Wer die Schnauze voll hat von linearen Baller-Schießbuden, die fast schon an die Lightgun-Shooter der Achtziger erinnern, der darf nun vor Freude einen Nanosuit-Luftsprung machen. Und zwar dank Crysis 3, das wir auf einem Event in San Francisco einmal mehr zu Gesicht bekamen - und sogar erstmals selbst anspielen durften.
Mit Prophet kämpften wir uns durch den Level, den der Kollege Witt vor Wochen in Frankfurt zu Gesicht bekam. Noch dazu spielten wir auf einem hochgezüchteten PC mit 60 Bildern pro Sekunde.
Außerdem zeigte Crytek einmal mehr den »neuen« Mehrspielermodus namens »Jäger«, für den eine Batterie von 16 Xbox-360-Konsolen miteinander verbunden wurde. Allerdings konnten wir diesen Modus schon im August auf der GamesCom ausprobieren.
Und dann war da noch Hollywood-Regisseur Albert Hughes (»The Book of Eli«, »From Hell«, »Menace II Society«), der nicht einen, sondern gleich sieben Kurzfilme zu Crysis 3 produziert. Doch immer schön der Reihe nach.
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Der Zug hat 20 Jahre Verspätung
Nach der Sumpflandschaft von Chinatown und den Häuserschluchten der Upper East Side, in denen wir auf der E3 erfolgreich einen Staudamm sprengen durften, geht es heute in den ehemaligen Hauptbahnhof der Stadt.
Auch an diesem Schauplatz sind die 20 Jahre, die zwischen Crysis 2und Crysis 3 ins Land gegangen sind, nicht spurlos vorüber gegangen. Züge liegen halb verrostet und umgestürzt zwischen den Schienen oder türmen sich ineinander verkeilt in die Höhe.
Unter dem Dach der Bahnhofshalle patrouillieren CELL-Truppen auf einer Balustrade, während ein Tunnelsystem für Fußgänger größtenteils mit brackigem Wasser gefüllt ist.
Das sieht nicht nur weit weniger linear als übliche Shooter aus, das spielt sich auch so. Unser erster Versuch: Wir schleichen uns getarnt an einen Wachposten an, um ihn lautlos auszuschalten, und springen dann von der Zwischenebene des Bahnhofs auf die Gleisebene hinab.
Noch bevor wir eine sichere Deckung erreichen, verflüchtigt sich jedoch unsere Tarnung, die auch in Crysis 3 nur eine begrenzte Zeit vorhält. Von der Balustrade aus nehmen uns diverse Scharfschützen aufs Korn -- das war's.
Ein neuer Versuch: Wir probieren unser Glück aus sicherer Entfernung mit Pfeil und Bogen, um zunächst die unmittelbare Umgebung zu säubern. Anschließend aktivieren wir unseren Tarnmodus, springen hinunter und eilen so getarnt hinter einen Zugwaggon und von dort in die wassergefüllten Tunnel.
Dort stromern zwar auch einige Wachen herum, doch wir machen lautlos und mit dem Messer kurzen Prozess. Beim Verlassen des Tunnelsystems übersehen wir jedoch einen weiteren Gegner, der seine Kameraden alarmiert -- und die machen daraufhin kurzen Prozess mit uns.
Mit Pfeil und Bogen
Ein weiterer Versuch ist schließlich von Erfolg gekrönt: Über die Balustraden gelangen wir zu einem Seil, über das wir in die vermeintliche Freiheit sausen. Wir landen in einem Gräsermeer, von dessen lebensfroh-grüner Farbe wir uns allerdings nicht täuschen lassen sollten -- hier wimmelt es nur so von Ceph-Aliens, die am liebsten ehemalige Elitesoldaten vernaschen.
Vorsichtig und getarnt gehen wir weiter vorwärts. Sicher, wir könnten die Panzerung des Nanosuits verstärken und dann den Biestern mit einem lautstarken Gewehr Saures geben, doch man muss sein Glück ja nicht herausfordern. Wir erledigen lieber den einen oder anderen Ceph nacheinander mit unserem Bogen. Und klauben die gelegentlich zurückbleibenden Upgrades, pardon, »Nano-Katalysatoren« auf, um unseren Nanosuit offensiv und defensiv zu verstärken.
Schließlich haben wir es geschafft: Wir feiern ein Wiedersehen mit unserem alten Kumpel Psycho, mähen gemeinsam mit ihm wahre Heerscharen von Ceph nieder und entkommen dem Demo-Level mit Hilfe eines geenterten Eisenbahnwaggons. Auch, wenn die letzten Minuten dieses Szenarios nicht so »offen« wie die im Bahnhof waren -- solche spektakulären Momente sind eine feine Belohnung für die überstandenen Strapazen.
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