Nein, Darksiders Genesis ist weder ein Diablo-Klon noch ist es ein handelsüblicher Twinstick-Shooter, auch wenn es auf Bildern vielleicht so aussieht. Vielmehr ist es der gelungene Versuch, das bewährte Spielprinzip der ersten beiden Darksiders-Teile (wir erinnern uns: »Zelda für Erwachsene«) in die Iso-Perspektive zu verfrachten und mit einem Koop-Modus zu versehen.
Darum geht's: Der Kern von Darksiders Genesis
Wir übernehmen die Rolle der Apokalyptischen Reiter War und Strife. In dieser Vorgeschichte zum ersten Darksiders schlagen wir im Auftrag des feurigen Rats eine Rebellion der Höllenfürsten nieder. Mammon, Belial, Dagon & Co. haben sich nämlich unter der Führung von Luzifer vorgenommen, die Menschheit zu unterjochen.
Wir kontrollieren War oder Strife (und im Splitscreen- oder Online-Koop-Modus eben beide) in gewohnter Twinstick-Manier, wirklich schießen darf aber nur Strife. Das ist dann auch schon der größte Unterschied zwischen den beiden, im Action-Alltag ist es tatsächlich reine Geschmackssache, ob ihr lieber mit War im Nahkampf draufhaut oder aus der Ferne mit Strifes Pistolen Gnade und Erlösung in die Gegnerhorden leuchtet. Da man jederzeit zwischen den beiden wechseln kann, ist man für jede Situation gewappnet.
Harte Rätsel, harte Kämpfe
Ein Charakterwechsel ist auch bei manchen Rätseln nötig. Nur War kann etwa mit seiner rotierenden Klinge ferne Schalter anvisieren oder Fackeln entzünden. Strife hantiert dafür mit Teleport-Portalen, um etwa Bomben von A nach B zu bugsieren. Mit Elementen wie diesen bauen die Entwickler teilweise ganz schön knifflige Rätsel, die aber nie dazu führen, dass man im Spiel hängenbleibt.
Die härtesten Herausforderungen führen lediglich zu zusätzlichen Upgrade-Kristallen für Gesundheit und Mana oder zu Truhen mit Seelen (die Währung im Spiel). Oder zu den oft wirklich gut versteckten Fährmannsmünzen, die ebenfalls für Verbesserungen benötigt werden.
Zu den Herausforderungen gehören auch manchmal lästig schwere Hüpfpassagen, wegen der Iso-Perspektive hüpft man gerne mal ins Leere. Bei der Switch-Version wegen der etwas reduzierten Schatten (und damit schlechter abschätzbaren Sprüngen) übrigens einen Tacken öfter als auf PS4 oder Xbox One.
Die meiste Zeit seid ihr aber ohnehin mit Kämpfen beschäftigt. Da gibt es kleine, lästige Wuseldämonen genauso wie Skelette oder riesige Dämonen mit Flügeln. Die Umgebungen sind ebenfalls abwechslungsreich, ihr durchquert Gebirge, Sümpfe, Wüsten, Kellergewölbe, Kathedralen, Goldspeicher und einiges mehr. Unterwegs warten neben dem Kleinvieh auch diverse (teils optionale) Minibosse und vier fette Endgegner - eben die Höllenfürsten - auf euch. Diese Kämpfe sind teilweise ganz schön herausfordernd, zum Glück könnt ihr euch aber darauf vorbereiten.
Aufgemotzt und draufgerotzt
Obwohl Darksiders Genesis optisch Diablo ähnelt, fehlt Loot wie etwa bessere Ausrüstung völlig. Stattdessen sammelt ihr Seelen ein, für die es beim schmierigen Händler Vulgrim (bekannt aus den Vorgängern) Upgrades und Special-Moves gibt. Dann könnt ihr etwa mehr Heiltränke tragen, richtet mehr Schaden an oder beherrscht eine Stampfattacke.
Weiterhin findet ihr bei manchen Monstern sogenannte Kreaturenkerne. Diese Kristalle lassen sich in einem simplen, aber vielseitigen Fertigkeitsbrett einsetzen, sie sorgen dann für schnellere Mana-Regeneration oder Elementarangriffe. Großartig komplexe Charakter-Builds braucht ihr aber nicht erwarten, die Kreaturenkerne helfen eher dabei, euren Helden generell einfach stärker zu machen.
Ein Highlight von Darksiders Genesis ist die Präsentation. Das Grafikdesign atmet unverkennbar den Stil von Darksiders-Erfinder Joe Madureira, die Musik untermalt das Geschehen stets passend. Richtig gut sind auch die Sticheleien zwischen dem todernsten Helden War und dem Luftikus Strife.
Technik-Check: Die Versionen für PlayStation 4 und Xbox One laufen flüssig, wenn auch nur mit 30fps. Die Switch-Version kämpft in manchen Szenen mit leichten Rucklern und ist auch sonst nicht ganz so hübsch. Dafür bietet sie einen Adhoc-Koop-Modus falls ihr neben einem Kumpel steht oder sitzt, der das Spiel ebenfalls besitzt.
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