Nebenaufgaben - Bislang nur die übliche Sammelei
Die Kämpfe sind trotz Balancing-Schwierigkeiten fürs Erste spaßig, allerdings enttäuschen uns bisher die Nebenaufgaben. Zwar gestalten sich unsere Open World-Aktivitäten in Valhalla durchaus abwechslungsreich, die Aufgaben, denen wir während unserer Spielsession nachgehen, sind allerdings spielerisch komplett belanglos. Beispielsweise müssen wir...
- ...verfluchte Stätten reinigen, indem wir zuerst einen von einem bösen Geist besessenen Gegenstand mithilfe des Adlerblicks ausfindig machen und ihn anschließend mit Waffengewalt zerstören.
- ...fliegenden Zetteln hinterherjagen, in dem wir unsere Parkour-Künste unter Beweis stellen und über Bäume und Häuserdächer flitzen wie in AC 3 oder Black Flag.
- ...spezielle Masken finden, die überall in der Spielwelt verteilt sind wie etwa die Federn aus AC 2.
- ...gefangene Wikinger-Krieger*innen aus feindlichen Lagern befreien, wobei wir entweder offensiv oder schleichend vorgehen, was wir in Odyssey ja schon zu Genüge getan haben. Immerhin müssen wir bei derartigen Aufgaben jetzt stets mithilfe des Adlerauges einen Schlüssel finden, der sich beispielsweise in einem Brunnen versteckt.
AC Valhalla bleibt hier also auf dem Niveau vergangener Serienableger, und es ist enttäuschend, dass uns Ubisoft nach all den Jahren nicht mit kreativeren Aktivitäten zu beschäftigen versucht. Derartige Aufgaben fordern uns weder heraus, noch hinterlassen sie uns mit dem Gefühl, wirklich etwas Bedeutsames für die Spielwelt und ihre Geschichte erledigt zu haben. Valhalla setzt erneut auf eine für die Reihe so typische Open World-Beschäftigungstretmühle, die uns zwar irgendwie an der Stange hält, weil am Ende Erfahrungspunkte winken und ein weiterer Haken auf unserer ellenlangen Aufgabenliste gesetzt ist, sich aber eben nicht befriedigend anfühlt.
Große Hoffnung Siedlungsaufbau
Vom neuen Siedlungsaufbau-Feature konnten wir im Rahmen unseres Streaming-Termins ja noch nichts sehen. Deshalb haben wir die Hoffnung, dass sich dahinter eine Nebenaktivität verbirgt, die unserem Wikinger-Dasein etwas mehr Sinn verschafft.
Was Lead Producer Joel Laffarrière und Quest-Director Philippe Bergeron GamePro gegenüber im Interview erzählen klingt schon einmal viel versprechend: Im Grunde erinnert der Siedlungsbau an Monterrigioni aus Assassin's Creed 2, gestalte sich aber nicht nur komplexer, sondern soll sogar den Dreh- und Angelpunkt der Story darstellen.
So funktioniert's: Unsere Siedlung in England soll nämlich als zentraler Hub in der Spielwelt dienen, von dem wir unsere Raubzüge starten (dazu unten mehr) und zu dem wir immer wieder zurückkehren werden. Bevölkert wird das Dorf von etlichen NPCs, ganze Handlungsstränge sollen sich hier entfalten.
Die Siedlung wird sich über den Verlauf des Spiels laut den Entwicklern auch sichtbar verändern. Somit haben wir unseren Spielfortschritt also immer vor Augen. Vermutlich ist das einerseits bestimmten Entwicklungen in der Story geschuldet, andererseits haben aber auch wir selbst die Möglichkeit, unser Örtchen gedeihen zu lassen.
Beispielsweise lassen wir dort Shops wie einen Tätowierer oder einen Schmied entstehen, indem wir überall in der Spielwelt Ressourcen sammeln oder bestimmte Materialien in Raubzügen ergattern. Auf dem Papier klingt das nach einem motivierenden Gameplay-Loop. Hoffen wir, dass der mehr zünden wird als die kopflose Sammelei von Zetteln und Masken.
Chaotische Raubzüge
In einem typischen Wikinger-Raubzug haben wir schließlich ebenfalls mitgemischt. Die spielen sich jetzt etwas dynamischer als die drögen Eroberungsschlachten in Odyssey, in denen wir ja lediglich über ein großes Feld flitzen und einen Hauptmann in Hoplitenrüstung nach dem anderen abmurksen.
Während unseres Raubzugs stürmt Eivor mit einem Pulk an Gefolgsleuten eine Burg, um den angelsächsischen König Oswald zu befreien. Dabei müssen wir unseren Frauen und Männern zunächst beim Rammbock unter die Arme greifen und brechen mit ein paar kräftigen Stößen die schweren Tore auf, während wir gleichzeitig von oben mit Feuerpfeilen beschossen werden, denen wir ausweichen müssen.
Im Burginneren nehmen wir es dann mit mehreren Soldaten und Soldatinnen gleichzeitig auf und schnetzeln uns durch die gegnerischen Reihen, bis wir den Raubzug in einem recht knackigen Bosskampf gegen den ruchlosen Kriegsherren Rued beenden, der Oswald gefangen hält. Grundsätzlich fühlt sich der Raubzug aufgrund der neuen Kniffe wesentlich aufregender an als die Schlachten in Odyssey, bleibt allerdings so chaotisch wie zuvor: Im Schlachtengetümmel verlieren wir schnell den Überblick und greifen wegen des fummeligen Lock-ons gerne mal den falschen Feind an. So verstricken wir uns in Kämpfe, die wir gar nicht kämpfen wollen, und das kostet Zeit, Geduld und Nerven.
Wirklichen Spaß hatten wir aber am Flyting, also an Wikinger-Rap-Battles, von denen wir einen vor einem Tempel in der größeren Stadt Nordwic austragen: Dabei gilt es, unseren Gegenüber möglichst stilvoll zur Sau zu machen, während wir gleichzeitig seine eigenen Beleidigungen auskontern müssen. All das soll sich natürlich reimen, und dazu müssen wir innerhalb eines kurzen Zeitfensters die richtigen Dialogoptionen auswählen. Das erfordert etwas Übung und Sprachgefühl, ist aber wirklich charmant und witzig.
Während des Ubisoft Forward-Events gab es übrigens erstmals Gameplay:
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