Mehr geht nicht!
Call of Duty: World at War wird Fans des Szenarios mehr als zufriedenstellen, jedoch lassen sich beim mittlerweile fünften Teil der Call of Duty-Serie gewisse Ermüdungserscheinungen nicht mehr von der Hand weisen. Obwohl das Geschehen durchweg spannend, die Missionen herausfordernd und die Gegner clever sind, wird Genre-Veteranen ein ums andere Mal das gute alte »Das kommt mir irgendwie bekannt vor«-Gefühl beschleichen. Wie in den Vorgängerteilen müssen auch in World at War wieder vier Achtundachtziger ausgeschaltet werden, die Snipersequenz mit Ansager hat es in sehr ähnlicher Form bereits in Call of Duty 2 gegeben. Und die Tatsache, dass der Sturm auf Berlin im Grunde aus dem ersten Call of Duty recyclet und etwas verändert wurde, sorgt ebenfalls nicht gerade für Variantenreichtum.
Modern Warfare Technology
Technisch profitiert World at War von einer aufgebohrten Version der Call of Duty 4-Engine. Dank hervorragender Farbwahl und knackigen Texturen wirken Häuser, Hütten, dichte Vegetation oder blutbesprenkelter Strand sehr lebensnah und organisch. Um diesen Eindruck noch zu verstärken, haben die Entwickler sehr viel Wert auf hübsche Schattenspielereien und andere Kleinigkeiten gelegt. Häuser brennen im Hintergrund vor sich hin, Flugzeuge jagen heulend durch den von Blitzen zerrissenen Nachthimmel oder flackernde Feuerstellen tauchen Höhlen in ein diffuses Licht. Die hübsch modellierten Gegner sind gut animiert und verstehen es, bei entsprechender Tarnung, hervorragend mit der Umgebung zu verschmelzen. Eines der Markenzeichen der Serie -- riesige Explosionen mit dicken Rauchwolken, herumfliegenden Trümmern und Staub -- darf natürlich auch in World at War nicht fehlen. Besonders beim Kampf mit den japanischen Frachtern zeigt die Engine was sie kann. Jeder Treffer schleudert die Planken der Decks in die Luft, ganze Teile der Aufbauten und der Takelage werden herumgewirbelt. Und wer sehr gut hinschaut, sieht auf der Wasseroberfläche einen schillernden Ölfilm schwimmen. Beim Sound sind die Entwickler auch dieses Mal keine Kompromisse eingegangen -- es rummst, es knallt, es schreit und kracht in einer Klangreinheit und Direktionalität, die Ihresgleichen sucht. Allerdings bleibt auch World at War von einigen der typischen Serienmacken nicht verschont. So ist die Intelligenz der Feinde zwar durchaus auf hohem Niveau, zeigt aber manchmal einige Aussetzer -- speziell wenn man sich Gegnern von der Seite nähert. Obwohl Rauch und Feuer natürlich bei einem Kriegsspiel unabdingbar sind, haben es die Entwickler an einigen Stellen dermaßen mit Qualm übertrieben, dass ihr den Japaner vor Augen nicht mehr seht. Mangels Servern war es uns nicht möglich, den umfangreichen Online-Modus des Spiels zu testen. Wir holen das selbstverständlich in der nächsten Ausgabe nach.
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