Castle of Illusion im Test - Auf die Maus gekommen

Castle of Illusion, das Remake des Mega-Drive-Klassikers für PS3 und Xbox 360 überzeugt uns in unserem Test in nahezu allen Belangen. Lediglich bei der Spieldauer hätte Disney ruhig ein paar Stunden draufpacken dürfen.

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Micky Maus ist ein freches Schlitzohr. Das stellt er nicht nur in Disneyfilm-Klassikern wie seinem Leinwanddebut Steamboat Willie, als Zauberlehrling in Fantasia oder als Held in Die drei Musketiere unter Beweis, sondern auch immer mal wieder in Videospielen. 1990 etwa rettete er in Castle of Illusion auf dem Sega Mega Drive seine geliebte Minnie aus den Fängen der bösen Hexe Mizrabel.

Die war nämlich neidisch auf die überschwängliche Liebe der beiden und schnappte sich kurzerhand die hübsche Minnie, um sich ihre jugendliche Schönheit einzuverleiben. Das kann Micky nicht einfach so auf sich sitzen lassen und damit er seine Freundin wieder in den Armen halten kann, schlägt er sich durch Mizrabels verzaubertes Schloss und stellt sich dabei allen verhexten Gefahren. Die Story ist zwar nur der übliche Jump&Run-Käse, dafür überzeugte Micky damals mit akkurater Steuerung, kurzen, knackigen Levels und einem hübschen, abwechslungsreichen Weltendesign.

Die tapfere Maus

Weil das damals so hervorragend geklappt hat, freuen wir uns umso mehr, dass Micky jetzt auf Xbox 360 und PlayStation 3 in das Schloss der Illusionen zurückkehrt und wir wieder Pilzen, Spielzeugsoldaten und Lakritzschlangenmonstern auf die Rübe zu hüpfen dürfen. Im Gegensatz zum erst kürzlich erschienenen DuckTales Remastered erwarten uns aber nicht dieselben Levels wie früher, sondern eine neu gestaltete Spielwelt, die sich jedoch am Original orientiert.

Im strahlenden 3D-Polygonen-Gewand springt der freche Mäuserich durch überarbeitete Levels und erlebt sein Abenteuer von damals noch einmal. Wir schlagen uns erneut mit Micky durch fantastische Welten, die sich hinter den schweren Türen des Schlosses verbergen. Die Maus ist dabei nur mit ihrem Mut und ihrer Sprungkraft bewaffnet, hinzu kommen gelegentlich noch ein paar Wurf-Äpfel, die sie am Wegesrand aufsammelt.

Dimensionswechsel

Die einzelnen Levels sind denen des Mega-Drive-Klassikers nachempfunden und neu interpretiert. Genau wie damals schlagen wir uns von links nach rechts durch einen verzauberten Wald, eine riesige Spielzeugkiste, legen uns mit Bücherwürmern an und erobern zuckersüße Milchshake-Welten. Neben der Grafik gibt es auch spielerisch einige Unterschiede. Es verstecken sich nun deutlich mehr Sammelobjekte in den Levels, wodurch einige Abschnitte verwinkelter sind als früher. Zudem erwarten uns hier und da sogar 3D-Abschnitte. Wir erinnern uns etwa an die Flucht vor dem riesigen, rollenden Apfel im allerersten Level auf dem Mega Drive.

Apfel 1990 Im Mega-Drive-Original jagt uns der Apfel noch von links nach rechts...

Apfel heute ... während er uns im Remake in 3D auf die Kamera zuhetzt.

Baum 1990 Den ersten Bossgegner besiegen wir damals...

Baum heute ... exakt genauso wie heute.

Die gibt es im Remake auch, nur bestreiten wir sie heute, indem wir mit Micky auf die Kamera zulaufen und geschickt Hindernissen ausweichen, während uns das bedrohliche Fallobst im Nacken sitzt. Wir stolpern über einen Baumstamm, rappeln uns auf, hetzen um eine Kurve, ein Kameraschwenk setzt die Perspektive wieder auf die 2D-Ansicht zurück - jetzt bloß noch ein Hops, der Apfel verschwindet in der Versenkung, und wir stolzieren weiter wie gewohnt von links nach rechts.

Die Übergänge zwischen 2D- und 3D-Passagen gehen stets reibungslos vonstatten und stören den Spielverlauf überhaupt nicht. In den dreidimensionalen Abschnitten hätten wir uns lediglich manchmal einen deutlicheren Sprungschatten gewünscht, um punktgenauer zu hüpfen, jedoch gewöhnt man sich auch so schnell an die andere Perspektive und hat die Sprungweite bald im Gefühl.

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