Mit der gestrigen Übernahme Bethesdas seitens Microsoft ging ein regelrechtes Erdbeben durch die Gaming-Landschaft. Nicht nur gehören Marken wie The Elder Scrolls, Fallout, Doom und Co. zukünftig Microsoft, auch die Kaufsumme in Höhe von 7,5 Milliarden Euro ist schier unglaublich hoch. Damit ihr den Preis besser einordnen könnt, geben wir euch hier ein paar Beispiele von Summen, die in den vergangenen Jahren geflossen sind.
Doch zunächst einmal die Antwort auf die Frage "Warum war der Preis so hoch?"
The Elder Scrolls, Fallout & Co. als Preistreiber
Der offensichtliche Grund zuerst: Mit The Elder Scrolls und Fallout befinden sich zwei der erfolgreichsten Reihen aller Zeiten in Besitz von Bethesda. Wichtig: Bei TES sprechen wir nicht nur von den Hauptablegern, sondern auch von The Elders Scrolls Online, dem überaus erfolgreichen MMORPG von Entwickler ZeniMax, das ebenfalls mit im Paket ist.
Doch auch abseits der beiden Schwergewichte vereinen sich unter Bethesda viele bekannte und auch heute noch sehr beliebte Reihen wie Doom, Wolfenstein und Dishonored. Auch The Evil Within, Rage und der SciFi-Horror Prey gehören zum Portfolio des Publishers.
Und auch wenn Bethesda als Publisher und Entwickler aufgrund von Fallout 76 bei Fans zuletzt in der Kritik stand, Dishonored 2 und Prey keine Verkaufserfolge waren, kauft Microsoft hier auch enormes Potential und natürlich das Know-How bekannter und bewährter Entwicklerstudios.
Der Bethesda-Deal im Vergleich zum Profit der PS4-Ära
Doch kommen wir zu dem, was die Zahl von 7,5 Milliarden überhaupt bedeutet bzw. wie sie einzuordnen ist und starten direkt mit einem sehr interessanten Vergleich mit Blick auf die direkte Konkurrenz von Sony. Twitter-User Alex Aniel veröffentlichte kurz nach der Bekanntgabe des Deals folgenden Tweet:
Link zum Twitter-Inhalt
Demnach war der gesamte operative Gewinn - der Gewinn vor Zinsen und Steuern - von Sonys Gaming-Sparte in den Jahren 2013 bis 2019 mit 8,8 Milliarden US-Dollar lediglich "geringfügig" höher. 2019 lag der Profit von Sony bei 2,35 Milliarden US-Dollar, so Aniel. 2018, im erfolgreichsten Jahr der PS4-Ära, kam das Unternehmen auf einen operativen Gewinn von 2,41 Milliarden US-Dollar.
Der Bethesda-Deal im Vergleich zum Kauf anderer Firmen
Doch schauen wir uns an, wie der Kauf im Vergleich zu anderen Entwicklerstudios und Firmen aus den vergangenen Jahren einzuordnen ist. Wohlgemerkt sei hier angemerkt, dass es sich bei Bethesda um einen Publisher und Entwickler handelt.
Der Mojang-Deal: Einer der größten Gaming-Deals des vergangenen Jahrzehnts kommt ebenfalls von Microsoft. So wurden 2014 stolze 2,5 Milliarden US-Dollar für den Minecraft-Entwickler Mojang ausgegeben. Eine ebenfalls beeindruckend hohe Summe. Wie GameStar-Kollege Michael Graf damals in seiner Kolumne angab, hätte man für diesen Preis ganze "sechs fabrikneue Airbus A380" bekommen können.
Der Lucasfilm-Kauf: Ebenfalls für reichlich Aufsehen sorgte 2012 die Übernahme der US-amerikanischen Produktionsfirma Lucasfilm durch Disney. Marken wie Star Wars, Indiana Jones und Co. wechselten für die Summe von 4,05 Milliarden US-Dollar den Besitzer. Auch Marvel Entertainment ging 2009 für 4 Milliarden US-Dollar in den Besitz von Disney über.
Hier eine Liste der größten Gaming-Deals der Geschichte:
- Tencent und Supercell: 8,8 Mrd. US-Dollar
- Microsoft/Bethesda: 7,5 Mrd. US-Dollar
- Activision Blizzard/King: 5,9 Mrd. US-Dollar
- Microsoft/Mojang: 2,5 Mrd. US-Dollar
- Facebook/Oculus: 2,0 Mrd. US-Dollar
- Zynga/Peak: 1,8 Mrd. US-Dollar
Ein weiteres prominentes Beispiel wäre der Kauf von Twitch durch Amazon in Höhe von 970 Millionen US-Dollar im Jahr 2014. Doch auch Sony lies sich Entwickler Insomniac Games (Marvel's Spider-Man) im vergangenen Jahr stolze 229 Millionen US-Dollar kosten. Ein Preis, der im Vergleich zu 7,5 Milliarden nahezu verschwindend gering wirkt.
Abschließend noch ein kleiner Fun-Fact am Rande: Der teuerste Fußball-Transfer ging 2017 für 222 Millionen Euro über die Bühne. Diese Ablösesumme kassiere der FC Barcelona von Paris St. Germain.
Was der Deal für uns Spieler*Innen bedeutet, haben wir für euch in einem eigenen Artikel aufgeführt. Warum GamePro-Kollegin Linda jetzt zur Xbox Series X greift, könnt ihr hier nachlesen:
Wie schätzt ihr die Summe ein.? Hat Microsoft hier einen guten Deal gemacht, der auf Langzeit in Profit umgemünzt wird?
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