Das Jahr der Enttäuschungen
Nicht weniger tragisch ist, was sich 2012 bei den neuesten Teilen einiger Spieleserien ereignet: Mit Resident Evil 6und Ninja Gaiden 3enttäuschen uns gleich zwei heiß erwartete Fortsetzungen maßlos. Zwar sieht man Resident Evil 6 den großen Produktionsaufwand an, doch merkt man deutlich, dass Capcom sich hier verhoben hat.
Man will es möglichst allen recht machen und setzt auf drei (Koop-) Kampagnen, die sich thematisch voneinander unterscheiden sollen. Horror, Action sowie eine gesunde Mischung aus beidem soll es eigentlich sein, heraus kommt aber lediglich stumpfes Geballer ohne Anspruch. Immerhin spielerisch kein Totalausfall, aber meilenweit von der angekündigten »Rückkehr des Horrors« entfernt.
Ninja Gaiden 3 trifft es noch härter: Nach dem Weggang von Team-Ninja-Mastermind Tomonobu Itagaki bleibt von den eleganten Schwertkämpfen der Vorgänger nicht viel übrig - das Spiel verkommt zum viel zu einfachen Ninja-Geschlitze mit Button-Mashing-Mechanik und einem Überschuss an Quick-Time-Events.
Die neue Konsole mit dem GamePad
Doch all die Horrormeldungen und spielerischen Enttäuschungen beiseite: Was gibt es schöneres als neue Hardware, um das Jahr versöhnlich ausklingen zu lassen? Ende November erscheint die Wii U in den USA und Europa, Japan wird kurioserweise zuletzt bedient.
Trotz eines starken Spieleaufgebots will die übliche Konsolenstart-Euphorie aber nicht so richtig einsetzen: Technik auf dem Stand von PS3 und Xbox 360 und ein riesiges Update, das frischgebackene Besitzer der »neuen Konsole mit dem GamePad« (Zitat aus der Fernsehwerbung) gleich zum Start von quälend langsamen Servern ziehen sollen, bremsen die Freude über das neue Spielzeug.
Auch die Tatsache, dass man als Multiplattformspieler eigentlich so gut wie alle Starttitel schon kennt, hilft da nicht besonders. Doch vielleicht ist es ein Zeichen, dass ausgerechnet Wii- und Mario-Verschmäher Kai mit seiner Wii U und New Super Mario Bros. Ueine Menge Spaß hat.
Und in den USA wandern in der Startwoche rund um den umsatzstarken »Black Friday« immerhin 400.000 Wii Us über die Ladentheken - die erfolgreiche Wii hatte sich im gleichen Zeitraum nur 300.000 Mal verkauft.
Allerdings müssen wir auch diese Zahlen relativieren, Microsoft setzt alleine am diesjährigen Black-Friday-Wochenende 750.000 Exemplare der Xbox 360 ab - und die hat inzwischen sieben Jahr auf dem Buckel. Es wird endlich mal Zeit für die nächste Generation! Falls die Welt nicht doch am 21. Dezember untergeht - aber dann hättet ihr diese Zeilen ja auch niemals gelesen.
Der Rest vom Fest
Spektakulärster Brückeneinsturz: der Freeway in Los Angeles (Call of Duty: Black Ops 2)
Kreativste Designentscheidung: GamePad (Wii U)
Bescheuertste Designentscheidung: Kinect-Steuerung (Steel Battalion: Heavy Armor)
Beste Fahrsequenz in einem Shooter: mit Vollgas über den Marktplatz (Medal of Honor: Warfighter)
Coolster »An einem Drahtseil herunterrutschen«-Moment: vom Funkturm aus auf den Steg (Max Payne 3)
Bestes Add-On / DLC:The Elder Scrolls V: Skyrim - Dragonborn
Planlosestes Navi: Asche (Darksiders 2)
Bester Editor: Create a Superstar/ Move-Set/ Entrance/ Arena (WWE ’13)
Beste neue Hardware: PlayStation Vita
Coolste Glatze: Max Payne siegt mit knappem Vorsprung über Agent 47.
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