Seite 2: Donkey Kong Country: Tropical Freeze im Test - Affenstark

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Wundervolle Welten

Dixie und Cranky sorgen für frischen Wind im Affenstall, allerdings ist die Brise nicht so stark wie erhofft. Denn Diddys und Dixies Fähigkeiten ähneln sich ziemlich stark und unterscheiden sich nur in Nuancen. Crankys Pogo-Sprung wird dagegen nur an wenigen Stellen wirklich benötigt. Noch dazu ist die Anwendung ziemlich anspruchsvoll, weil man den Sprungknopf genau beim Aufkommen des Stabes auf dem Boden drücken muss.

Immerhin: Alle Spezialmanöver kommen im Verlaufe des Spiels zum Einsatz, abhängig vom Level und Einsatzgebiet. Womit wir auch direkt beim wohl größten Highlight des Spiels wären, nämlich dem fordernden Leveldesign.

Die sechs Welten haben alle ein unterschiedliches Hauptthema, während wir uns auf der ersten Insel beispielsweise durch einen dichten Dschungel (Mangrovien) schlagen müssen, hüpfen wir später unter anderem durch eine Bergwelt (Alpatoll), ein afrikanisch angehauchtes Szenario (La Savanna) oder blubbern in Unterwasserlevels umher. Die Spielabschnitte strotzen nur so vor witzigen Details, unter anderem müssen wir im Alpatoll auf den Luftstößen aus riesigen Alpenhörnern balancieren, unter Wasser den Tentakeln eines Oktopus entkommen oder später in einer gigantischen Obstverarbeitungsanlage Stampfern und Beilen ausweichen.

Auch Ausflüge unter Wasser stehen auf dem Programm. Auch Ausflüge unter Wasser stehen auf dem Programm.

Schön im Vergleich zum Vorgänger: In den Bildschirmhintergründen gibt es nun deutlich mehr dynamische Elemente (zum Beispiel rotierende Schiffsschrauben unter denen wir uns ducken müssen oder angreifende Riesenfische), die oft die Grenzen zu einem kompletten 3D-Abenteuer verschwimmen lassen.

Wer jetzt aber denkt, dass in Tropical Freeze nur ein bisschen nettes Sightseeing mit eingestreuten lockeren Hüpfaufgaben wartet, hat sich geschnitten. Wie auch der Wii-Vorgänger entpuppt sich die Hüpferei schon nach kurzer Zeit als durchaus kniffliges Jump'n' Run, das kaum Fehler verzeiht und uns beim Test das ein oder andere graue Haar beschert hat. Nach zwei Treffern heißt es normalerweise »Affe tot«.

Schnallen wir uns dagegen einen Begleiter auf den Rücken, verdoppelt sich die Herzenzahl auf einen Schlag. Präzise Sprünge und gute Reflexe sind in Tropical Freeze ein absolutes Muss, um in den Levels das Ende zu erreichen, sämtliche Abschnitte sind fordernd und mehr als ein Mal haben wir an besonders anspruchsvollen Hüpfpassagen mehrere Anläufe gebraucht.

Nervig: die Gegner respawnen extrem schnell. Gehen wir zum Beispiel zurück, um ein paar Bananen zu sammeln, tapern kurz darauf bereits besiegte Feinde wieder munter durch den Level. Blöd! Die vereinzelten Lorenfahrten-Level setzen da noch einen drauf: Hier stürzen sich Donkey und Co. in einer Lore über achterbahnähnliche Gleiskurse, Perspektivwechsel und Löcher in den Schienen inklusive.

So abwechslungsreich diese Abschnitte auch sind, so verkommen sie meistens zum nervigen Trial and Error, weil die Affen derart schnell über die Gleise schießen, das das Timing für bestimmte Sprungmanöver erst nach ein paar Anläufen sitzt.

Donkey Kong Country: Tropical Freeze - Nintendo-Direct-Trailer mit massig Spielszenen Video starten 1:58 Donkey Kong Country: Tropical Freeze - Nintendo-Direct-Trailer mit massig Spielszenen

Hart aber fair

Tropical Freeze kann an manchen Stellen frustig sein, unfair wird es aber nie. Das liegt zum einen an der tadellosen und präzisen Steuerung, mit der wir jederzeit alles unter Kontrolle haben. Außerdem versorgt uns das Spiel regelmäßig mit Extraleben in Form von roten Ballons. Für hundert gesammelte Bananen (von den gelben Früchten gibt es eine Menge!) winkt ebenfalls ein Power-Up. Außerdem sind in jedem Spielabschnitt mehrere Zwischenspeicherpunkte fair verteilt.

Unter akuter Lebensnot leidet man in Tropical Freeze somit so gut wie nie, außerdem können wir in aussichtslosen Notsituationen den neuen Supermove einsetzen. Mit gesammelten Gelbfrüchten füllen wir eine Leiste in der linken oberen Bildschirmecke, ist sie voll müssen wir nur noch die oberen Schulterknöpfe drücken und alle auf dem Bildschirm sichtbaren Gegner werden weggefegt. Allerdings haben wir den Supermove beim Durchspielen nur einmal tatsächlich gebraucht, wirklich notwendig ist die Spezialattacke also nicht.

Donkey Kong Country: Tropical Freeze - Gameplay-Trailer zeigt frostige Tropen Video starten 1:47 Donkey Kong Country: Tropical Freeze - Gameplay-Trailer zeigt frostige Tropen

Den Großteil der Spielzeit bewegen wir uns zu Fuß durch die Levels, allerdings streuen die Entwickler auch hier und da ein wenig Abwechslung ein. In einigen Levels schwingen wir uns mit Donkey auf ein riesiges Fass mit Raketenantrieb und müssen dann Gegnern und Hindernissen ausweichen. Außerdem hat das Nashorn Rambi wieder vereinzelte Auftritte: Sobald wir es aus seiner Kiste befreit haben, donnern wir fast unbesiegbar durch die Levels und können sogar große Steinblöcke zerbröseln. Schade: Tropical Freeze wäre die ideale Möglichkeit gewesen, den übrigen tierischen Begleitern der Kongs aus der SNES-Zeit ein Comeback zu bescheren.

Doch Enguarde den Schwertfisch oder den Strauß Expresso sucht man vergeblich. Dafür wartet am Ende jeder Welt ein Endgegner, der ebenso durchgeknallt wie fordernd ist. Beispielsweise müssen wir gegen einen riesigen Kugelfisch antreten, der Donkey Unterwasser einsaugen will und dem Gorilla Seeigel entgegenspuckt. Oder wir schlagen uns mit drei Affen herum, die pausenlos wie wild mit Bomben um sich werfen.

Unser Favorit ist aber der Seelöwe aus der ersten Welt. Dessen liebstes Hobby ist es nicht etwa, Fische zu futtern, sondern in einer riesigen Halfpipe herumzurutschen (!). Jeder Bosskampf hat mehrere Phasen, und anders als zum Beispiel bei Mario-Spielen müssen die Obermotze auch deutlich öfter als dreimal getroffen werden. Ein echtes Highlight von Tropical Freeze!

Donkey Kong Country: Tropical Freeze - Gameplay-Trailer mit Dixie Kong Video starten 1:38 Donkey Kong Country: Tropical Freeze - Gameplay-Trailer mit Dixie Kong

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