Kerndisziplin Multiplayer
Mehr Spielspaß versprechen da schon die drei PvP-Modi für jeweils zwei Fünferteams. »Capture« ist eine Mischung aus den beiden bekannten Klassikern »Domination« und »Deathmatch«: Wir kämpfen um die Kontrolle von drei Kartenzielen und ergattern Punkte für jeden eroberten Standort. Ebenso kurzweilig wie originell ist der Modus »Schmelze«, in dem wir kleine KI-Schergen möglichst verlustfrei zu einer Schrottpresse geleiten.
Das Herzstück der Versus-Modi ist jedoch »Überfall«, der dem klassischen MOBA-Spielprinzip am nächsten kommt. Wir müssen uns ins Gegnergebiet vorkämpfen und die zwei Wächterbots der anderen Mannschaft zerstören, während wir unsere eigenen Roboter beschützen. Die Metallkolosse können sich dank starker Schilde und Bewaffnung recht gut selbst verteidigen, halten einem kombinierten Angriff von Helden und Schergen aber nicht lange stand.
Um zu siegen, müssen wir unsere Angriffe also gut timen, gemeinsam mit den Schergen vorrücken und jede Lücke nutzen, die das Ausschalten eines feindlichen Helden reißt. Darüber hinaus können wir Splitter (Währung) auf der Karte sammeln, um Angriffs-, Abwehr- oder Heiltürme zu bauen und aufzurüsten. Mit den Bruchstücken können wir zudem bis zu drei zuvor festgelegte Ausrüstungsgegenstände aktivieren, deren Boni (mehr Skill-Power, schneller Angriffsrate usw.) für das gesamte Match gelten. Für zusätzliche Unterstützung für unseren Vormarsch sorgen Leibeigene, die wir anheuern, indem wir ihre Lager am Kartenrand zerstören.
Interessant: Das sind die fünf besten Einsteigerhelden
Das alles erfordert strategisches Können und Flexibilität, um sich auf die jeweilige Situation einzustellen. Es macht Spaß, sich im Team abzusprechen, um eine gute Synergie aus Heilern respektive Supportern sowie Fern- und Nahkämpfern auf dem Schlachtfeld zu haben.
Doch gerade Einsteiger werden anfangs massiv überfordert sein, alle Ziele im Auge zu behalten, zumal Battleborn ein eklatantes Übersichtsproblem hat. In einem MOBA ist das A und O der Überblick – der schwierig zu behalten ist, wenn man das Genre von der Vogel- in die First-Person-Perspektive verfrachtet. In den meist hektischen und effektgeladenen Gefechten kommt es daher gelegentlich zum Orientierungsverlust.
Hin und wieder stören obendrein Ruckler. Vor allem als Nahkämpfer ist es deshalb schwierig, einen herumspringenden Gegner im Blick zu behalten und zu verfolgen, geschweige denn zu erledigen. Die Third-Person-Perspektive wäre hier vielleicht die bessere Wahl gewesen. Das mäßige Matchmaking, das immer mal wieder Stufe-3-Neulinge mit Level-20-Veteranen zusammenwürfelt, erhöht den Frustfaktor zusätzlich.
Für Sammler ein Fest
Battleborn hat Potenzial, doch momentan scheint das Spiel noch in seiner Findungsphase zu stecken. Wer eine unterhaltsame Koop-Erfahrung gegen KI-Gegner sucht, ist zum Beispiel beim hauseigenen Borderlands besser aufgehoben.
Für wen ist Battleborn also geeignet? Im Prinzip für Sammler. 25 Helden, unzählige Herausforderungen, Spottgesten, Skins, Profilränge und Items sind Ansporn genug, immer mal wieder ein Ründchen zu spielen. Außerdem kann es nicht schaden, ein paar Freunde zu haben, mit denen man in die Schlacht zieht. Nicht nur umgeht man damit das Matchmaiking-System, mit einem gut koordinierten Team ist es auch deutlich einfacher, die Oberhand zu behalten.
So oder so braucht es Zeit und Durchhaltevermögen, sich in Battleborn reinzufuchsen. Wer jedoch bereit ist, beides zu investieren, wird mit einem spaßigen Heldenshooter belohnt, der aber durchaus noch Potenzial für Verbesserungen hat.
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