Bionic Commando Rearmed 2 im Test - Zweites Mal bewaffnet

Bionic Commando hat sich ein zweites Mal »wieder bewaffnet«. Hat der neue Einsatz einen Haken oder schwingt er sich erneut elegant in die Zockerherzen?

GameStar Plus Logo
Weiter mit GameStar Plus

Wenn dir gute Spiele wichtig sind.

Besondere Reportagen, Analysen und Hintergründe für Rollenspiel-Helden, Hobbygeneräle und Singleplayer-Fans – von Experten, die wissen, was gespielt wird. Deine Vorteile:

Alle Artikel, Videos & Podcasts von GameStar
Frei von Banner- und Video-Werbung
Einfach online kündbar
Inhaltsverzeichnis

Wir erinnern uns: Entwickler GRIN bescherte der Zockergemeinde gleich zwei Remakes des NES- und Arcade-Klassikers Bionic Commando. Einerseits der in allen Belangen durchschnittliche Vollpreistitel Bionic Commando, der aber nicht einmal durchschnittliche Verkaufszahlen produzierte. Andererseits das Downloadspiel Bionic Commando Rearmed, das nicht nur näher an der Arcade-Vergangenheit des Originals ist, sondern auch überdurchschnittlich oft über die virtuelle Ladentheke ging. Wer zwei und zwei zusammenzählt, wusste damals schon, welches bionische Kommando wohl einen Nachfolger spendiert bekommt. Ta-Da! Schon baumelt Bionic Commando Rearmed 2 auf PlayStation 3 sowie Xbox 360 und es ist, nun ja, vergleichsweise durchschnittlich.

Viel hat sich nicht geändert seit dem Vorgänger. Auf Entwicklerseite liest man zwar diesmal Fat Shark, das Team besteht aber aus vielen Ex-GRIN-Mitarbeitern. Natürlich gibt es eine neue Story, in der fünf bionisch gepimpte Soldaten auf Kampf- und Rettungsmission geschickt werden, doch kann man die getrost als nettes Beiwerk beiseite schieben. Bösewichter müssen geplättet werden, das genügt. Besagter Plätter ist, wie sollte es anders sein, Nathan »Rad« Spencer, diesmal mit einer Frisur wie aus dem Windkanal, aber immer noch mit seinem äußerst praktischen bionischen Greifarm. Als Nathan läuft man gewohnt von links nach rechts durch feindverseuchte Levels, schwingt sich gekonnt per Greifarm auf höhere Plattformen und ballert mit einem netten kleinen Arsenal an Waffen Gegner zu Klump. Fette Bossgegner, die oft den kreativen Einsatz des Greifarms verlangen, sind auch wieder mit von der Partie.

Neuerdings hat Nathan sogar das gelernt, was Mario schon seit Uhrzeiten kann: Springen! Mit den kleinen Hopsern turnt es sich einen Tick flüssiger, Puristen (Bionic Commando verzichtete bisher auf die Hüpf-Annehmlichkeit) können das Spiel aber auch komplett ohne einen Sprung angehen und werden dafür sogar mit Achievements bzw. Trophies belohnt. Trotzdem: das spaßige Umherschwingen macht nach wie vor Laune und funktioniert sogar einen Tick besser, da man sich viel genauer durch die Levels katapultieren kann. Außerdem gibt es einige neue Waffen und Fähigkeiten, beispielsweise einen Regenerator für Lebensenergie oder einen Granatenwerfer. Klarerweise fällt die Grafik leicht besser aus. Gestrichen sind hingegen die recht spaßigen Hacker-Puzzles aus dem ersten Teil. Macht aber nix, denn nach ein bisschen Schwing-Training zündet das unwiderstehliche Arcade-Flair nach wie vor: Einfache, geradlinige und an manchen Stellen (besonders gegen große Zwischen- und Endgegner) sogar recht kreative Action der alten Schule. Wie einst am NES. Und für Actionfeste mit einem Schuss Retro sind wir immer zu haben.

Da sich Bionic Commando Rearmed 2 stark am ersten Download-Teil orientiert, muss der als Vergleich und Richtmarke herhalten. Und das ist der (Greif-)Haken an der Sache: Rearmed 2 ist nicht wirklich besser, sondern stinkt in einigen kleinen Belangen gegen den älteren Bruder ab. Die neuen Waffen taugen oft mehr als Werkzeuge um Schalter umzulegen, als dass sie ihre eigentliche Bestimmung erfüllen. Gegen das Gros der Gegner reicht die popelige Standardpistole völlig. Die mangelnde Gegnervielfalt fällt ca. ab der Mitte des Spiels deutlich ins Auge. Manchmal streut Rearmed 2 kleine Sniper- oder Helikopterabschnitte ein, die jedoch eine eher stupide Angelegenheit sind. Bossgegner wiederholen sich, manche müsst ihr sogar mit der exakt gleichen Strategie wie bei der ersten Begegnung kleinkriegen. Zumindest geht das leichter von der Hand, denn das Heilungs-Upgrade wirft den Schwierigkeitsgrad etwas über den Haufen. Und schlussendlich sind die B-Movie-Dialoge der Action-Abziehbilder sowohl auf Freundes- als auch auf Feindesseite nicht mehr so witzig wie bei Rearmed 1. Alles nicht weiter tragisch, besonders im Coop macht Rearmed 2 viel Laune. In Summe bleibt aber zu sagen: Wer aber den launigen Vorgänger versäumt hat, sollte sich lieber diesen zulegen, anstatt direkt zum Sequel zu springen. Im ersten Teil ist mehr Spaß drinnen. Fans von Rearmed 1 sollten erstmal die Demo zocken.

Bionic Commando Rearmed 2

Preis:

ca. 15 Euro (1200 Punkte, XBLA), bzw. 14,99 (PSN)

Spieler:

1 bis 2 lokal

HD optimiert:

ja

Speicherplatz:

1,41 GB

Entwickler:

Fat Shark AB

Hersteller:

Capcom

USK:

ab 16 Jahren

Wertung:

79 %

1 von 2

nächste Seite


zu den Kommentaren (0)

Kommentare(0)
Kommentar-Regeln von GamePro
Bitte lies unsere Kommentar-Regeln, bevor Du einen Kommentar verfasst.

Nur angemeldete Benutzer können kommentieren und bewerten.