Die Mario Kart-Spiele dominieren das Kart Racing-Genre schon seit… naja, eigentlich immer schon. Zwar gab es immer wieder fähige Konkurrenten wie Diddy Kong Racing oder Crash Team Racing, die entweder mit anderen Lizenzen oder gar mit einer neuen IP an den Start gingen, die Creme de la Creme blieben dann aber doch die Funracer mit Mario, Luigi & Co.
Wer soll denn auch schon dem Wiedererkennungswert von großen Nintendo-Marken Konkurrenz machen können? Naja, Disney zum Beispiel.
Mit Disney Speedstorm hat der Mickey Maus-Verein jetzt nämlich einen eigenen Kart-Giganten ins Rennen geschickt, der am 18. April als “Gründerpaket” (30 Euro) im Early Access auf PS4, PS5, Xbox, Nintendo Switch und dem PC gestartet ist.
Wer ein PS Plus Premium-Abo abgeschlossen hat, kann sogar alles stehen und liegen lassen und sofort eine zweistündige Trial-Version ohne zusätzliche Kosten ausprobieren. Und ich bin der Meinung: Das lohnt sich absolut.
Ein Racer mit To-Do-Liste im Handschuhfach
Statt mit Toad düst ihr hier mit Donald Duck um die Kurven, statt grüne Panzer auf Bowser zu schießen, werft ihr jetzt Bomben auf Dschungelbuch-Mogli. Der größte Unterschied zwischen Disney Speedstorm und Mario Kart 8 Deluxe sind aber nicht Fahrer oder die Strecken, sondern die Tatsache, dass Speedstorm ein Service-Game ist.
Und das bedeutet natürlich: mehrere In-Game-Währungen, Upgrade-Systeme und ja, auch Lootboxen mit kosmetischen Inhalten. Bevor ihr aber gleich die innere Handbremse zieht und den U-Turn vom Spiel weg macht: Das hat auch seine Vorteile.
Ich mag Mario Kart 8. Der Funracer sieht ungemein schick aus, ist gut ausbalanciert und das Fahren selbst ist so intuitiv wie befriedigend. Trotzdem spiele ich es nur im lokalen Multiplayer mit Freunden und Familie – niemals allein.
Bei Disney Speedstorm ist es seltsamerweise genau andersherum. Und das liegt an den Fortschrittsystemen, die Entwickler Gameloft hier für mich bereithält. Wie die Karotte vor der Nase, motiviert es mich, Fahrer aufzuwerten, bestimmte Rennziele zu erreichen (“Komme unter die ersten 3!”) und die Singleplayer-Kampagne zu spielen.
Aufgebaut in mehrere Kapitel – ohne wirklich eine Geschichte zu erzählen – führt die “Rennstrecke für Anfänger” durch eine lineare Kette an Rennherausforderungen, durch die ich nach und nach neue Fahrer freischalte, meine Autos anpasse und sogar Support-Charaktere für meine Renn-Crew entdecken kann.
Und diese Belohnungsspirale hält meine Motivation hoch, auch das jeweils nächste Rennen anzugehen. Denn Streckenrekorde oder Rundenzeiten interessieren mich persönlich in einem Fun-Racer herzlich wenig.
Free2Play mit Langzeitpotenzial
Es ist noch zu früh, um Disney Speedstorm wirklich mit Mario Kart 8 zu vergleichen – auch wenn die Tendenz ist, dass Nintendo Gameplay-technisch die Nase vorn hat. Doch wenn die Early Access-Phase erst einmal vorbei ist und die Vollversion im Free2Play-Modell auf allen Plattformen startet (auch auf der Nintendo Switch), dann könnte Disney Speedstorm tatsächlich eine ernsthafte Alternative werden.
Es braucht aber eine gewisse Toleranz für Service-Inhalte, denn auch um den Gold Pass, der Battle Pass-Variante von Disney Speedstorm, kommen wir nicht herum. Wer sich mit solchen Monetarisierungsmodellen nicht wohlfühlt, ist in den starken Armen von Donkey Kong wohl besser aufgehoben. Ein Urteil über Pay2Win-Mechaniken oder sonstige unfaire Vorteile für zahlende Speedstorm-Spieler kann und will ich jetzt noch nicht fällen.
Mich hat Disney allerdings schon am Haken – auch wenn ich mir da bis zum vollen Launch noch einige Verbesserungen erhoffe. Selbst wenn sich die Drifts in Mario Kart 8 besser anfühlen und der für mich etwas zu “coole” Look Geschmackssache ist, ich werde am Ende vermutlich deutlich mehr Rennen in Disney Speedstorm fahren. Immerhin muss ich Mulan ja noch auf Stufe 5 bringen.
Habt ihr Disney Speedstorm schon ausprobiert? Schreckt auch das Service-Modell komplett ab?
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