Das war es also schon wieder mit Concord. Sony zieht dem Multiplayer-Hero-Shooter bereits am 6. September den Stecker – gerade einmal zwei Wochen nach dem Release des PS5- und PC-Spiels. Dass es so schnell gehen würde, war nicht unbedingt absehbar. Wohl aber, dass Concord auf lange Sicht im hart umkämpften Online-Shooter-Bereich nicht überleben würde.
Die Anzeichen dafür waren eindeutig. Schon bei der Ankündigung Ende Mai hagelte es Kritik und Häme (überflüssiger Overwatch-Klon, komischer Humor etc.), die Beta im Juli wollte gefühlt niemand spielen.
Der endgültige Sargnagel war aber sicherlich das 40-Euro-Preisschild. In einem Segment, in dem Free2Play-Dickschiffe wie Fortnite oder Valorant unterwegs sind, fehlten Concord schlicht die Argumente, um diese Ausgabe zu rechtfertigen. Denn auch das Spiel selbst war bestenfalls nur mittelmäßig, wenn auch keine Vollkatastrophe.
Zu späte Konsequenz
Dass die Verkäufe deutlich hinter den Erwartungen zurückblieben, verwundert also nicht. Dafür allerdings, mit welcher Härte Sony nun das Ende des Shooters durchzieht. Denn auch, wenn jetzt allen Käufer*innen ganz fair der Kaufpreis zurückerstattet wird – alles andere wäre wohl auch nicht vermittelbar gewesen – hätte eine ähnliche Konsequenz zu einem früheren Zeitpunkt ein Debakel in diesem Ausmaß vermutlich verhindern können.
Dass der Schaden jetzt so groß ausfällt, hat vor allem Sony zu verantworten. Mit Concord lief man einem Trend hinterher, der längst keiner mehr ist. Der gesättigte Hero Shooter-Markt brauchte keinen Neuling, der ohne frische Ideen daher kommt – erst recht nicht für 40 Euro.
Zeit, diese Fehleinschätzung zu erkennen, gab es mehr als genug. Dass aber in insgesamt 8 (!) Jahren Entwicklungszeit niemand intervenierte und die Notbremse zog, kann ich nicht wirklich begreifen.
Entwickler Firewalk hat eine 2. Chance verdient
Mir persönlich tut jetzt vor allem das Team von Firewalk leid. Das hat aller Kritik zum Trotz ihr Herzblut in den Titel gesteckt, neben dem Misserfolg des Spiels dürften jetzt vermutlich auch Zukunftsängste auf die Stimmung drücken. Das ist insofern ungerecht, als dass die Entscheidung, Concord bis zum wirklich bitteren Ende durchzuziehen, nicht auf dem Mist des Studios gewachsen sein dürfte – sondern auf Sonys.
Die sollten jetzt unbedingt einen weiteren Fehler vermeiden – und Firewalk nicht voreilig schließen. Denn das Fundament von Concord bietet weiterhin Potenzial, es war aber einfach das falsche Spiel zum falschen Zeitpunkt.
Firewalk hat deshalb in meinen Augen eine weitere Chance verdient. Das kann natürlich ein zukünftiger Free2Play-Neustart von Concord sein. Möglicherweise aber auch ein anders gelagerter Titel (Singleplayer-Shooter?) in dessen Universum. Wichtig ist, die Optionen jetzt genau zu prüfen und dann endlich mal richtige Entscheidungen zu treffen – damit 8 Jahre Arbeit und mühsam gelegte Grundlagen nicht komplett in den Müll wandern.
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