Lustig oder Frustig?
Der nächste große Minuspunkt der Toybox ist, dass sie die Umgebungsgestaltung vergleichsweise einschränkt. Wir erinnern uns an den Editor in Modnation Racers, der es uns ermöglicht, den Boden bis zum Grundwasser abzusenken, riesige Berge aufzutürmen, Tiere, Bäume, und anderes Gewächs nahtlos aneinander zu reihen und so tolle Karten zu gestalten. In Disney Infinity ist das nicht möglich. Wasser, Hügel, Bäume: All das platzieren wir blockweise.
Wälder wuchern nicht einfach dicht, alles lässt sich nur in vier Richtungen drehen und muss Kante an Kante in einem Raster stehen. So ist es zum Beispiel unmöglich, Kisten auf eine Schräge zu stellen, die befindet sich nämlich nicht im Raster. Das gewünschte Objekt schwebt dann entweder in der Luft oder muss an anderer Stelle platziert werden. Diese Einschränkung lässt selbst mit einer gut gefüllten Toybox die Lust am Bauen in Frust umschlagen.
Vergleich mit Skylanders
Das Sammelprinzip übernimmt Disney Infinity von Skylanders, und dank der bekannten Filmvorlagen machen sich die Disneyfiguren sogar noch ein bisschen besser im Regal als die vergleichsweise unbekannten Activision-Monster. Beim Leveldesign sind beide Spiele ungefähr gleichauf, die nachträglich erscheinenden, kostenpflichtigen Playsets von Infinity hinterlassen jedoch einen faden Nachgeschmack: Wo wir in Skylanders mit dem Starter-Pack das komplette Spiel abzüglich einiger Bonus-Missionen erleben können, müssen wir in Disney Infinity selbst einzelne Story-Missionen zusätzlich kaufen.
Schade ist außerdem, dass die Figuren nicht richtig aufleveln. In Skylanders haben wir die Möglichkeit die Fähigkeiten unserer Charaktere mit jeder Level-Stufe zu verbessern und direkt in der Plastikfigur zu speichern. Die Levels der Disney-Figuren steigen zwar auch mit Erfahrungspunkten, außer Toybox-Spielzeugen haben wir aber keinen nennenswerten Vorteil davon im Spiel - weder bessere Charakterwerte noch neue Fähigkeiten. Skylanders ist damit noch ein wenig motivierender, Toybox hin oder her.
Technisch nicht ganz auf der Höhe
Frustig sind außerdem einige technische Mängel. Wenn wir in der Toybox im Splitscreen größere Objekte laden, wenn im Spielfluss automatisch gespeichert oder etwas nachgeladen wird, und wenn einige Videosequenzen starten, dann ruckelt Disney Infinity gelegentlich. Kleine Clipping-Fehler stören hingegen nicht weiter. Bei Bugs, die unser Schiff meterweit in die Luft teleportieren oder schräg im Wasser stecken lassen, sodass wir nur noch durch die Luft rennen, hilft allerdings nur noch, das Spiel neu zu starten - extrem ärgerlich!
Dafür stimmt die Optik: Der kantige Animationsfilm-Look mag zwar nicht jedermanns Sache sein, passt aber herrlich in die quietschbunten Welten, und auch die Realfilme wie Fluch der Karibik wurden treffend umgesetzt. Schade ist wiederum, dass nicht alle Charaktere von den Originalsprechern vertont wurden, auch nicht in der englischen Version.
Unterm Strich sind die deutschen Stimmen dennoch ordentlich. Zur Spielzeug-Atmosphäre passen auch die Soundeffekte, die oft durch Klappern und typische Plastikgeräusche unterstreichen, dass wir uns in einer Spielzeugwelt befinden. Die Musik hingegen vor allem in den Animationsfilm-Welten selten hervor.
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