In den letzten Monaten gab es zahlreiche Anschuldigungen gegen den Call of Duty-Publisher Activision Blizzard. Die staatliche Behörde DFEH (California Department of Fair Employment and Housing) erhebt schwere Vorwürfe gegen das Unternehmen. So sollen sexuelle Diskriminierung und Belästigung von Mitarbeiterinnen zur Unternehmenskultur gehören.
Activision Blizzard selbst weist jede Schuld von sich, ist aber gewillt, 18 Millionen US-Dollar an Opfer von sexueller Belästigung zu zahlen. In einem E-Mail-Update an alle Activision Blizzard-Angestellte (via VGC) erklärt der geschäftsführende Vizepräsident für Unternehmensangelegenheiten Fran Townsend, welche Konsequenzen das Unternehmen bisher aus den Vorwürfen gezogen hat und welche weiteren Schritte in der Zukunft unternommen werden.
Über 40 Maßnahmen wegen Fehlverhaltens
Townsend erklärt, dass die Meldungen über mögliches Fehlverhalten von Activision Blizzard-Mitarbeitende ernst genommen und in verschiedene Kategorien eingeteilt werden, um die schwerwiegendsten Fälle schnellstmöglich zu bearbeiten.
Welche Konsequenzen gab es bereits? Durch die aufgedeckten Fälle war es bereits möglich, mehr als 20 Personen zu entlassen. Dazu zählt beispielsweise der ehemalige Blizzard-Chef J. Allen Brack, aber auch weitere Blizzard-Angestellte wie Luis Barriga, Jesse McCree und Jonathan LeCraft mussten das Unternehmen in jüngster Vergangenheit verlassen.
Außerdem wurden gegen über 20 weitere Personen andere Arten von Disziplinarmaßnahmen ergriffen. Welche das genau sind, verriet Townsend nicht in seiner Mail.
Weitere Schritte werden folgen
Weiterhin erklärte Townsend, dass Activision Blizzard weitere Schritte unternehmen wird, um die Beschwerden in Zukunft effektiver zu bearbeiten. Zu den Maßnahmen zählen die folgenden:
- Erweiterung des Ethik- und Compliance-Teams um 22 Vollzeitstellen
- mehr „Way to Play Heroes“-Angestellte, die anderen Mitarbeitenden helfen, Vorfälle zu melden
- Zusammenlegung der Untersuchungsgruppen zu einer zentralen Einheit innerhalb einer zentralen Ethik- und Compliance-Abteilung, die von den Geschäftsbereichen und der Personalabteilung getrennt ist
- Verbesserungen beim Employee Relations Team, um sicherzustellen, dass es „Beschwerden und Anliegen mit der gebührenden Sorgfalt und Aufmerksamkeit behandelt“
- Arbeit an neuen Materialien, die den Untersuchungsprozess dokumentieren und die Personen, die ein Fehlverhalten melden, darüber informieren, was sie während des Untersuchungsprozesses zu erwarten haben
- Verdreifachung der Investitionen in Schulungsressourcen
Was folgt noch? In den kommenden Monaten sollen weitere Neuigkeiten bekannt gegeben werden, da dies erst der Anfang sei, so Townsend. Die Angestellten können ebenfalls selbst Vorschläge einreichen, wie die Unternehmenskultur weiterhin verbessert werden kann:
Bitte teilen Sie uns weiterhin Ihre Ideen und Vorschläge mit, auf welche Weise auch immer Sie sie übermitteln möchten. Wir werden jeden Tag hart daran arbeiten, Ihr Vertrauen zu gewinnen. Lasst uns gemeinsam sicherstellen, dass wir immer einen sicheren, integrativen und ethischen Arbeitsplatz haben, der uns alle stolz macht.
Neue Wendung im Fall Activision Blizzard
Erst kürzlich machte außerdem die Meldung die Runde, dass Activision Blizzard gegen die DFEH-Behörde vorgehen wolle. Der Grund sei ein Antrag auf Intervention vom DFEH, da es aufgrund der 18 Millionen US-Dollar-Einigung zwischen dem EEOC und Activision Blizzard zu einer Klausel kommen würde, nach der Activision Blizzard alle Anschuldigungen wegen sexueller Belästigung aus den Personalakten der Geschädigten löschen dürfe.
Wie es mit dem komplizierten juristischen Geflecht weitergeht, bleibt unklar. Jedoch können wir uns in den kommenden Wochen und Monaten auf weitere Meldungen von Townsend einstellen, die diesen Fall betreffen.
Was haltet ihr von den Schritten, die Activision Blizzard unternimmt?
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