Wir schleichen durch die Dunkelheit. Unter meinen Füßen sehen wir nichts als Skelette, abgetrennte Körperteile und blutige Gedärme. Um uns herum hören wir furchtbare Schmerzensschreie und in uns macht sich nur ein Gedanke breit: Weg hier, raus aus diesem Albtraum!
Endlich finden wir eine Fackel, doch kaum halten wir sie in den Händen, wünschen wir uns die Dunkelheit zurück. Denn nun erkennen wir die Berge an Knochen und Leichen um uns herum und sehen, dass die Wände aus blutigem, pulsierendem Fleisch bestehen. Uns bleibt gar nicht genug Zeit, um angewidert zu sein, da uns urplötzlich aus dem Nichts eine Hand packt.
Ein alter, dürrer Mann krallt sich an uns fest und brüllt uns ins Gesicht: "Alles ist deine Schuld! Meine Familie ist deinetwegen gestorben! Ich verfluche dich!" Völlig geschockt stoßen wir den Mann weg und während er noch schreit, bricht über ihm die Decke zusammen und begräbt ihn unter Schutt und Leichenteilen. Nun sind wir wieder allein, nur die ewigen Schmerzensschreie sind noch zu hören. In was für eine Hölle sind wir hier nur reingeraten?
Was zur Hölle?
Bei diesem verstörenden Spaziergang handelt es sich um die ersten Spielminuten des Survival-Horrorspiels Agony. Nachdem das Projekt Ende 2016 via Kickstarter ins Leben gerufen wurde, konnten wir das Spiel nun wenige Wochen vor dem Release erstmals selbst ausprobieren und uns ein eigenes Bild von dem Titel machen, der zuvor vor allem durch blutige und absurde Trailer aufgefallen war.
Was also ist Agony überhaupt? Am einfachsten lässt sich das Spiel als Höllen-Simulator beschreiben. Wir schlüpfen darin in die Rolle einer gequälten Seele, die in einer völlig abgedrehten Unterwelt gefangen ist. Unser Ziel ist, zu entkommen und dazu müssen wir zur Roten Göttin gelangen, die offenbar die Herrscherin über dieses Irrenhaus ist.
Dummerweise müssen wir auf unserem Weg zur Erlösung durch ein Labyrinth, in dem es nur so von Dämonen, Monstern und anderen Gefangenen wimmelt. Wer genau wir sind und warum wir uns überhaupt in dieser Situation befinden, ist zu Beginn des Spiels noch unklar. Allerdings scheinen die anderen Höllenbewohner nicht besonders gut auf uns zu sprechen zu sein.
Der Höllen-Simulator
Alles was wir in Agony tun können, ist loszumarschieren und darauf zu hoffen, keinem wütenden Höllenwächter zu begegnen. Wo genau es langgeht? Keine Ahnung. Agony ist nicht nur voll mit ekligen Ecken, sondern auch mit sehr vielen dunklen. So wissen wir beim vorsichtigen Schleichen durch die Demo oftmals nicht, welcher Weg durch all den Wahnsinn nun der richtige ist.
Auch die Fackeln, die wir immer wieder finden, bringen nur wenig Licht ins Dunkel. So stolpern wir durch blutige Gänge und vorbei an gekreuzigten Menschenkörpern, aus denen die Gedärme herausquellen. Nebenbei lösen wir mit mehr Glück als Verstand kleine Rätsel, indem wir zum Beispiel pumpende Herzen einsammeln, mit denen wir eine Waage ins Gleichgewicht bringen, wodurch sich wiederum ein Tor öffnet.
Solange keine Gegner in der Nähe sind, spielt sich Agony wenig anspruchsvoll, beinahe wie ein Walking Simulator, nur eben in sehr verstörender Umgebung. Wenn dann allerdings doch mal ein Schurke auftaucht, bricht schnell die Panik aus. Doch selbst dann bleibt es ein reines Survival-Horrorspiel und wird nie zum Actionfest. Mit unserer Fackel können wir lediglich kleine Gegner fortjagen, größere werden von dem Licht sogar noch angelockt. Dann heißt es: Wegrennen und verstecken!
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