zum Beispiel über die Fertigkeit »Schlösser knacken« freuen, während Krieger eher auf den Umgang mit Waffen bedacht sind und sich etwa auf Zweihandschwerter spezialisieren. Jedes Mal, wenn ihr ein Level aufsteigt, dürft ihr neue Fertigkeiten erlernen und natürlich außerdem eure Statuswerte wie Stärke, Ausdauer oder Willenskraft ausbauen. Das könnt ihr sowohl für euren Charakter wie auch die Kameraden entweder manuell tun, oder auf das Spiel vertrauen und die Punkte automatisch verteilen lassen. Anders als bei der PC-Version könnt ihr in den Konsolenfassungen keine Vogelperspektive zuschalten. Das Geschehen bleibt ohne jegliche Zoom-Möglichkeiten auf die »über die Schulter«-Perspektive beschränkt. Das führt zu keinerlei Nachteilen -- im Gegenteil: Das Spiel fühlt sich dadurch sehr viel »konsoliger« an und wirkt nicht wie eine halbgare PC-Umsetzung. Euren Gefährten könnt ihr auch keine Befehle erteilen wie im PC-Spiel. Wenn die Kameraden etwas Bestimmtes tun sollen, wechselt ihr per Schultertaste kurzerhand die Spielfigur und erledigt es selbst. Ansonsten vertraut ihr auf die recht gute KI und die im Charaktermenü einstellbaren Taktiken, die ihr den Partymitgliedern zuweist.
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