Dragon Age: Origins zählt zu den besten RPGs, die Bioware je gemacht hat. Der zweite Teil fiel bei vielen Fans dagegen komplett durch und Dragon Age: Inquisition war zwar ein kommerzieller Erfolg, hatte aber auch seine Probleme. Vor allem in der Entwicklung: Lange Zeit war offenbar gar nicht klar, wie das Spiel werden soll. Ähnlich ergeht es gerade wohl Dragon Age 4. Wie es um die Gegenwart und Zukunft der RPG-Reihe steht, ergründet Jason Schreier von Kotaku in einem neuen, ausführlichen Insider-Bericht.
So sollte Dragon Age 4 ursprünglich werden
Nach der Veröffentlichung von Dragon Age: Inquisition begann direkt die Arbeit am nächsten Teil. Das Projekt mit Codenamen Joplin hätte auf dem aufgebaut, was die Entwickler aus DA: Inquisition gelernt haben. Zumindest berichtet das Jason Schreier unter Berufung auf anonyme Bioware-Mitarbeiter.
Weniger Fetch-Quests, kleinere Areale: Dragon Age 4 hätte sich auf das Wesentliche konzentrieren sollen. Geplant war eine Welt mit kleinerem Ausmaß und kompakteren Maps. Keine sich wiederholenden Neben-Quests, in denen wir zum Beispiel 10 Blumen pflücken müssen.
Fokus auf Entscheidungen & Konsequenzen: Wir hätten als Spione in Tevinter gespielt und vor allem viele Entscheidungen treffen müssen, auf die die Charaktere und die Spielwelt entsprechend reagiert hätten. Das sollte für mehr Tiefe und einen höheren Wiederspielwert sorgen.
Spione & Heists in Tevinter: Wir hätten ursprünglich offenbar eine Gruppe Spione im Magier-Reich Tevinter gespielt. Die wäre unter anderem auf Raubzüge gegangen und die Missionen sowie Gegenden hätten sich anhand unserer Entscheidungen verändern sollen.
Geplant waren offenbar sogar sogenannte "Non-Standard-Game Overs", also das frühzeitige Ende des Spiels, wenn wir bestimmte Pfade einschlagen und Entscheidungen treffen. Wir sollten eigentlich auch in den Genuss von narrativen Spielmechaniken kommen, wie zum Beispiel die Möglichkeit, Wachen entweder zu überreden oder zu erpressen.
"Wir arbeiteten auf etwas sehr Cooles hin, ein extrem reaktives Spiel, kleiner im Umfang als Dragon Age: Inquisition, aber viel größer im Hinblick auf Spieler-Entscheidungen, Follower, Reaktivität und Tiefe."
Dragon Age 4
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Dragon Age 4 kämpft mit turbulenter Entwicklung und Bioware-Problemen
Das Konzept des nächsten Dragon Age-Spiels wurde nach zwei Jahren dann aber komplett über den Haufen geworfen und neu angefangen. Wie viel von den ursprünglichen Ideen in das fertige Spiel einfließt, bleibt vorerst unklar.
Kurz nach dem Reboot hat Creative Director Mike Laidlaw Bioware verlassen, gemeinsam mit einigen anderen Dragon Age-Veteranen.
Woran liegt's? Die Entwicklung von Mass Effect: Andromeda und Anthem war so problematisch, dass viele Entwickler, die eigentlich am neuen Dragon Age arbeiteten, abgezogen werden mussten, um auszuhelfen. Die Geschichte der Entwicklung von Anthem könnt ihr hier und hier nachlesen.
Electronic Arts will Service-Games: Zusätzlich zu den Schwierigkeiten der anderen Teams kommen die Ansprüche des Publishers EA. Der macht keinen Hehl daraus, dass Online-Spiele mit Service- und Multiplayer-Ausrichtung gewünscht sind.
Stress & Burnout bei Bioware
Anthem-Chef räumt Fehler ein, gelobt Besserung
Dragon Age 4 kann sich auch als Service-Game auf Singleplayer fokussieren
Story- & Charakter-Fokus soll erhalten bleiben: Auch wenn das neue Dragon Age ein Service Game werden sollte, wollen sich die Macher trotzdem auf die Kern-Qualitäten des Franchises konzentrieren. Das hat Casey Hudson schon Anfang 2018 auf Twitter erklärt:
"Ich lese viel Feedback zu Dragon Age und ich denke, ihr werdet erleichtert sein, wenn ihr seht, woran das Team arbeitet. Story- und Charakter-fokussiert. Es ist zu früh, um über Details zu sprechen, aber wenn wir über 'live' reden, heißt das einfach nur, ein Spiel zu designen, dass nach der Hauptgeschichte weiter erzählt."
Kein "Anthem mit Drachen", Franchise bleibt sich treu: Entgegen anders lautender Gerüchte bekräftigen Bioware-Mitarbeiter gegenüber Jason Schreier, dass Dragon Age 4 kein "Anthem mit Drachen" werden soll. Die Reihe werde sich weiterhin auf das konzentrieren, was den Kern der Marke ausmache.
"Auch wenn Dragon Age und Mass Effect mit Online-Teilen experimentieren, ist es nicht das, was sie als Franchises ausmacht. Ich glaube nicht, dass wir diese Franchises einfach komplett verändern werden."
Dragon Age 4
RPG soll Live-Elemente enthalten, aber Story- & Charakter-Fokus beibehalten
Das könnte uns in Dragon Age 4 erwarten
Jason Schreier glaubt, dass der Hauptteil des Spiels wie gewohnt allein im Singleplayer-Modus spielbar sein wird – selbst wenn das neue Dragon Age ein Online-Titel wird, ähnlich wie es zum Beispiel bei Diablo 3 der Fall ist.
Der Multiplayer soll Spieler bei Laune halten: Auch wenn die Hauptstory allein bestritten werden kann, sei der Multiplayer dazu gedacht, die Fans zu animieren, danach auch die Inhalte zu spielen, die nach dem Launch erscheinen werden.
Koop wie früher in Baldur's Gate? Eine Idee, die offenbar für Dragon Age 4 im Raum steht, ist ein Koop-Multiplayer, der ähnlich wie in den ersten beiden Baldur's Gate-Spielen funktioniert. Per Drop-In könnten Mitspieler jederzeit die Kontrolle über einzelne oder mehrere Party-Mitglieder übernehmen.
Globale Spieler-Entscheidungen treffen: Außerdem geistert wohl auch noch die Idee durch den Raum, dass nicht nur die Entscheidungen einzelner Spieler zählen. Je nachdem, wie viele Fans sich überall auf der Welt wie genau entscheiden, könnten sich ganze Quests verändern.
Wie Dragon Age 4 letztlich wirklich wird, steht aktuell aber wohl noch in den Sternen. Wir können nur hoffen, dass sich bei Bioware etwas ändert, wie der Anthem-Chef als Reaktion auf die Berichte über Stress und Burnout versprochen hat. Damit das Spiel nicht nur gut wird, sondern auch unter angenehmen Arbeitsbedingungen entsteht.
Das alles und vieles weitere könnt ihr im ausführlichen Kotaku-Bericht von Jason Schreier nachlesen.
Was wünscht ihr euch für ein neues Dragon Age? Worauf hofft ihr?
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