Seite 3: Call of Duty: Advanced Warfare - Drei Gründe für eine gelungene Fortsetzung

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Schleicheinsatz in der »Motor City«

Im zweiten Teil der Präsentation wollen uns die Entwickler beweisen, dass sie nicht nur Spektakel-Action beherrschen. Sie geben uns einen Einblick in das Szenario von Advanced Warfare. Und das ist reichlich düster. Den KVA-Terroristen gelingt es im Verlauf der Handlung nämlich, in diversen US-Metropolen Atomsprengsätze zu zünden. Kein Wunder, dass die USA auf die Hilfe von Privatarmeen angewiesen sind.

Das neue Call of Duty zeichnet ein düsteres Zukunftsbild. Die USA sind von Terror und Krisen gebeutelt. Armut und Verwahrlosung sind allerorts deutlich. Das neue Call of Duty zeichnet ein düsteres Zukunftsbild. Die USA sind von Terror und Krisen gebeutelt. Armut und Verwahrlosung sind allerorts deutlich.

Als Private Mitchell, den wir im Verlauf der acht Jahre umspannenden Story als einzigen Spielcharakter steuern, besuchen wir das zerstörte Detroit. Zwei Jahre sind seit dem Anschlag vergangen. Die Bevölkerung ist in primitiven Flüchtlingslagern in den Außenbezirken der Stadt untergebracht. Atlas fungiert auch hier als Dienstleister und pfercht die ehemaligen Bewohner der US-Metropole wie eine Schafherde ein. Zu ihrer Sicherheit, doch auch zu ihrem Unmut. Bald soll die geregelte Rückkehr in die Stadt beginnen, doch noch darf sie niemand betreten. Eine dicke Mauer und schwer bewaffnete Söldner in abgefahrenen Roboteranzügen riegeln die verbotene Zone ab.

Dort gibt es allerdings Zeichen von Aktivität. Angeführt durch unseren Einsatzleiter Gideon gleiten wir leise in die verwüstete Innenstadt. Wir lenken ein futuristisches Schwebebike zu einer vermeintlich verlassenen Schule. Das Gefährt verursacht im Schleichmodus kaum Geräusche, unser Einsatz verläuft geradezu mucksmäuschenstill.

An der Schule angekommen wechselt unser Team kaum Worte, sondern untersucht leise die verrotteten Gänge des Gebäudes. Wir stoßen auf einen Raum voller Leichen, wir bahnen uns unseren Weg durch Trümmer und es passiert … nichts. Die Szene ist sehr ruhig, fast ereignislos und damit ein schöner Kontrast zum Nonstop-Spektakel des San-Francisico-Levels. Uns scheint, als wollten die Entwickler hier ihre Version der legendären Scharfschützen-Mission »Gut Getarnt« aus Modern Warfare inszenieren.

In der Tat kommt wirklich Spannung auf, gerade als Mitchell beim Beobachten einiger Gegner stürzt und sein Team beinahe verrät. Kurz darauf und ein bisschen enttäuschend für uns wird der Spielverlauf aber wieder laut und explosiv. Wir finden eine Terrorzelle und ballern in gewohnter Manier. Dabei erleben wir einen weiteren, klassischen Shooter-Moment: Das Durchbrechen einer Tür, hinter der sich Gegner befinden. Spielerisch ist das alter Käse, dank Mitchells Exoskelett-Superkräfte ist die Sache zumindest ungewöhnlich inszeniert. Das Söldnerteam bringt nicht etwa Sprengladungen an, sondern wir lassen die Tür mit einem beherzten Schlag aus den Angeln fliegen. Der Gegner dahinter wird in Zeitlupe quer durch den Raum geschleudert.

Call of Duty: Advanced Warfare - Debüt-Trailer mit Mechs, Hoverbikes + Cyber-Anzügen Video starten 2:46 Call of Duty: Advanced Warfare - Debüt-Trailer mit Mechs, Hoverbikes & Cyber-Anzügen

Der Shooter bleibt seinen Wurzeln treu

Das neue Advanced Warfare wird ein Call of Duty - und zwar durch und durch. Diesen Eindruck hatten wir während der kompletten Präsentation. Jederzeit war das Gezeigte unverkennbar als Call of Duty zu erkennen. Das hat mit den Bewegungen der Spielfigur, mit dem Waffenmodellen, der Spielstruktur und der Inszenierung zu tun. Nie schienen wir ein gänzlich anderes, völlig neuartiges Spiel vor uns zu haben. Dennoch fühlten wir uns bereits beim Zuschauen gut unterhalten.

Am Steuer solcher Schwebebikes gleiten wir leise dahin oder rasen in flotten Fluchtsequenzen durch die leeren Straßen des evakuierten Detroit. Am Steuer solcher Schwebebikes gleiten wir leise dahin oder rasen in flotten Fluchtsequenzen durch die leeren Straßen des evakuierten Detroit.

Unsere leichte Skepsis im Vorfeld der Präsentation war dahin, ersetzt durch echte Begeisterung für das Gezeigte. Wir hegen tatsächlich die leise Hoffnung, dass Sledgehammer Games das Kunststück gelingt, die altgediente Spielereihe gehörig aufzufrischen, ohne dass sie sich zu sehr von ihren Wurzeln entfernt. Definitiv wird Advanced Warfare geradlinige Shooter-Action, jede Menge Militärjargon, eine wilde Verschwörungsstory und spektakuläre Skript-Szenen bieten - genau wie damals Call of Duty 4: Modern Warfare. Damals war das alles noch aufregend und neu. Heute könnte es das endlich wieder sein, denn die Exoskelett-Superkräfte sowie das Zukunftsszenario haben Potenzial.

Das Gameplay könnte endlich wieder überraschen, es könnte wieder richtig motivieren und es könnte mit unseren Vorurteilen und Erwartungen brechen. Doch ob das wirklich so kommt, können wir noch nicht abschätzen. Noch durften wir lediglich auf einer Couch Platz nehmen und wenige Spielszenen betrachten. Es ist allerdings bemerkenswert, dass wir uns direkt nach dem Ende der Präsentation dachten: Nicht schlecht, Sledgehammer Games. Ganz und gar nicht schlecht!

Kaum Infos zu Koop und Mehrspieler

Bei der Präsentation von Advanced Warfare bekamen wir ausschließlich Szenen aus der Story-Kampagne zu sehen. Doch viele Spieler schätzen besonders die Online-Modi der Shooter-Reihe, wollen gegeneinander oder zusammen spielen. Zu diesem Thema halten sich die Entwickler derzeit noch sehr bedeckt. Klar ist, dass es einen Mehrspielermodus geben wird.

Erneut ist außerdem eine Koop-Spielart an Bord. Obendrein soll unsere Leistung im Solo-Modus Einfluss auf den Mehrspieler haben und ganz wichtig: In allen Spielmodi - egal ob Koop, Versus oder Solo - werden wir mit einem Exoskelett ausgerüstet sein. In den Online-Gefechten müssen wir also damit rechnen, dass andere Spieler meterhoch springen, sich unsichtbar machen oder an Wänden entlang krabbeln können. Vom ganzen Zukunftsarsenal ganz zu schweigen. Auch beim Multiplayer- und Koop-Modus hat Sledgehammer Games also die Chance, mit der Erwartungshaltung der Spielergemeinde zu spielen, uns zu überraschen und zu begeistern. Inwiefern das gelingt, bleibt allerdings abzuwarten.

Gamewatch: Call of Duty: Advance Warfare - Debüt-Trailer in der Detail-Analyse Video starten 27:04 Gamewatch: Call of Duty: Advance Warfare - Debüt-Trailer in der Detail-Analyse

Bleibt die Shooter-Reihe relevant?

Das Design-Korsett, das die Call of Duty-Reihe ihren Entwicklern vorgibt, ist eng: Eine spektakuläre Kampagne sowie umfangreiche Multiplayer- und Koop-Modi mit massig freischaltbaren Inhalten - all das muss ein Call of Duty schon am Releasetag liefern. Das ist ein stattliches Pensum für ein derart junges Studio und lässt dem Team keine großen Freiräume.

Sledgehammer Games kann es sich kaum leisten, dramatische Gameplay-Experimente zu wagen. Zuletzt versuchte Treyarch ein solches Experiment in Form der Strikeforce-Missionen von Black Ops 2. Die waren eine Mischung aus Echtzeit-Strategie und Ego-Shooter. Zwei Parteien kämpften automatisch gegeneinander und wir konnten entweder Befehle geben oder einzelne Kämpfer manuell steuern.

Eine coole Idee, die letztendlich einfach nicht allzu gut funktionierte. Wie viel Zeit und Luft hatte Sledghammer Games also, um mit Spielkonzepten für Advanced Warfare zu experimentieren? Ist das zusätzliche Jahr Entwicklungszeit genug, damit der neue Titel auch spielerisch so spannend wird, wie es das futuristische Szenario sowie die tolle Inszenierung jetzt schon sind? Die Antwort erfahren wir wohl erst im November, wenn Call of Duty: Advanced Warfare weltweit in den Handel kommt.

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