Seite 2: Assassin's Creed Syndicate - Ein Attentäter lernt beim Rockstar

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Mit dem Pöbel an die Macht

Ähnlich wie wir Spieler kommt der 21-jährige Meuchelmörder relativ unbedarft aus seinem Vorort ins riesige London. Nur seine Mission ist klar: Er will die Kontrolle über die Stadt übernehmen, um den Templern, die den Jahrhunderte währenden Kampf mit den Assassinen gewonnen und ihre Macht gefestigt haben, in die Suppe zu spucken. Denn wer das Zentrum des britischen Empires beherrscht, dem liegt die Welt des 19. Jahrhunderts zu Füßen.

Der Weg zum inoffiziellen Bürgermeistertitel führt über die Londoner Unterwelt. Jacob und seine Schwester gründen eine Straßengang (die »Rooks«), mit der sie die Armen und Ausgebeuteten hinter sich vereinen wollen, um nach und nach die Kontrolle über die sieben Stadtviertel, Boroughs genannt, zu erlangen.

Ein Spaziergang durch Westminster

Wie wir das in der Haut der Assassinen anstellen, zeigte Ubisoft Quebec anhand einer Nebenmission, in der wir die Festung einer verfeindeten Gang übernehmen sollen. Besonders kreativ ist das nicht, wir schalten lediglich sämtliche Feinde in einem gut gesicherten Gebiet aus.

Hallo London. Die moderne Industriemetropole hat mit dem revolutionären Paris kaum noch Ähnlichkeit. Der rege Dampfschiffverkehr auf der Themse ist da nur ein Detail. Hallo London. Die moderne Industriemetropole hat mit dem revolutionären Paris kaum noch Ähnlichkeit. Der rege Dampfschiffverkehr auf der Themse ist da nur ein Detail.

Auf dem Weg zu unserem Einsatzort durchstreifen wir das gigantische viktorianische London - die Spielwelt soll etwa 30 Prozent größer sein als in Unity. Dank der Anvil Engine, die schon im Vorgänger zum Einsatz kam, sieht die britische Hauptstadt mindestens ebenso beeindruckend aus wie das revolutionäre Paris. Die Rückkehr des Tag-und-Nacht-Wechsels sorgt für besonders schöne Lichtstimmungen.

Dennoch ist der Anblick, der sich uns in den Straßen bietet, ein komplett anderer als im Vorgänger. Gerade einmal 75 Jahre sind seit der Französischen Revolution vergangen, doch hier im reichen Stadtteil Westmister scheinen es Jahrhunderte zu sein.

Statt gedrungener Wege voller Menschen sehen wir breite Straßenzüge, auf denen Kutschen und Fuhrwerke unterwegs sind. Passanten flanieren auf dem Gehweg und bieten so kaum Möglichkeiten, in der Menge unterzutauchen. Wie sollen wir hier nur Verfolgern entkommen?

Solange Jacob nicht im Schleichmodus unterwegs ist, trägt er einen schicken Zylinder und mischt sich unter die Passanten. Solange Jacob nicht im Schleichmodus unterwegs ist, trägt er einen schicken Zylinder und mischt sich unter die Passanten.

Grand Theft Carriage

Zum Beispiel indem wir uns als ungebetener Fahrgast unbemerkt in eine vorbeiklappernde Kutsche setzen. Oder wir hocken uns gleich auf den Kutschbock, verpassen dem Fahrer einen saftigen Tritt und brausen davon - in Assassin's Creed Syndicate schwingen wir uns nämlich selbst ans Steuer jedes beliebigen Fahrzeugs. Die Kontrolle von Fahrzeugen ist zwar kein komplettes Novum, schließlich konnten wir schon im ersten Serienteil reiten und in Assassin's Creed 2 mit Leonardo da Vincis Kutsche fahren. Doch die Freiheit, uns wie in GTA jederzeit ans Steuer zu setzen, ist neu.

Bei der Steuerung der Fuhrwerke setzt Ubisoft Quebec kompromisslos auf Spielbarkeit. Die eigentlich sehr fragilen Gefährte kippen weder um, noch zerbröseln sie beim kleinsten Zusammenstoß. Völlig hanebüchene Rammstöße und Drifts sind dagegen probate Mittel in den regelmäßigen Verfolgungsjagden mit Templern oder erbosten Gesetzeshütern. Wir wurden sogar Zeuge, wie unser Zugpferd mal eben eine unschuldige Straßenlaterne ummähte - darunter leidet die Atmosphäre dann doch deutlich.

Verfolgungsjagten mit Kutschen gehören in Syndicate zum Assassinen-Alltag. Die Steuerung der Vehikel ist aber absichtlich simpel gehalten. Verfolgungsjagten mit Kutschen gehören in Syndicate zum Assassinen-Alltag. Die Steuerung der Vehikel ist aber absichtlich simpel gehalten.

Neben Pferdegespannen sollen auch Züge und sogar Boote eine gewichtige Rolle in Syndicate spielen. Und wir dürfen nicht nur fahren, sondern auch auf den Fahrzeugen kämpfen. Kommt uns ein Verfolger zu nahe, zieht er uns aus dem Fahrersitz und wir liefern uns ein actionreiches Duell auf dem Dach des wackeligen Gefährts.

Assassinen-Alltag

Schließlich erreichen wir unser Auftragsziel, die feindliche Festung. Sie liegt im armen Stadtteil Whitechapel, der mit seinen engen Straßenzügen deutlich stärker an die Schauplätze früherer Serienteile erinnert. So altbekannt wie die Umgebung ist auch der Ablauf unserer Mission. Genau wie seine acht Vorfahren kraxelt Jacob wieder so behände an Fassaden und über Häuserdächer, dass Reinhold Messner vor Neid die Barthaare ausfallen. Die Steuerung mit Tasten fürs Auf- und Abwärtsklettern entspricht der von Unity; weil Jacob kleine Hindernisse jetzt ganz automatisch umläuft, soll das Spielgefühl aber noch flüssiger sein.

Auch auf den Kutschen geht es zur Sache. Kämpfe auf Fahrzeugdächern sind besonders actionreich. Auch auf den Kutschen geht es zur Sache. Kämpfe auf Fahrzeugdächern sind besonders actionreich.

Von einem guten Aussichtspunkt erkunden wir die Umgebung mit der Eagle Vision, die Feinde farblich hervorhebt und auf der Minimap markiert. Was dann folgt, ist für einen echten Meuchelmörder so alltäglich wie Zähneputzen: Einen Feind schalten wir mit einem Sprung von einem Hausdach aus, zwei weitere fallen den verschießbaren Phantomklingen aus Jacobs Ärmeln zum Opfer. Dann gehen wir in Deckung. Das funktioniert jetzt übergangslos, indem wir uns einfach etwa an eine Hauswand schmiegen, der extra Tastendruck aus Unity entfällt.

Um das Schleichen deutlich effektiver und interessanter zu machen als im Vorgänger, kann Jacob Feinde mit einem Pfiff anlocken oder Wurfmesser gegen Wände werfen, um Wachen abzulenken. So bugsieren wir unser nächstes Opfer in die Nähe eines der ikonischen Heuwagen, die natürlich auch in Syndicate wieder als primitives Sprungkissen, perfektes Versteck und idealer Ort für einen Hinterhalt dienen. Ein Griff, ein Schrei, ein Schnitt, ein Problem weniger.

Ein guter Assassine nutzt auch die Umgebung. Einige Holzfässer, die von einem Kran fallen, schalten schon mal eine ganze Gegnergruppe für uns aus. Wer hat da bloß wieder bei der Schulung für Ladungssicherung nicht aufgepasst? Ein guter Assassine nutzt auch die Umgebung. Einige Holzfässer, die von einem Kran fallen, schalten schon mal eine ganze Gegnergruppe für uns aus. Wer hat da bloß wieder bei der Schulung für Ladungssicherung nicht aufgepasst?

Für die nächste Gegnergruppe machen wir uns die Umgebung zunutze. Statt nur einen Feind mit einem Halluzinogenpfeil durchdrehen zu lassen, visieren wir mit dem Geschoss einen Feuerkorb in der Nähe an. Der Giftstoff verdampft und gleich mehrere Schläger gehen sich gegenseitig an die Gurgel. Doch beim Zielen sind wir entdeckt worden. Weil wir es noch nicht auf einen offenen Kampf anlegen wollen, nutzen wir ein neues Werkzeug, das bereits vor der Präsentation von Syndicate für viele Spekulationen gesorgt hat: den Greifhaken.

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