Fazit der Redaktion
Kai Schmidt: Ich war zunächst etwas skeptisch angesichts der Thematik, die leicht in patriotisches Helden-Einerlei hätte ausufern können. Aber »American Sniper hat mich positiv überrascht: Clint Eastwood bleibt erstaunlich sachlich und zwingt den Zuschauer in keine bestimmte Richtung, wie es sich bei diesem äußerst polarisierenden Charakter eigentlich angeboten hätte. Man hätte Chris Kyle leicht zum patriotischen Überhelden oder zum verqueren Geistesgestörten stilisieren können. Vor allem letztere Sichtweise von Kriegshelden fällt dem deutschen Publikum ja traditionell leichter.
Doch Eastwood hält einfach objektiv drauf. Da ist halt dieser etwas durchgeknallte Typ, der glaubt, seine Bestimmung im Krieg gefunden zu haben. Gut für ihn, denn das bringt ihm Lebensmut. Und gut für mich, denn das bringt mir einige actionreiche Momente, die dank der tollen Technik der Scheibe durchaus mal den Nachbarn zum erbosten Spontanbesuch bringen können. Ich fiebere nicht mit Chris Kyle, sondern sehe die Figur dank der nüchternen Inszenierung mit etwas Abstand, bilde mir mein Urteil über den amerikanischen Helden erst, wenn der Abspann läuft. Und bis dahin werde ich gut unterhalten.
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