DA: O - Awakening: Die Quests
Über jeden Zweifel erhaben sind hingegen die Quests, die BioWare wie schon im Hauptprogramm abwechslungsreich gestaltet hat und die so manche Überraschung parat halten.
Beispielsweise kämpft ihr euch als Gefangener ganz ohne Ausrüstung durch die Kerker der Silberitmine oder lösen in einem Paralleluniversum Schalterrätsel, um in der echten Welt magische Barrieren zu brechen. Awakening schafft es dabei, das stimmige, aber streng lineare Leveldesign durch jede Menge Zwischensequenzen und spannende Ereignisse gut zu kaschieren, etwa wenn in den Höhlen unter Vigils Wacht plötzlich ein gepanzerter Oger durch den Fels bricht. Nett: Verglichen mit Dragon Age: Origins fallen die durchweg gelungenen Auftragsketten etwas kurzweiliger aus. Ihr müsst euch also nicht mehr gefühlte Ewigkeiten durch immergleiche Korridore kämpfen. Mit dem erhöhten Erzähltempo geht aber auch ein Manko einher: Die Haupthandlung von Awakening hastet geradezu von einem Ereignis zum nächsten, und ehe ihr euch verseht, steht nach zehn Stunden bereits das Finale an. Die zahlreichen Nebenquests erhöhen die Spielzeit zwar, erweitern die Geschichte aber nur unwesentlich.
DA: O - Awakening: Die Talente
Auch wenn Awakening recht kurz ausfällt, habt ihr eine Menge zu tun. Neben den zahlreichen Quests ist es vor allem das ausgebaute Charaktersystem, das jedem experimentierfreudigen Rollenspieler ein Grinsen aufs Gesicht zaubern dürfte.
Zum einen steigt ihr im Vergleich zu Origins schneller im Rang auf - das motivierende »Level-up«-Zeichen blinkt nach nahezu jeder absolvierten Quest -, zum anderen bekommt jede Heldenklasse neben den vorhin erwähnten Spezialisierungen gleich drei neue Talentbäume spendiert. Während »Vitalität« und »Klarheit« lediglich die Lebens- und Mana- beziehungsweise Ausdauerbalken stufenweise erweitern, erlaubt »Runenherstellung« die Fertigung mächtiger Inschriften, mit denen ihr eure Gegenstände dauerhaft verbessert. Die Idee ist zwar nicht neu, vergrößert aber das bislang recht dünne Waffen- und Rüstungsarsenal.
Ansonsten bleibt in Awakening alles beim Alten. Das ist auch gut so: Die packenden Kämpfe beeindrucken abermals durch schier unendliche taktische Möglichkeiten, die Bedienung geht gewohnt flott von der Hand, und die fünf neuen, nun etwas düsteren Gebiete stehen den Origins-Arealen in Sachen Abwechslung und Stimmung in nichts nach. Da wünscht man sich, Dragon Age wäre ebenfalls wie Unkraut: Hat man eins durch, sollten zwei nachkommen.
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