Nichts für zarte Gemüter
Panik und Angst erleben wir oft im Spiel. Denn die große Stärke von Agony ist eindeutig die Atmosphäre, die ununterbrochen für Unwohlsein sorgt. Dämonen mit gespaltenen Köpfen, Babys mit dem schmerzverzerrten Kopf eines erwachsenen Mannes oder Riesenwürmer mit Reißzähnen sind in dem Spiel keine Seltenheit. Ohne Pause sind in der Ferne Leidensschreie zu hören und wenn wir vor einem Gegner flüchten, verstecken wir uns schonmal in einem Leichenberg.
Selbst im Vergleich zu anderen Genre-Vertretern wie The Evil Within 2 oder Resident Evil 7 setzt Agony in Sachen Absurdität und Ekelfaktor einen neuen Bestwert. Ohne Frage ist es das ekelhafteste Spiel, das wir je gespielt haben.
Das ist allerdings nicht unbedingt etwas Schlechtes. Natürlich, Zartbesaitete sollten einen weiten Bogen um Agony machen, Horrorfreunde hingegen bekommen ein Gore-Fest spendiert, in dem das Blut in Fontänen spritzt und zur Leveldekoration gehäutete Menschen gehören.
Sterben heißt nicht gleich tot sein
Einen kleinen Gameplay-Spezialkniff erlaubt sich Agony aber doch noch und setzt sich damit von ähnlichen Titeln wie Alien: Isolation oder Amnesia: The Dark Descent ab. Wenn wir in Agony sterben, heißt es nicht gleich Game Over. Stattdessen verlässt unsere Seele ihren leblosen Körper und schwebt anschließend frei durch den Raum.
Wie in Beyond: Two Souls können wir nun unseren Geist steuern und uns einen neuen Körper suchen, den wir einfach irgendeinem armen Höllenbewohner entreißen. So müssen wir uns also nicht unbedingt vor dem Ableben fürchten, da sich die Mechanik auch nutzen lässt, um große Strecken zu überwinden und womöglich auch Feinden zu entkommen. Im späteren Spielverlauf können wir sogar in die Haut eines Dämons schlüpfen und erhalten dadurch richtige Nahkampffähigkeiten.
Trotzdem bleibt fraglich, wie sehr Agony uns spielerisch fordern kann. Außer, dass wir uns ständig verlaufen haben, war die Demo noch nicht besonders anspruchsvoll. Hoffentlich bietet das fertige Spiel zum Release am 30. März noch etwas mehr Fleisch. Dann könnte die absurd-ekelhafte und gleichzeitig für Horrorfans fantastische Höllen-Simulation ein echter Genre-Geheimtipp werden.
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