Manche Spiele berühren uns mehr als andere. Damit meine ich nicht, dass sie uns zwangsläufig zum Weinen bringen, sondern dass sie uns auf irgendeine Art und Weise beeinflussen, die uns dauerhaft prägt.
Weil gegen Ende des Jahres bekanntlich die besinnliche Zeit anbricht, sind wir von GamePro in uns gegangen und haben überlegt, welche Spiele das eigentlich für uns waren. Daher wird jeden Tag ein Redakteur des GamePro.de-Teams drei Spiele vorstellen, die sein/ihr Leben geprägt haben. Den Anfang macht Rae.
Doom 2
Es mag ein wenig morbide klingen, aber Doom 2 war eines der ersten Spiele, die ich je (bewusst) gespielt habe - auch wenn ich es gar nicht gedurft hätte. Nicht nur, dass das Spiel damals in Deutschland noch indiziert war, ich war eigentlich auch noch viel zu jung. Zum Glück hat das meinen Vater damals recht wenig interessiert.
Anstatt den berüchtigten Ego-Shooter von mir fernzuhalten, stattete er mich mit allen Cheat-Codes aus, erklärte mir den God Mode und ließ mich munter nach Lust und Laune schnetzeln. All das geschah vor dem Hintergrund, dass er wollte, dass ich ohne Scheu vor Computern aufwachse und früh lerne, mit ihnen umzugehen. Das gelang ihm ziemlich gut, denn seither spielen PCs eine wichtige Rolle in meinem Leben.
Nicht nur, dass ich lange Zeit hauptsächlich PC-Spielerin war, die Hemmschwelle, mich allgemein mit Spielen, Technik, Webdesign, dem aufkommenden Internet,… zu beschäftigen war entsprechend niedrig.
Ich will nicht sagen, dass Doom 2 Schuld daran ist, dass ich gerade hier sitze. Völlig ausschließen kann ich es aber auch nicht.
Dragon Age: Origins
Wer mich kennt, hätte nun sicher erwartet, dass an dieser Stelle Mass Effect steht. Bevor ich allerdings in den Weiten des Weltalls verschwand, die mich nie wieder losgelassen haben, habe ich mich in Ferelden verloren - und nebenbei eine ganz neue Sicht auf Videospiele bekommen.
Nach relativ langer Videospielabstinenz fand ich vor ein paar Jahren durch Zufall Dragon Age: Origins. Obwohl ich zur damaligen Zeit mit High Fantasy nicht viel anfangen konnte, nahm ich das Spiel mit nach Hause, nur um mich dort zu verlieben. In die Welt von Thedas, Charaktere wie Alistair und Morrigan, die Art wie BioWare Geschichten erzählt, die Art wie meine Entscheidungen Konsequenzen nach sich zogen. Mein erster Durchlauf hatte ein so katastrophales Ende, dass ich unbedingt noch einmal anfangen und alles anders machen musste.
Dragon Age: Origins zeigte mir erstmals, dass Spiele noch viel interaktiver und zudem sehr viel persönlicher sein können als ich es je erwartet hätte. Das Fantasy-RPG weckte erneut meine schlummernde Liebe zu Spielen, die seitdem keine Ruhe kennt und allein dafür wäre ich Origins für immer dankbar. Hinzu kommt, dass ich nur wegen Dragon Age je Mass Effect angerührt habe, das in mir eine Liebe für Science-Fiction entfachte. Aber das ist wieder eine andere Geschichte.
FTL: Faster Than Light
Viele Geschichten beginnen mit "Gib ihm eine Chance, ich bin mir sicher, dass es dir gefällt!", trotzdem wollte ich meinem Kollegen Robert Hähnel von IGN nicht wirklich glauben, als er mir FTL: Faster Than Light ans Herz legte. Nicht nur, dass ich mit dem pixeligen Look wenig anfangen konnte, es war zudem noch in einem ganz anderen Genre als die, in denen ich mich normalerweise bewegte.
Daher bin ich umso dankbarer, dass ich einmal in meinem Leben (sorry, Robert!) trotzdem auf ihn gehört habe. FTL: Faster Than Light wurde nicht nur rasch zu einem meiner absoluten Lieblingsspiele, es veränderte erneut die Art wie ich Spiele sah. Oder vielleicht vielmehr welche Spiele ich sah.
FTL war einer der ersten Indie-Titel, die ich spielte. Der Trend rund um die kleinen Spiele war damals noch recht jung und gerade dabei, sich unter anderem durch das erste Humble Bundle immer weiter zu etablieren. Während ich mich vorher über Jahre ausschließlich mit größeren Spielen auf Konsole und Handhelds beschäftigte, weckte FTL in mir die Neugier, wieder mehr über den Tellerrand zu gucken.
Es fällt mir noch heute schwer zu sagen, was für mich die Faszination von FTL ausmacht. Sicher, das Rogue-like hat einen fantastischen Soundtrack, ist bockschwer und bietet eine interessante Mischung aus Simulation, Strategie, Survival und RPG. Was daran es aber genau ist, das mich noch heute immer wieder (mittlerweile auf dem iPad) zurück ins Pixelall zieht, weiß ich um ehrlich zu sein nicht.
Ich weiß nur, dass FTL: Faster Than Light mich auch Jahre später noch nicht losgelassen hat. Es ist das Spiel, dem ich nie Leid werde. Das ich spiele, wenn ich nicht weiß, was ich sonst spielen soll. Wenn es mir nicht gut geht oder ich den Kopf frei bekommen muss. FTL ist das Spiel, das mir gefällt, obwohl es mir nicht gefallen sollte. Und das muss ein Spiel erst einmal schaffen.
Rae Grimm (@freakingmuse)
Rae spielt – wie wohl die meisten – schon seit sie klein ist. Obwohl sie grundsätzlich für fast alles Genres offen ist, haben es ihr gerade RPGs und Action-Adventures angetan und sowohl große als auch kleine Spiele finden ihren Weg in ihre viel zu schnell wachsende Sammlung. Doom 2 wird immer einen besonderen Platz in ihrem Herzen haben (IDDQD), aber auch BioWare hat sich mit Reihen wie Mass Effect und Dragon Age einen festen Platz in ihrem Leben gesichert.
Das waren drei der Spiele, die mein Leben auf irgendeine Art und Weise geprägt haben. Morgen geht es weiter mit meinem Kollegen Hannes, der verrät, welche Spiele das für ihn waren.
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