Das Bronze Age of Comics (1970 - 1985): Tabus werden gebrochen
»The Night Gwen Stacy Died« gilt 1973 für viele als Startpunkt des Bronze Age of Comics. Spider-Mans langjährige Geliebte stirbt in einer Auseinandersetzung mit dem Green Goblin - lange bleibt unklar, ob durch die Hand des Bösewichts oder durch Spider-Mans Rettungsfaden, der versehentlich Gwens Genick bricht. Der Tod einer bisher unantastbaren Figur markiert einen Umschwung in der Stimmung zeitgenössischer Comics.
Im Dunstkreis dieses Wandels erscheinen Anfang der 70er auch einige Spider-Man-Ausgaben, die sich mit Harry Osborns Drogenproblemen beschäftigen. Stan Lee entscheidet sich, die Story ohne das Siegel der Comics Code Authority zu veröffentlichen - und sorgte damit branchenweit für Aufmerksamkeit. Marvel hat bereits in den 60ern mit den X-Men ein Superhelden-Team ins Rennen geschickt, das sich mit Problemen wie Rassismus, Fremdenhass und Teenage-Angst auseinandersetzt.
Bei DC zieht man nach. Die Comic-Künstler Dennis O'Neil und Neal Adams starten ihren unvergesslichen Green Lantern/Green Arrow-Run, in dem die beiden grünen Helden auf diverse gesellschaftliche Probleme stoßen - allem voran die Drogenabhängigkeit von Arrows Sidekick Speedy. Zu diesem Zeitpunkt hat man den berüchtigten Comics Code bereits umgeschrieben und in puncto Sozialkritik aufgeweicht.
Im Zuge des reformierten Comics Code steigen auch andere Genres wie Horror, Western und Monster-Storys wie The Swamp Thing wieder aus der Versenkung empor. Aus heutiger Sicht mögen viele Comics der 70er gerade bei DC recht plakativ anmuten (und viele erben die leichtherzige Belanglosigkeit der 50er und 60er), aber wer sich tatsächlich hineinversetzt, der bemerkt die Bewegung im Medium. Am Ende dieser Ära laufen alle Entwicklungsstränge im fulminanten Beginn des Modern Age of Comics zusammen.
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