Ob Oscar-Gewinner Christian Bale, »Tiger« Tom Jones oder Ken Follett, Autor der Säulen der Erde-Reihe: Das kleine Wales hat erstaunlich viele Stars der Popkultur hervorgebracht. Jetzt betritt auch in der Welt der Videospiele ein Waliser die Bühne, der das Zeug zum globalen Erfolg hat: Edward Kenway. Der dunkelblonde Haudegen aus der Hafenstadt Swansea ist Hauptdarsteller von Assassin's Creed 4: Black Flag - und macht als Mischung aus Pirat und Meuchelmörder eine hervorragende Figur.
Doch der Ruhm gebührt nicht Edward allein: Seine Co-Stars sind die »Jackdaw«, jenes Schiff, dass Kenway durch eindrucksvolle Seeschlachten steuert, sowie die weitläufige, fantastisch in Szene gesetzte Spielwelt der virtuellen Karibik - denn so viel zu erkunden und entdecken gab es in einem Spiel der Assassin's Creed-Reihe noch nie. Wir haben sowohl die PS4-Version als auch die Xbox 360-Fassung durchgespielt. Es gibt also viel zu erzählen - Anker lichten und weiterlesen!
Eine folgenschwere Begegnung
Wer sich mit einem Assassinen anlegt, der muss entweder sehr mutig, sehr verzweifelt oder sehr verrückt sein. Für Edward Kenway gilt alles auf einmal: Mutig hat er im Jahr 1713 den Plan gefasst, als Freibeuter in der Karibik zu Ruhm und Reichtum zu gelangen. In eingestreuten Rückblenden erfahren wir, dass er seiner daheimgebliebenen Frau Caroline ein sorgenfreies Leben in der Alten Welt ermöglichen will.
Doch langsam verzweifelt Edward an diesem Unterfangen, die Beute ist bescheiden und ein Friedensvertrag zwischen England und Spanien macht die Freibeuter quasi über Nacht arbeitslos. Letzter Ausweg: das Piratenhandwerk. Nach einem Schiffbruch ist Edward schließlich verrückt genug, sich an die Fersen eines Meuchelmörders zu heften.
Der Assassine Duncan Walpole hat einen lukrativen Auftrag, den sich unser Möchtegern-Pirat gerne unter den Nagel reißen würde. Also hetzen wir den Kuttenträger zu Spielbeginn in einer »Free Running«-Sequenz durch den Dschungel und bohren ihm auf einer Lichtung den Säbel in den Hals.
Die Beute ist mysteriös: Edward findet ein Glasgefäß, gefüllt mit ein paar Tropfen Blut, sowie einen Brief, geschrieben von einem Mann namens Torres. Es sind die ersten Hinweise auf das sagenumwobene Observatorium. Der Name dieses Ortes ist Programm: Von dort aus, so die Legende, soll man jeden Menschen auf der Welt beobachten können.
Logisch, dass dieses Spionagewerkzeug sowohl die Assassinen als auch die Templer interessiert. Schon bald wird Edward in den uralten Konflikt der Geheimorden verstrickt und erlernt dabei eher unfreiwillig das Handwerk eines Meuchelmörders, wechselt aber nicht dauerhaft das Fach.
Stattdessen macht Kenway bei der Suche nach dem Observatorium gemeinsame Sache mit berühmten Piraten wie Edward »Blackbeard« Thatch, Ben Hornigold oder Charles Vane. Die Allianz mit den charismatischen Schurken, der gemeinsame Kampf für die freie Piratenrepublik Nassau, der teils krude-kumpelhafte Humor, das alles macht die Geschichte von Assassin's Creed 4 so besonders.
In vielen der 13 Story-Sequenzen vergessen wir sogar völlig, dass im Hintergrund der ewige Kampf zwischen Assassinen und Templern tobt. Doch an genau den richtigen Stellen erinnern uns die Autoren mit Nachdruck daran. Zum Beispiel, wenn sich misstrauische Beobachter als heimliche Verbündete oder vermeintliche Freunde als Verräter entpuppen.
Ein Fest für Entdecker
Rund 20 Stunden dauert das Vergnügen, wenn wir uns schnurgerade durch die Hauptmissionen säbeln. Dabei sind wir in etwa 60 Prozent der Spielzeit zu Land als Assassine beschäftigt, belauschen also konspirative Treffen oder meucheln Attentatsziele. 40 Prozent der zentralen Missionen finden hingegen auf hoher See statt, etwa wenn wir mit der Jackdaw auf Kaperfahrt gehen, Seeschlachten austragen oder - sehr stimmungsvoll - andere Schiffe durch Nebelbänke oder tosende Stürme verfolgen.
Hinzu kommt ein notwendiges Minimum an Nebenaufgaben, um Edwards Aufrüstung aufzustocken und die Jackdaw zumindest rudimentär seeschlachttauglich zu machen. Für einen echten Piraten wäre eine solch strikte Spielweise allerdings so, als würde er sich aus einer prall gefüllten Schatzkiste nur ein paar Groschen zum Leben zu nehmen.
Nicht umsonst haben die Entwickler von Ubisoft Montreal die weitläufige Spielwelt also mit mehr als 50 zu entdeckenden Orten, reichlich Nebenmissionen und funkelnden Gegenständen vollgestopft. Mit Black Flag kommt die Assassin's Creed-Reihe endgültig im Olymp der Open-World-Spiele an.
Das Action-Adventure ist zwar nicht ganz so groß wie GTA 5 oder ganz so tiefgründig wie Skyrim - aber dafür hat Black Flag eine andere Stärke: Nirgendwo sind die Nebenaufgaben so clever mit den Hauptmissionen verknüpft. Weite Teile der ersten Story-Stunden sind als Tutorial angelegt, tun im Gegensatz zum Vorgänger aber nicht so, als hätten wir noch nie einen Serienteil gespielt.
Edward muss zum Beispiel eine Plantage ausrauben, schleicht sich dafür hinein, klaut einer Wache den Schlüssel und räumt das Lagerhaus leer. Ein Blick auf die Weltkarte zeigt anschließend, dass dieser Missionstyp gleich dutzendweise auf anderen Inseln wartet.
Exklusive Mode-Kollektion zu Assassin's Creed: Black Flag im Musterbrand-Partnershop auf GameStar.de
Das deutsche Label Musterbrand stellt hochwertige Jacken, Hoodies, Longsleeves, Cardigans und Taschen zu Spielen her. Die Besonderheit der Musterbrand-Kollektionen ist die hochwertige Verarbeitung in Verbindung mit einem Design, dass zwar Atmosphäre und Ästhetik der jeweiligen Spiele sehr gut transportiert.
Dabei werden die Stücke aber nie zu verspielt oder auffällig - nur Insider erkennen die subtile Symbolik wie zum Beispiel die Form der charakterischtischen Kapuzen oder das Assassinen-Emblem.
Highlights der Black-Flag-Kollektion sind zum Beispiel der eng geschnittene Achilles-Mantel, inspiriert vom Modestil des 18. Jahrhunderts, erhältlich in den Farben Schwarz und Beige. Äußerst gelungen finden wir auch den Officer-Cardigan mit Kapuze, optisch angelehnt an Militäruniformen des gleichen Zeitalters.
» Assassin's Creed 4: Black Flag-Kollektion kennenlernen
Ein anderes Beispiel ist die Eroberung sogenannten Forts: Wer nur die Hauptstory schaffen will, muss lediglich eine einzige Festung mit den Schiffskanonen zerlegen und anschließend stürmen, verpasst dann aber ein wichtiges Spielelement.
Denn jedes der insgesamt elf Forts deckt nach seiner Eroberung einen Teil der Seekarte auf und macht damit alle Orte, Schätze und Nebenmissionen in diesem Bereich sichtbar - analog zu den Aussichtspunkten an Land. Viele der schönsten Schauplätze würden ohne das Erobern der Forts an uns vorbeirauschen, so aber machen wir uns auf den Weg zu neuen Schätzen oder Schmugglerhöhlen.
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