Astro Bot Rescue Mission ist exklusiv für PSVR erschienen und erfüllt unsere hohen Erwartungen: Die Entwickler vermählen erprobte Genre-Konventionen mit kreativen Gameplay-Ideen, die ohne VR nicht möglich wären - und schaffen damit ein völlig neuartiges Spielerlebnis. Da stellt sich die Frage, was ein Astro Bot eigentlich ist?
Viele Playstation-Besitzer wissen nicht, dass im Inneren eines jeden Dualshock-Controllers eine Handvoll winziger Roboter lebt. Was noch weniger wissen: Diesen putzigen Astro Bots kann man in der vorinstallierten Augmented-Reality-App "The Playroom" mit Hilfe der Playstation-Kamera einen Besuch abstatten. Wir hatten die kleinen Kreaturen bereits zum Launch der PS4 sofort ins Herz geschlossen und uns riesig gefreut, als wir sie 2016 bei The Playroom VR erneut antrafen.
Der darin enthaltene Spielmodus "Roboter retten" stellte bereits mit Bravour zur Schau, wie gut ein klassischer 3D-Action-Plattformer in VR funktionieren könnte. Dieser Demo-Level überzeugte wohl auch die Entscheidungsträger bei Sony, sodass das Japan Studio den Auftrag erhielt, ein vollwertiges Jump&Run rund um die putzigen Roboter zu bauen.
Warum erst jetzt der Test?
Im Laufe des Jahres sind uns einige Spiele durchs Netz gegangen und haben dementsprechend keinen Test bekommen - manchmal waren es Zeitgründe, manchmal ist uns ein Titel schlicht nicht genug aufgefallen. Zum Ende des Jahres holen wir das jetzt nach und testen sechs dieser Titel nach. Ganz nach dem Motto: "Vergessene Perlen".
Weltenbummler auf Abwegen
Captain Astro befindet sich mit seiner Crew auf einer friedlichen Weltraummission, als sein Raumschiff überraschend angegriffen und zerstört wird. Beim Absturz zerfällt die fliegende Heimatbasis in ihre Einzelteile und verstreut sich mitsamt der Besatzung über fünf Planeten. Mit unserer Hilfe macht sich der knuffige Captain auf, seine Mannschaft zu retten und das Raumschiff zu reparieren.
Auf dem ersten Planeten angekommen, blicken wir in leicht erhöhter Position von schräg oben auf eine wunderschöne, bunte 3D-Welt. Mit natürlichen Kopfbewegungen schauen wir uns komplett in 360° um. Während wir uns noch zurechtfinden, ertönt aus unserem Dualshock ein freudiger Ruf. Ein Blick nach unten, und wir sehen Captain Astro aus dem Touchpad des virtuell nachgebildeten Controllers winken. Einen Knopfdruck später springt er aus unseren Händen in die Welt und deutet uns an, ihm Anweisungen zu geben. Per Analogstick übernehmen wir sofort die Kontrolle und bewegen den Roboter intuitiv und sicher durch die Levelarchitektur.
PlayStation VR - VR ist tot? Lang lebe VR!
Mit einem eingebauten Jetpack kann der Captain für kurze Zeit durch die Luft schweben. Dies befähigt uns, den Roboter sicher über größere Abgründe zu bringen oder Feinde mit den heißen Strahlen unter uns zu grillen. Alternativ lassen wir Gegner unsere metallenen Fäuste spüren, sollten uns aber vor stachligen und elektrischen Widersachern hüten. Bereits beim ersten gegnerischen Treffer wird Captain Astro zurück zum letzten Checkpoint transportiert. Da diese fair und großzügig verteilt sind, entsteht nie Frust, sondern wir machen uns voll motiviert direkt an einen neuen Versuch.
Humorvolle Rettung
In jedem der vier Level pro Planet sind zehn Crewmitglieder verschütt gegangen, die auf ihre Rettung warten. Doch wirklich ernst scheint die Lage nicht zu sein. Mit einem Augenzwinkern, das sich durch das gesamte Spiel zieht, ertappen wir auch schon mal einen Astro Bot dabei, wie er sich gemütlich mit Cocktail am Strand sonnt. Ein anderer macht genüsslich ein Nickerchen hinter einem großen Kleeblatt, statt sich zum Dienst zurückzumelden. Einmal entdeckt, befördert unser Captain die Faulpelze mit einem herzhaften Tritt zurück in unseren Controller, was mit einem scheppernden Geräusch quittiert wird. Doch keine Sorge: Am Levelende springen alle gefundenen Crewmitglieder zur großen Tanzparty auf die Bühne und feiern sich selbst. Herzallerliebst!
Der Anführer der Astro Bots ist bei der Rettungsaktion nicht gänzlich auf sich allein gestellt, denn auch wir sind aktives Mitglied der namensgebenden Rescue Mission. Dank VR-Technik stehen wir nicht nur wortwörtlich mitten im Geschehen, sondern sind auch tatsächlich Teil der Spielwelt. Dicke Baumstämme, Brücken und andere Level-Elemente versperren uns gewollt die Sicht, so dass wir auch mal gezielt aufstehen und um die Ecke schauen müssen, um stets einen guten Blickwinkel auf unsere Hauptfigur zu haben. Selbst eine beherzte Kopfnuss gegen Sollbruchstellen in Wänden wird von uns mit vollem Körpereinsatz gefordert, oder wir ducken uns intuitiv, um Geschossen auszuweichen.
In regelmäßigen Abständen finden wir große Kisten, in deren Schloss auf der Vorderseite unser Gamepad genau hineinpasst. Aktivieren wir die Kisten, erhält unser Eingabegerät eins von sehr unterschiedlichen Upgrades, die für den aktuellen Level von Bedeutung sind. So können wir beispielsweise mit einer Wischbewegung auf der Touch-Oberfläche Wurfhaken schleudern und Seile aufspannen, um unseren Astro Bot über Gefahren balancieren zu lasen.
Mit einer Wasserpumpe kühlen wir hingegen heiße Eisenplatten ab, damit Captain Astro sie betreten kann, oder löschen Brände. Mehr verraten wir hier nicht, denn wir wollen im Test nicht alle Ideen und Gimmicks vorwegnehmen. In jedem Level findet sich mindestens eine neue Idee oder eine witzige Variante, die überrascht und begeistert.
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