Er war laut, der Aufschrei der Community, als das Entwicklerstudio Visceral Games im Frühsommer erste bewegte Bilder aus Dead Space 3gezeigt hat. Da wäre ja gar kein Horror mehr zu spüren, und überhaupt sähe das Spiel eher aus wie ein schnöder Lost Planet-Klon mit Gears of War-Einlagen.
Dazu kam die Befürchtung auf, der neue Koop-Modus würde den ohnehin schon hohen Actionanteil von Dead Space 3 nochmals anheben. Ist das wirklich so? Wir haben den Horror-Shooter mal genauer unter die Lupe genommen, decken die Neuerungen auf, gehen auf Story und Charaktere ein und überprüfen, ob Dead Space 3 vielleicht doch ein echtes Dead Space wird.
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Ende November hat Electronic Arts offiziell bestätigt, dass Dead Space 3 von der USK eine Altersfreigabe »ab 18 Jahren« erhalten hat und hierzulande komplett ungekürzt erscheinen darf. Inhaltlich ist die deutsche Fassung von Dead Space 3 somit identisch mit der internationalen Version.
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Horror ohne Raumschiff
Alles beginnt mit Isaac Clark, dem Helden der beiden Vorgänger, und wie er mit seinem Raumschiff auf dem Eisplaneten Tau Volantis abstürzt. Explosionen erschüttern die Umgebung, überall wabert dichter Qualm. Isaac kriecht hustend aus dem zerstörten Cockpit, aktiviert seinen Anzug und beginnt, durch den Schneesturm zu stapfen.
Er ruft nach seiner Freundin Ellie, doch als Antwort erhält er nur das ohrenbetäubende Heulen des Windes. »Isolation funktioniert nicht nur an Bord eines Raumschiffes«, erklärt Steve Papoutsis von Visceral. Und er hat Recht. Ganz allein durch das undurchdringlich scheinende Schneegestöber zu wanken und nicht zu wissen, ob der nächste Schritt vielleicht der letzte ist, erzeugt ein ähnlich beklemmendes Gefühl wie einst an Bord der USS Ishimura.
Was nicht heißen soll, dass wir uns in Dead Space 3 andauernd durch die unwirtliche Eislandschaft von Tau Volantis kämpfen. Schon bald erreicht Isaac einen Bunker, und prompt hat sie uns wieder, die klaustrophobische Dunkelheit und Enge, wie wir sie aus den ersten beiden Teilen kennen und lieben. Den Plasmacutter im Anschlag schleichen wir die finsteren Flure entlang, lauschen jedem noch so leisen Geräusch -- und fühlen uns sofort wie »zu Hause«.
Allein oder zu zweit
So funktioniert zumindest die Solo-Variante von Dead Space 3. Alternativ können wir die Kampagne aber auch mit einem Freund angehen. Dann wird Isaac Clarke von Sergeant John Carver begleitet, und die beiden ergründen gemeinsam die Ursprünge der so genannten Marker, außerirdische Artefakte, die an der ganzen Misere rund um die untoten Nekromorphs Schuld sind.
Der Clou dabei: Ob wir nun allein oder zu zweit am Gamepad sitzen, erleben wir zwar dieselbe Story, allerdings wird diese in jeweils anderen Zwischensequenzen erzählt. Anders als etwa in Resident Evil 5 wird unser Kamerad übrigens nicht von der KI übernommen, sollte der Kumpel gerade keine Zeit zum Spielen haben. Stattdessen macht sich Isaac ganz allein auf den Weg.
Das finden wir aus gleich zwei Gründen großartig. Zum einen hätte ein computergesteuerter Kollege viel Atmosphäre und Spannung gekostet (siehe Resident Evil 5). Zum anderen bietet Dead Space 3 so gleich zwei unterschiedliche Spielerfahrungen in einem: Der Ein-Mann-allein-im-Dunkeln-Horror, für den wir Dead Space lieben, und das wohlige Gemeinsam-Gruseln, das zudem den Wiederspielwert der Kampagne erhöhen dürfte. Wir hoffen allerdings inständig, dass Visceral auf eine Jump-in-Funktion verzichtet, die es uns ermöglicht, jederzeit ins Koop-Spiel ein- oder auszusteigen. Denn das würde die Kontinuität der Handlung zerstören.
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