Logik ist überbewertet
Die Welt von Call of Juarez: The Cartel wirkt ein wenig wie die ausgebuddelte Leiche eines Wildwest-Outlaws: leblos und ganz schön hässlich. Besonders übel ist ein Effekt, den die Entwickler wohl unter »Spieldesign« abgehakt haben: Beim Zielen über Kimme und Korn legt sich ein penetranter Unschärfefilter über den Hintergrund. Dieser Nebel des Grauens macht das eigentliche Zielen auf weiter entfernte Gegner teilweise unmöglich. Abgesehen von technischen Schwächen wie akuter Farbarmut und einem unübersehbaren Treppcheneffekt auf allen Objekten wimmelt es in The Cartel aber auch von Logikfehlern und Schlampereien im Leveldesign: Da wird eine Dame mit Handschellen irgendwo in der Luft neben einem Tischbein angekettet, Lichter erscheinen nicht da, wo sie eigentlich sein sollten, und Gegner wie KI-Kollegen laufen durch den anderen hindurch oder gerne auch mal in andere Objekte hinein.
Komplettiert wird die Negativleistung von der miserablen Synchronisation. Die Sprüche sind dermaßen mies und unglaubwürdig vertont, dass es beinahe wieder lustig ist, den Dialogen zu lauschen.
Empfehlenswert ist das Spiel für Niemanden, erst recht nicht für Fans der Serie -- da ist auch der günstige Verkaufspreis kein Argument. Ansonsten bleibt eigentlich nur noch eines zu sagen: Techland, wir wünschen uns den Wilden Westen zurück!
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