Während meiner Zeit als Videospieler habe ich viele Spielereihen, ihre Welten, Geschichten und Charaktere kennen und auch lieben gelernt. Eine besondere Rolle spielt hierbei für mich die Devil May Cry-Serie und vor allem ihr Hauptcharakter Dante, weil sie mir gezeigt haben, dass selbst Teufel ganz menschliche Wesenszüge haben können.
Sven Raabe
Sven ist seit Devil May Cry 3: Dantes Erwachen großer Fan der Actionreihe und hat seitdem nicht nur unzählige Stunden mit den verschiedenen Spielen der Serie verbracht, sondern auch sämtliche Geschichten abseits der Games verschlungen.
Zu cool für die Welt: Dante als übertrieben stylischer Actionheld
Das erklärte Ziel der Entwickler für Dante war es, einen Charakter zu erschaffen, dessen Coolness aus jedem Polygon trieft. Er sollte nicht nur lässig aussehen, reden und sich so benehmen, sondern gewissermaßen die Personifikation all dessen sein, was wir mit diesem Begriff verbinden. Dante sollte also quasi tatsächlich zu cool für diese Welt sein.
Und auf den ersten Blick mag dies auch stimmen, denn egal ob in den teils wunderbar abgedrehten Zwischensequenzen oder im Spiel selbst, der Hauptcharakter nimmt nichts und niemanden ernst. Die meisten Gegner sind für ihn ein Witz und gerade in seinen jungen Jahren, die wir in Devil May Cry 3 erleben, lässt er keine Chance für Späße ungenutzt.
Gute Übertreibung: Mal surft er auf einer Rakete durch die Luft, nur um kurz darauf von einem gigantischen Schwert gepfählt zu werden und sich die Waffe aus dem Leib zu ziehen, als hätte ihn nur eine Mücke gestochen. Dante wirkt wie ein Charakter aus einem übertriebenen Action-Anime wie Dragon Ball und das ist ein Grund, warum ich die Figur so liebe.
Stylisher Kampfstil: Dabei ziehen die Entwickler die Coolness ihres Recken in allen Belangen konsequent durch, denn sein überdrehtes Wesen und übergroßes Ego spiegeln sich im Gameplay wider. Genauer in den aberwitzigen Kombos, bei denen nicht nur der Controller, sondern auch der Bildschirm jede Sekunde zu explodieren droht. Allerdings ist das nur ein Grund, warum ich Dante als Charakter so lieb gewonnen habe.
Ein nahbarer Charakter mit Herz
Was mir seit jeher darüber hinaus ausgesprochen gut an Dante gefällt, ist, dass er kein strahlender Held ist. Gut, er hat in seinen bisherigen Abenteuern auch schon die Welt gerettet, allerdings treiben ihn keine noblen Motive an. Er ist kein Superman, der das Richtige tut, weil es eben offensichtlich das Richtige ist. Stattdessen sind seine Beweggründe, obwohl er ein halber Dämon ist, menschlich.
Nachvollziehbare Rache: Wenn wir Dante das erste Mal in Devil May Cry sehen, wird schnell klar, dass er Dämonen nicht aus Spaß tötet – gut, vielleicht ein kleines bisschen. Vielmehr geht es ihm darum, so viele wie möglich von ihnen zu erledigen, da diese ihm seine Familie, seine Mutter und seinen Bruder, genommen haben. Zugegeben, das ist nun nicht unbedingt ein komplexes Motiv, dafür jedoch eines, das vermutlich jeder von uns nachvollziehen kann.
Dass Dante nicht von seiner dunklen Seite verzehrt wird, liegt an den Verbindungen zu seinen Begleitern und den Erinnerungen an seine Familie. Es wird mehrfach klar, dass ihm die übrigen Charaktere, denen er begegnet, Kraft geben, ihn stärker machen und antreiben. Dabei will er auch verhindern, dass sie ähnliche Traumata durchmachen müssen wie er.
Dante ist sicherlich ein Charakter, der mit seiner überdrehten Art polarisiert und auf manche wegen seiner übertriebenen Coolness schlicht lächerlich wirkt. Für mich allerdings macht ihn dies zu einer Figur, die im Gedächtnis bleibt und die mir immer wieder vor Augen führt, dass uns in Videospielen manchmal die unmenschlichsten Charaktere am ähnlichsten sind.
Dieser Artikel ist Teil unserer Held*innen-Themenwoche, die noch bis zum 8. August 2021 läuft und euch täglich spannende neue Artikel rund um das Thema Videospiel-Charaktere präsentiert. Alle Artikel unserer Held*innen-Themenwoche findet ihr hier in der Übersicht.
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