Fallschirme und Fassrollen
Da Crimson Skies keinen Simulationsballast mit sich herumträgt, ist die Steuerung sehr einfach und zugänglich. Schon nach kurzer Zeit hängt ihr euch ans Heckruder der Gegner, jagt ihnen Raketen ins Leitwerk oder knattert mit gezündetem Turbo in engen Höhlen herum. Im Vergleich zu Rebel Strike könnt ihr euch dabei auf einen Gegner konzentrieren und euch mit gewagten Spezial-Manövern (Fassrolle, Immelmann etc.) »echte« Luftkämpfe liefern. Wird euer Ofen mal in Brand geschossen oder geht euch die Munition für eure Sekundärwaffe ausgehen, solltet ihr nach den Fallschirmen abgeschossener Gegner Ausschau halten. Nicht selten segelt da nämlich eine Kiste Raketen oder ein Medipack majestätisch dem Erdboden entgegen. Für akute Notfälle gibt es auch Werkstätten, bei denen ihr mit dem »X«-Knopf landen und euch reparieren lassen könnt. Habt ihr eine Mission überstanden, erhaltet ihr so genannte »Tokens«, mit denen ihr die Fähigkeiten eurer zehn Flugzeuge aufmotzen könnt.
Retro-Flugzeuge =Retro-Technik?
Natürlich darf man von einem Titel der sich so lange in der Entwicklung befand wie Crimson Skies auch in technischer Hinsicht einiges erwarten. Die Flugzeugmodelle sind äußerst detailliert dargestellt und mit vielen liebevollen Details versehen: Spiegelungen, abgeblätterter Lack und Brandspuren verunzieren die Oberfläche eures Vogels. Drückt ihr auf die Bremse, könnt ihr beobachten, wie sich die Bremsklappen aufstellen. Ist euer Fluggerät beschädigt, schlagen kleine Flammen aus dem von Hitzeflimmern umgebenen Motorraum, Teile der Flügelbespannung lösen sich, und ihr zieht eine hübsche Rauchspur hinter euch her. Auch im Kampf gegen die fetten Zeppeline und Endgegner gibt es einiges zu sehen. Raketentreffer reißen die Hüllen der Zeppeline auf. Bei den gewaltigen Explosionen brechen die fliegenden Zigarren in tausend Stücke und stürzend brennend der Erdoberfläche entgegen. Da in jedem Flugzeug-Fan auch ein Looping- und Tiefflug-lüsterner Kunstflieger steckt, haben die Programmierer sich bei der Gestaltung der Flugareale ebenfalls viel Mühe gegeben. Überall gibt es etwas zu sehen: Flugzeuge durchpflügen den Himmel, Züge und Maschinen bewegen sich über den Boden. Wer nah an den schön gestalteten Wasseroberflächen fliegt, kommt nicht nur in den Genuss eines hübschen »Wasser-auf-der-Kamera-Effektes«, sondern kann mit etwas Glück sogar Fische unter den Wellen entdecken. Die für Flugspiele wichtigen Größenverhältnisse stimmen ebenso wie die abwechslungsreichen, wenn auch nicht übermäßig detaillierten Fels- und Häusertexturen. Da in der Welt von Crimson Skies nicht nur eitel Sonnenschein herrscht, könnt ihr euch auch auf verregnete Nachteinsätze, Sandstürme und Gewitter freuen. Einziges Manko der Optik sind kleine Ruckler, die aber nicht störend ins Gewicht fallen. Der Sound braucht sich hinter der guten Optik keinesfalls zu verstecken. Der Indiana-Jones-mäßige Soundtrack passt perfekt zum Szenario, die Explosionen verwandeln euer Spielezimmer akustisch in eine krachende Luftschlacht.
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