Überrascht waren wir nicht, als uns Activision zur Präsentation von Call of Duty: Advanced Warfare einlud. Jedes Jahr erscheint ein Ableger der Shooter-Reihe. Jedes Jahr wird er kurz vor der Spielemesse E3 angekündigt. Jedes Jahr bekommen wir dann im Rahmen einer E3-Pressekonferenz spektakuläre Gameplayszenen gezeigt. Und jedes Jahr sind wir etwas weniger aufgeregt. Einfach, weil sich die Reihe stets nur in Details verändert und weil sich ihre Reize langsam abnutzen.
Das reißerisch inszenierte Dauerspektakel sowie der hektische Mehrspielermodus mit seinem endlosen Freischalt-Marathon waren einst absolut fantastisch. Call of Duty 4: Modern Warfare war 2007 eine Revolution. Call of Duty: Ghosts war 2013 zwar ebenfalls ein sehr gutes Spiel, gleichzeitig aber auch eine sehr vertraute Erfahrung. Das erwarteten wir auch vom neuesten Spross der Reihe: lineare Baller-Action, massig Explosionen und irrwitzige Szenarien.
Und eigentlich bekamen wir auch genau das gezeigt. Call of Duty: Advanced Warfare bleibt natürlich den Grundprinzipien der Serie treu. Trotzdem waren wir nach nach einer CoD-Präsentation schon lange nicht mehr so neugierig. Was wir da sahen, lässt uns hoffen, dass der neueste Ableger der Shooter-Reihe endlich wieder überrascht, und dass er sich frisch und spannend anfühlt. Wichtigster Grund dafür: ein Rhythmuswechsel in der Produktion.
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50 Prozent mehr Entwicklungszeit
In der Vergangenheit wechselten sich stets die beiden Activision-Studios Infinity Ward und Treyarch damit ab, jedes Jahr im November ein Call of Duty in den Handel zu bringen. Diese Arbeitsaufteilung war von Anfang an kein Zuckerschlecken, sondern ein knallhartes Arbeitspensum. Normale Blockbuster-Spiele benötigen etwa drei bis fünf Jahre vom ersten Konzept bis zum finalen Spiel. Activision gab mit der Entwicklung neuer Serienteile sprichwörtlich Vollgas.
Call of Duty 3 entstand etwa unter krassem Zeitdruck und musste obendrein für die damals neuen Spielkonsolen PlayStation 3 und Xbox 360 erscheinen. Das merkt man der Qualität des Spiels an. Auch bei Modern Warfare 3 lief die Entwicklung chaotisch. Als im Mai 2010 etliche Angestellte aus Solidarität mit den zuvor gefeuerten Studiogründern Jason West und Vince Zampella kündigten, war der geplante Verkaufsstart im November 2011 in Gefahr. Kurzerhand musste ein Entwicklerteam einspringen, das erst im Jahr zuvor gegründet wurde und das eigentlich einen Ableger der Spielereihe erfinden sollte.
Sledgehammer Games heißt das Studio, welches nach der Fertigstellung des dritten Modern Warfare nicht etwa weiter am ursprünglich geplanten Spinoff arbeitete, sondern den Auftrag bekam, ein eigenes Call of Duty zu entwickeln. Damit gibt es nun drei Entwickler, die sich zukünftig bei der jährlichen Shooter-Produktion abwechseln. Und das ist eine gute Nachricht - fürs uns Spieler und für die drei kalifornischen Entwicklerteams: endlich mehr Entwicklungszeit. Drei Jahre pro Spiel. Erste Früchte trägt dieser neue Rhythmus bei Call of Duty: Advances Warfare.
Krieg als Dienstleistung
Der Slogan für das Actionspektakel, das wie gewohnt im November dieses Jahres erscheint, lautet »Power Changes Everything«. Macht verändert alles. Gemeint ist damit die Macht unserer Spielfigur, Private Mitchell. Der junge Amerikaner ist zu Beginn der Handlung, die etwa 45 Jahre in der Zukunft angesiedelt ist, ein ganz normaler US-Soldat. Doch bei einer Schlacht im Ausland wird er schwer verletzt und scheidet als kampfuntauglich aus der Armee aus.
Was für ein Glück, dass er einen guten Draht zu Jonathan Irons hat, verkörpert von niemand geringerem als Kevin Spacey, der auch als virtueller Schauspieler eine famose Leinwand- bzw. Bildschirmpräsenz hat. Seine Figur Irons ist CEO von Atlas, ein mächtiger privater Militärkonzern. Das Unternehmen ist sozusagen ein Dienstleister.
Seine Angestellten sind Söldner und das Tagesgeschäft besteht aus Krieg und Waffenlieferungen. Und Atlas macht seine Arbeit gut. Der Konzern hilft Regierungen auf der ganzen Welt, gegen fiese Terroristen zu kämpfen und Staatsinteressen durchzusetzen. Damit verdiente sich Irons sogar einen Sitz im UN-Sicherheitsrat und Atlas eine Monopolstellung. Keine Armee der Welt ist so gut ausgestattet wie die Atlas-Söldner.
Für Private Mitchell eröffnet sich dadurch eine neue Zukunft. Weil er in seiner Zeit bei den Marines mit Jonathans Sohn Will befreundet war, erhält er das Angebot, für Atlas zu arbeiten - trotz seines kaputten Körpers. Denn Atlas kann ihn bieten, was der US-Armee verwehr bleibt: Macht. Macht, in Form eines futuristischen Exoskeletts.
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